Smart Maintenance Autonome Maschinenbildverarbeitung: Qualität darf kein Luxus sein

Harel Boren ist CEO und Mitbegründer von Inspekto, dem ersten Anbieter in der Kategorie autonome Maschinenbildverarbeitung.

Bild: Inspekto
20.08.2020

Bestehende Maschinenbildverarbeitungslösungen sind so komplex, dass Endkunden sich auf Experten und Systemintegratoren verlassen müssen – für teure, schwer zu implementierende, angepasste Lösungen. Aber Qualität sollte kein Luxus sein! Es ist an der Zeit, die industrielle Qualitätssicherung zu demokratisieren.

Harel Boren ist mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Die Entwicklung autonomer – nicht nur automatisierter – Technologien ist einer der wichtigsten globalen Trends in der Robotik und Fertigung. Dank neuester Fortschritte in Bereichen wie Deep Learning, KI und Elektrooptik ist autonome Technologie, die wie ein Mensch agiert und lernt, in vielen Bereichen der Fertigung das ultimative Ziel.

Das Erreichen dieses Ziels wird in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten enormen Mehrwert mit sich bringen und ohne bedeutende Vorinvestitionen Erträge, Produktivität und Rentabilität steigern. Das Problem für Hersteller ist jedoch, ein einfaches System zu finden, das sowohl kostengünstig ist als auch schneller arbeitet.

Und wenn Sie keine Kontrolle über Ihre Technologie haben, werden Sie sich immer auf externe Experten verlassen müssen. Dies ist gegenwärtig die Situation für Maschinenbildverarbeitung in der industriellen Qualitätsprüfung.

Abhängigkeit von Systemintegratoren

In der Regel wählt ein Systemintegrator im Auftrag des Kunden die erforderliche Hardware und Software aus und stellt eine maßgeschneiderte Lösung zusammen. Entwicklung, Integration und Schulung für solche Lösungen dauern Wochen oder Monate und sind komplex und teuer.

Außerdem wird das resultierende System nicht immer mithalten können, wenn Szenarien sich ändern. Und wenn dies der Fall ist, muss der Hersteller jeweils die Experten zurückzurufen und der ganze Prozess beginnt wieder von vorne.

Der Hersteller ist in den Fängen seiner installierten Maschinenbildverarbeitungslösung. Einige Fertigungsmitarbeiter haben längst erkannt, dass anspruchsvolle und teure Lösungen oft nur Kopfschmerzen bereiten! Viele fühlen sich dabei wie ein Arbeitsbeschaffungszentrum für Experten und Komponentenanbieter, die an ihren oft riesigen Schwierigkeiten mehr und mehr verdienen.

Yonatan Hyatt und ich haben Inspekto mit dem Ziel gegründet, diesen Status quo zu ändern. Wir wollten ein eigenständiges Produkt entwickeln, das einfach zu installieren ist und dem Endkunden direkt dient. Fertigungspersonal benötigt autonome Technologie, die sich einfach und schnell installieren lässt und mindestens so effektiv wie bisherige Lösungen ist. Ihre Verwendung sollte auf jeden Fall Spaß machen. Daher haben wir Inspekto S70 entwickelt, das erste spezielle Produkt für autonome Maschinenbildverarbeitung.

Maschinenbildverarbeitung ohne externe Hilfe

Autonome Maschinenbildverarbeitung (AMV) ist eine neue Kategorie der visuellen Qualitätssicherung (QS). Inspekto S70 ist heute das einzige universelle industrielle Inspektionsprodukt auf dem Markt. Es ist so konzipiert, dass es ohne externe Unterstützung in 30 bis 45 Minuten von den Mitarbeitern selbst eingerichtet werden kann.

Inspekto S70 benötigt lediglich 20 gute Proben, um den Goldstandard für beliebige Artikel zu erlernen, während diese auf der Fertigungslinie vorbeilaufen, und ohne den Herstellungsprozess zu stören. Es kann sofort an ein beliebiges PLC angeschlossen werden, so wie Ihr Smartphone oder Laptop an ein Netzwerk.

Unser Motto ist „just plug & inspect“, und wir haben dies auch als den Namen der patentierten Technologie registriert, auf der das S70 basiert. Die expertenlose Installation bedeutet, dass QS-Manager alles selbst erledigen können, ohne sich auf Techniker oder Systemintegratoren verlassen zu müssen. Ach ja, und die Kosten belaufen sich in der Regel auf etwa ein Zehntel der Kosten für frühere angepasste Lösungen.

Wir sind fest davon überzeugt, dass Qualität in Industrie 4.0 kein Luxus mehr sein darf, sondern allen bedingungslos zugänglich sein muss.

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