Nachhaltiges verpacken Wie können Produkte ressourcenschonender gekennzeichnet werden?

Bluhm Systeme GmbH

Nachhaltigkeitslösungen werden auch in der Verpackungsindustrie benötigt. Kennzeichnungen und Etiketten müssen ressourcenschonender werden.

Bild: iStock, Aslan Alphan
18.10.2022

Bis 2050 soll Europa der erste Kontinent werden, der nur noch unvermeidbare Treibhausgase ausstößt und diese zudem vollständig ausgleicht. Entsprechende Gesetze sollen das nun unterstützen. Doch was bedeutet das nun für die Verpackungsindustrie?

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BMit der Änderung des Bundesklimaschutzgesetzes passt die Bundesregierung die deutschen Klimaschutzziele bereits an das höhere EU-Ziel an: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland um mindestens 65 Prozent sinken und bis 2040 um 88 Prozent. Das Ziel der Treibhausgasneutralität bereits bis 2045 wird ebenfalls im Gesetz verankert.

Darunter fallen auch Verpackungen aller Art - und darauf notwendige Kennzeichnung. Bluhm Systeme, Komplettanbieter von industriellen Kennzeichnungs-Lösungen, bietet bereits seit geraumer Zeit ein breites Spektrum an ressourcenschonenden Alternativen an. Dabei kommen ökologisch verträgliche Rohstoffe und Maschinen zum Einsatz, die CO2-Emissionen, Strom, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen deutlich einsparen.

Nachhaltige Etiketten

Gras, Zuckerrohr oder Steinmehl lauten einige der nachhaltigen Materialien für Etiketten. Papiererzeugnisse, also auch Etiketten, die mit einem Grasanteil von bis zu 51 Prozent hergestellt werden, benötigen für die Herstellung einer t Grasfaserstoff einen Liter Wasser – statt 6.000 l, die bei der Herstellung einer Tonne konventionellen Holzzellstoffs notwendig sind. Etiketten aus biobasierter PE-Folie werden überwiegend aus Zuckerrohr-Ethanol hergestellt.

Dieses Material hat ähnliche Funktionen und gleichwertige Eigenschaften wie herkömmlich herstellte PE-Folie, die aus fossilen Materialien gewonnen wird. Sie lässt sich im Rahmen des standardmäßigen Recyclingverfahrens für Polyolefine recyclen. Bei Steinetiketten aus Steinmehl handelt es sich um Abraum (bis zu 80 Prozent), der beim Abbau in Steinbrüchen anfällt. Bluhm bietet auch Etiketten aus recycle- oder kompostierbarem Material mit biologisch abbaubarem Obermaterial und Kleber an. Auch sie erfüllen höchste Erwartungen an Qualität und Haftfähigkeit.

Material reduzierende Druckspendesysteme

Es gibt Druckspendesysteme, die Etiketten exakt auf den Umfang der benötigten Informationen zuschneiden. Sie sind nur so lang, wie unbedingt nötig. Das spart Geld, Zeit, Ressourcen und Lagerkosten. Ebenfalls höchst umweltfreundlich sind Etikettendruckspender, die ganz auf ein Trägermaterial verzichten. Sie sind neben einer Schneideeinheit mit einem Mikrozerstäubermodul versehen, das den Trockenkleber auf der Etikettenrückseite durch einen feinen Flüssigkeitsfilm aktiviert.

Farbband sparende Druckmodule

Sogar Farbbänder können effizienter eingesetzt werden. Umweltfreundliche Thermotransfer-Drucksysteme sind mit einer sogenannten Ribbonsave-Technology ausgestattet. Hier ermittelt der Drucker den optimierten Einsatz der Folie. So lässt sich im laufenden Betrieb wertvolles Material einsparen, zudem müssen Rollen seltener gewechselt werden.

Verzicht auf Druckluft

Weitere Alternativen, die weder zulasten der Umwelt noch des Budgets gehen, sind Druckspendesysteme ohne Druckluft. Aktuelle Etikettieranlagen nutzen zunehmend ein elektrisches Gebläse, um das Etikett anzusaugen, zu stützen oder abzublasen. Auch der Spendezylinder, der für eine blitzschnelle Hin- und Rückbewegung des Spendestempels benötigt wird, kann alternativ servoelektrisch mit Hilfe eines Servomotors oder Schrittmotors erfolgen. Elektrisch angetriebene Etikettiersysteme verbrauchen weniger Energie, haben eine höhere Produktionsleistung und niedrigere Wartungskosten. Sie sind leiser, sauberer und länger einsatzbereit.

Lösungsmittelfreie Thermotransferfolien

Thermotransferfolien bestehen üblicherweise aus drei Komponenten: Wachs oder Harz, PET und Lösungsmittel. Verzichtet werden kann auf das Lösungsmittel an der Rückseite, ohne dass dies einen Einfluss auf die hervorragende Qualität hat. Die modifizierte Rückseitenbeschichtung verlängert sogar die Lebensdauer des Druckkopfs. Bei der Herstellung der umweltfreundlichen Folien wird zudem weniger CO2 freigesetzt.

Ganz ohne Verbrauchsmaterialien: der Laser

Laserkennzeichnung benötigt keinerlei Verbrauchmaterialien, wie Tinte oder Papier. Damit entfallen Trägermaterial oder Abfall – auch Rüstzeiten werden minimiert. Die Laserbeschriftung ist unbedenklich und hat keinerlei Auswirkungen auf die Qualität des Lebensmittels. Laserbeschrifter eignen sich hervorragend zur Chargenkennzeichnung und Codierung.

Nachhaltigkeit ist mehr als die Einhaltung von Gesetzen

Neben gesetzlichen Vorschriften ist das veränderte Verbraucherverhalten ein wichtiger Treiber für Entwicklungen und Trends in der Lebensmittelbranche. Konsumenten achten auf Transparenz und Nachhaltigkeit auch bei der Verpackung. Dies geht sogar so weit, dass Verbraucher zu einem alternativen Produkt wechseln, das ihren Erwartungen an den Umweltschutz eher entspricht.

Unternehmen, die eine nachhaltige Produkt- und Unternehmensstrategie einleiten und dabei auch die industrielle Kennzeichnung berücksichtigen, werden auf lange Sicht Kosten sparen, ihr Ansehen stärken, Innovationen beschleunigen und Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie sind zudem auf die zukünftig anstehenden gesetzlichen Auflagen, Vorgaben oder Entwicklungen bestens vorbereitet.

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