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Kommentar über den Nutzwert von Augmented Reality „Aufwand wird erheblich reduziert“

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Bild: Phoenix Contact
30.08.2018

Augmented Reality wird gerade vielfach diskutiert. Handelt es sich nur um ein Gimmick aus dem Gamer-Bereich oder verbirgt sich dahinter ein konkreter Nutzen für industrielle Anwender? Frank Schröder, Head of Facility Management bei Phoenix Contact Electronics, kommentiert den Nutzwert der AR-Technologie und gibt Anwendungsbeispiele, wie sich Wartungen und Reparaturen im Gebäude- und Produktionsbereich einfacher und effizienter gestalten lassen.

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Am Phoenix Contact-Standort in Bad Pyrmont kommen im Fertigungs- und Office-Umfeld effiziente Lüftungsanlagen zum Einsatz, die komplett mit einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet sind. Denn aufgrund der besonderen Anforderungen bei der Herstellung elektronischer Produkte müssen die Räumlichkeiten entsprechend be- und entfeuchtet werden. Dabei ist das Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsfenster genau einzuhalten, damit die gefertigten Geräte eine gleichbleibend hohe Qualität haben. Die Temperaturspanne liegt zwischen 21 und 23 Grad Celsius, wohingegen die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 Prozent variieren darf.

Entscheidung für AR

Vor diesem Hintergrund ist klar, dass das Facility-Management jedwede Störung oder Betriebsunterbrechung ausschließen möchte. Die vorbeugende Wartung der Anlagen erfolgt zum Beispiel in den wenigen produktionsfreien Zeiten. Da die Gebäudetechnik integral und gewerkeübergreifend ausgeführt worden ist, läuft die Kommunikation aller Datenpunkte über das eigene Gebäudemanagementsystem Emalytics.

Sollte ein unvorhergesehener Fehler auftreten oder die Anlagen nicht im optimalen Prozessfenster arbeiten, meldet das System dies der Rufbereitschaft per E-Mail. Sofern es außerhalb der Betriebs­zeiten zu Fehlfunktionen oder Beeinträchtigungen kommt, ist es wünschenswert, dass der jeweilige Mitarbeiter, der vielleicht nicht über die entsprechende Expertise verfügt, optimal bei den notwendigen Arbeiten unterstützt wird. Nach einer umfassenden Marktanalyse hat sich das Facility-Management-Team am Standort Bad Pyrmont für die Augmented-Reality-Technologie entschieden.

Fehler schneller beheben

Die von Phoenix Contact genutzte Datenbrille blendet wichtige Informationen zu den Gewerken und Geräten in das Sichtfenster des Wartungspersonals ein. Dazu ist sie wie ein normales IT-Device in die Infrastruktur der Liegenschaft eingebunden. Auf diese Weise leistet die AR-Brille im Tagesbetrieb eine wertvolle Hilfestellung bei der Fehlersuche und -behebung. Durch die visuelle Unterstützung und die Anzeige interaktiver Inhalte mit verständlichen Handlungsempfehlungen sowie Checklisten reduziert sich der Reparaturaufwand für die Techniker deutlich. Aspekte und Hinweise aus dem Bereich der Arbeitssicherheit werden dem Wartungspersonal ebenfalls rechtzeitig visualisiert, was sich positiv auf die Unfallstatistik auswirkt.

Mit diesem Lösungsansatz sind die Mitarbeiter des Facility-Managements zudem in der Lage, die Versorgungsprozesse anlagenübergreifend zu optimieren. Wird der Anlagenfehler in einer Lüftungsanlage durch das Kaltwassersystem verursacht, lässt sich die Prozesskette über sämtliche Gewerke betrachten. In der Folge sind die Ursachen für die Störung schneller erkennbar und es können gleich entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Sowohl bei der Verwendung der AR-Brille als auch von Smartphones und Tablets profitieren die Nutzer von den realistischen Darstellungsmöglichkeiten der AR-Applikationen. Setzen die Mitarbeiter die Brille auf, haben sie ferner beide Hände für die auszuführenden Tätigkeiten frei – eine weitere Erleichterung ihres Arbeitsalltags.

Prozesse einfach optimieren

Mit seiner digitalen Strategie folgt das Facility-Management am Standort Bad Pyrmont nicht nur einem Markttrend: Mit diesem Ansatz lassen sich vor allem die Herausforderungen eines kostengünstigen Anlagenbetriebs lösen. Weil die erfassten Daten dem Gebäudemanagementsystem Emalytics normiert und einheitlich zur Verfügung stehen, kann die AR-Applikation selbst bei einer Erweiterung der Infrastruktur und des Gebäudebestands kostengünstig genutzt werden – ganz gleich, über welche Protokolle dann kommuniziert wird.

Für die Zukunft denkt das Team des Facility-Managements über einige andere Einsatzbereiche der Datenbrille nach. Dazu gehört die Wartung der BHKW-Module ebenso wie der auf dem Dach installierten Photovoltaik-Anlage. Blickt der Mitarbeiter mit der AR-Brille über die vielen PV-Module, erkennt er sofort die Anlagenteile, die nicht im optimalen Betriebsbereich arbeiten. Dies geschieht durch einen Abgleich der Ist-Anlagenleistung mit den im System hinterlegten Sollwerten. Probleme lassen sich somit umgehend beheben und gleichzeitig bleibt der Ertrag des regenerativen Energieerzeugers hoch. Da der Wartungsmitarbeiter die Handlungsempfehlungen des Anlagenherstellers in sein Sichtfeld einblenden kann, nutzt er seine Arbeitszeit besser. Sie steht jetzt nahezu vollständig für die Problemlösung bereit. Das Facility-Management von Phoenix Contact geht davon aus, dass Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten in den nächsten Jahren zunehmend durch Verwendung der AR-Technologie unterstützt werden. Dienstleister müssen sich also auf die Digitalisierung im Gebäudeumfeld einstellen.

Bildergalerie

  • Die AR-Technologie leistet wertvolle Hilfestellung bei der Fehlererkennung und -behebung.

    Die AR-Technologie leistet wertvolle Hilfestellung bei der Fehlererkennung und -behebung.

    Bild: Phoenix Contact

  • Dem Mitarbeiter werden über die Datenbrille wichtige Informationen zur Installation zur Verfügung gestellt.

    Dem Mitarbeiter werden über die Datenbrille wichtige Informationen zur Installation zur Verfügung gestellt.

    Bild: Phoenix Contact

  • Das Facility-Management-Team denkt auch über die AR-gestützte Wartung der Photovoltaik-Anlage nach.

    Das Facility-Management-Team denkt auch über die AR-gestützte Wartung der Photovoltaik-Anlage nach.

    Bild: Phoenix Contact

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