Fachbeitrag 120 Minuten Sicherheit

DENIOS SE


Bei Brandlast von außen trägt der innere Rahmen der Konstruktion, bei Brandlast von innen der äußere Rahmen.

21.02.2013

90 Minuten hat die deutsche Feuerwehr Zeit, um bei Brandschutzsystemen ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Der französische Standard ist höher: Dort sind zwei Stunden vorgeschrieben. Neue Brandschutzcontainer bringen die 120Minuten nun auch nach Deutschland.

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Die Verlängerung von 90 auf 120Minuten kennt man vor allem vom Fußball. Eine Erfahrung, die jeder Spieler gern vermeidet: Er muss an seine Leistungsgrenze gehen - und darüber hinaus. Denios geht jetzt freiwillig in die Verlängerung: mit seinen Brandschutzcontainern. Unterschiedliche Prüfstandards innerhalb Europas führten bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen. Jetzt hat die EU die EG-Richtlinie 305/2011 verabschiedet. Eine Vereinheitlichung der Prüfkriterien und Klassifizierungsnormen für die Feuerwiderstandsdauer von Brandschutzsystemen war eine Voraussetzung für ihre Einführung in Europa. In Deutschland wird die Richtlinie ab dem 1. Juli 2013 durch die neue Bauprodukte-Verordnung (BauPVO) umgesetzt. Einen Schritt der Annäherung an die neuen europäischen Richtlinien unternimmt auch Denios und entwickelt seine Brandschutzlager der Typenreihe BMC und FBM weiter.Wenn in deutschen Unternehmen die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden können, müssen brennbare und explosive Stoffe so gelagert werden, dass die Feuerwehr im Brandfall mindestens 90 Minuten Zeit hat, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. So schreiben es die heute in Deutschland geltenden Bauvorschriften vor. Wesentliches Merkmal dabei sind die in der DIN 4102 aufgeführten Feuerwiderstandsklassen für Einzelteile wie zum Beispiel Paneele, Türen sowie Be- und Entlüftungen. Dabei gilt F30 als feuerhemmend und F90 als feuerbeständig. In Frankreich dagegen gibt es schärfere Bedingungen: Hier ist bei der Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 120 Minuten vorgeschrieben.

Einheitliche Klassifizierung

Um die technischen Regeln zu harmonisieren, wird nun auf europäischer Ebene ein einheitliches Prüfklassifizierungskonzept für Bauteile des Brandschutzes erarbeitet und eingeführt. Die Grundlagen dafür sind die Normen DIN EN 13501-1 für das Brandverhalten und DIN EN 13501-2 für den Feuerwiderstand. Das bisherige in Deutschland gültige System, basierend auf der Normenreihe DIN 4102, und das europäische Klassifizierungssystem sind für die Übergangszeit gleichwertig. In Zukunft aber wird der Feuerwiderstand von Bauteilen auf folgende Funktionen geprüft:R = Résistance (Tragfähigkeit) E = �?tanchéité (Raumabschluss) I = Isolation (Wärmedämmung) (30/60/90/120�?�) = (Feuerwiderstandsdauer in Minuten)

Um nun den neuen europäischen Richtlinien Rechnung zu tragen, hat Denios die Bauteile seiner Brandschutzcontainer einem Test durch die Firma Efectis in Metz unterzogen. Dabei wurden Wand und Decke des Containers 120 Minuten lang mit einem Kammerdruck von 20 Pascal nach der vorgeschriebenen Temperaturkurve von innen beflammt. Diese Prüfung geht weit über den üblichen Standard hinaus, da sonst nur einzelne Bauteile, wie zum Beispiel Brandschutzpaneele, einer solchen Prüfung unterzogen werden. In diesem Test wurde jedoch eine Raumecke über die gesamte Spannweite der Decke beflammt. Aber selbst dieser neuralgische Punkt der Konstruktion hielt aufgrund einer Doppelrahmenkonstruktion dem Flammeninferno stand.

Entscheidendes Element: die Tür

Das Brandschutzsystem besteht aus dem oben beschriebenen und geprüften Raumabschluss, in den entsprechende Bauelemente bedarfsorientiert eingebaut werden. Ein wesentliches Element ist dabei die Brandschutztür. Da in Deutschland zur Zeit eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten gefordert ist, wählen viele die ausreichende F90-Tür bzw. EI90-Tür. Sie verzichten auf den Einbau einer höherwertigen, aber auch teureren F120-Tür, durch die der Brandschutzcontainer als Gesamtsystem gemäß F120 / REI 120 eingestuft werden würde. Denn der Container-Korpus erfüllt die Voraussetzungen für diese höhere Einstufung, wie das Testergebnis aus Metz belegt.Als international agierendes Unternehmen orientiert sich Denios bereits heute an den Vorschriften anderer europäischer Länder. Wegen der in Frankreich vorgeschriebenen 120 Minuten Feuerwiderstandsdauer bei der Lagerung von Gefahrstoffen baut Denios aus Gründen der Standardisierung, mit der auch Kosteneffizienz einhergeht, den Container-Korpus nur in der gemäß REI 120 eingestuften Ausführung. Der deutsche Kunde bestellt also in der Regel einen F90-Container, aber er erhält REI 120 - zumindest auf den Korpus bezogen. Durch den Einbau bedarfsorientierter Elemente bestimmt er die notwendige Einstufung des Gesamtsystems (gemäß der länderspezifischen baulichen Anforderung) letztlich selbst. Dabei ist für die Bewertung das schwächste Glied in der Kette ausschlaggebend für die Kategorisierung bezüglich des Brandschutzes. Anwender erhalten ein flexibles System, das den aktuellen deutschen F90-Vorgaben der DIN 4102 und den schärferen europäischen Anforderungen zum Feuerwiderstand entspricht: Brandschutzcontainer von Denios sind konform zu den EU-Richtlinien und deren mitgeltenden Normen. Die Gesamtsysteme erfüllen alle baurechtlichen Anforderungen für Brandschutzsysteme und besitzen bundesweit gültige allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.

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