Interview über die Verarbeitung von Biodiesel-Nebenprodukten „Auch bei doppeltem Durchsatz bleibt die Pastillenqualität gleich gut“

Jörg Pfeiffer will sein Produkt in eine gleichmäßige Form bringen und setzt daher IPCO-Tropfenformer ein.

Bild: IPCO
11.07.2018

Jörg Pfeiffer, Geschäftsführer bei Verbio Diesel Bitterfeld, über nützliche Nebenprodukte der Biodieselproduktion, deren Herstellungsverfahren und welche Vorteile die Rotoform-Technik von IPCO hierfür bietet.

Herr Pfeiffer, was stellt Verbio am Standort Bitterfeld her?

Jörg Pfeiffer: Wir stellen hier hauptsächlich Biodiesel aus Rapsöl her. Ein Nebenprodukt, das dabei anfällt, ist Glycerin. Wir raffinieren es in unserer Anlage zu einem hochreinen Produkt in Pharma-Qualität. Eingesetzt wird das Glycerin zum Beispiel in der kosmetischen Industrie oder als Lebensmittelzusatzstoff E 422. Neben dem Glycerin isolieren wir bei der Biodieselherstellung auch pflanzliche Sterole aus dem Rapsöl. Sie dienen als Nahrungsergänzungsmittel oder als Ausgangsstoff für die Herstellung von Steroid-Hormonen.

Die Sterolherstellung läuft in Bitterfeld seit Herbst 2015. Wie sieht das Produktionsverfahren aus?

In unserer Anlage werden die Sterole aus einem Destillationsrückstand des Biodiesels mittels Kristallisation in mehreren Kristallisatoren und einem anschließenden Filtrationsverfahren hergestellt. Der aus der Filtration gewonnene Filterkuchen wird dann aufgeschmolzen, und die Schmelze dann auf den Tropfenformer aufgegeben. Die Masse wird durch den mit Löchern versehenen Rotoform mit entsprechendem Vordruck gepresst und tropft auf das Stahlband, wo die Pastillen vollständig auskühlen. Das so entstandene Granulat gelangt über einen Abwurfschacht in die Abfüllanlage und lässt sich aufgrund der gleichmäßig runden Form der Pastillen weitestgehend staubfrei in Big Bags verpacken.

Welche Maschinen von IPCO setzen Sie ein, um das Granulat zu erzeugen?

Wir verwenden dafür den Rotoform 4G und das Edelstahlband. Von Vorteil ist, dass wir mit der Rotoform-Technik eine hohe Vielzahl an Durchsatzraten realisieren können. Zu Beginn der Sterolproduktion fuhr die Anlage mit geringeren Durchsatzraten. Im Jahr 2017 haben wir eine zweite Ausbaustufe in Betrieb genommen und die Mengendurchsätze verdoppelt. Aufgrund der Flexibilität, die der Tropfenformer hinsichtlich seiner Durchsatzleistung bietet, war dies kein Problem, und das bei stets gleicher Pastillenqualität. Ermöglicht wird diese Flexibilität dadurch, dass es verschiedene Rotoform-Rohre mit unterschiedlicher Lochanzahl gibt, die man mit nur wenigen Handgriffen schnell auswechseln kann.

Sie planen, den Mengendurchsatz noch weiter zu steigern…

Richtig. Unser Ziel ist es, die Produktionskapazität in den kommenden Jahren zu verdreifachen.

…und müssen hierfür noch weitere Tropfenformer in Ihrer Produktion aufstellen. Wieder welche aus dem Hause IPCO?

Ja, denn dahinter steckt einfach eine ausgereifte Technik mit vielen cleveren Lösungen, zum Beispiel was die An- und Abfahrmechanik angeht. Der Rotoform bietet für uns zudem die nötige hohe Flexibilität in der Produktion. Darüber hinaus ist der Tropfenformer wartungsarm und hinsichtlich seiner Sicherheitsthematik ausgereift. Seine Edelstahl-Ausführung erfüllt zudem die Hygiene-Anforderungen, die bei der Produktion von Sterolen als Nahrungsergänzungsmittel an die Technik zu stellen sind. In diesem Zusammenhang ist auch von großer Bedeutung, dass sich die verschmutzungsgefährdeten Bauteile des Rotoform schnell und einfach reinigen lassen.

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