Autonome Transportsysteme Autonom fahrender elektrischer Shuttle

Der Shuttle auf dem Gelände von ZF soll nur ein Anfang sein für noch viele folgende Projekte, auch im Straßenverkehr.

Bild: iStock; Chesky_W
21.02.2022

Das Saarland könnte ein Zukunftslabor für neue Mobilitätsformen werden: Auf dem Gelände von ZF soll sich noch in diesem Jahr ein autonomes Shuttle zum ersten Mal auf den Weg machen.

Der Technologiekonzern und Automobilzulieferer ZF will an seinem Standort Saarbrücken den Einsatz autonom fahrender, elektrischer Shuttles erforschen. Bereits ab diesem Herbst soll das erste auf einer 900 m langen Teststrecke zwischen dem Parkplatz Ost und der Kantine an sechs Tagen pro Woche unterwegs sein.

Bis zu 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann vollautonom, elektrisch und ohne Sicherheitsfahrer chauffiert werden. Auch verschiedene Haltepunkte für den Zustieg werden eingerichtet. Ein Modell des Fahrzeugs stellte ZF am Dienstag Vertretern aus Politik und Wissenschaft vor.

Nutzung zukünftig auch im Straßenverkehr

An dem Projekt ist auch die Forschungsgruppe Verkehrstelematik der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) beteiligt. Es soll umfassende Erkenntnisse liefern zu autonomen Transportsystemen. Im Fokus steht etwa die Interaktion des Fahrzeugs mit anderen Verkehrsteilnehmern, die Verkehrssicherheit und die Frage, wie das Fahrzeug angenommen wird. Auch das Erkennen von Noteinsatzfahrzeugen und das Einleiten geeigneter Fahrmanöver des Shuttles werden analysiert.

Die Gesamtkosten für das Projekt mit Aufbau der Infrastruktur und begleitender Forschung liegen laut ZF bei rund sechs Millionen Euro. Das Land wird sich voraussichtlich mit 2,5 Millionen Euro beteiligen. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte, das Projekt zeige, „dass wir hier die besten Voraussetzungen haben, die Technologien für die Mobilität von morgen zu entwickeln“.

Laut Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) ist das autonome Fahren ein Zukunftsfeld der Mobilität, bei dem das Saarland nun „einen weiteren Fuß in die Tür bekommt“. Die Automobilindustrie schaffe so viele Arbeitsplätze an der Saar wie keine andere Branche.

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