Projektstart Bi-Amin Amine nachhaltig produzieren

30.06.2016

Bisher waren fossile Rohstoffe die Basis für Amine - chemische Bausteine, die sich in Tensiden, Beschichtungen, Schmierstoffen und vielem mehr wiederfinden. Nun entwickelt das Fraunhofer-Forscherteam umweltschonende Ansätze für die Produktion der Stoffe.

Für die chemische Synthese von Aminen aus fossilen Rohstoffen benötigt man hohen Druck und hohe Temperaturen; dies verschlechtert die Energiebilanz der Produktionsverfahren. Aus diesem Grund sucht das Fraunhofer-Institut nach neuen Reaktionsrouten und Katalysatoren, die die Produktionsverfahren nachhaltiger gestalten können.

Im BMBF-geförderten Projekt Bi-Amin erarbeiten die IGB-Wissenschaftler am Institutsteil Biocat in Straubing in Zusammenarbeit mit der TU München und einem Industriepartner ein biotechnologisches Verfahren für die Produktion von Aminen. Diese Verfahren ermöglichen es, anstelle fossiler Rohstoffe auch verschiedene nachwachsende Rohstoffe als Substrate einzusetzen. Außerdem arbeiten Biokatalysatoren am besten bei niedrigen Temperaturen und unter Normaldruck, also unter natürlichen Bedingungen. Dies kann die Energiebilanz des Herstellungsprozesses verbessern.

Im Gegensatz zu fermentativen Verfahren, in denen Mikroorganismen als ganze Zellen zum Einsatz kommen, wollen die Forscher die Amine nach dem Konzept der zellfreien Biosynthese herstellen: Hierbei setzen sie nur aufgereinigte spezifische Enzyme ein, die zu rein enzymatischen Reaktionskaskaden zusammengesetzt werden. Ziel des Projektteams ist, solche enzymatischen Reaktionsrouten für die Biosynthese von Aminen zu entwickeln und in einem weiteren Schritt in den Pilotmaßstab zu überführen.

Verwandte Artikel