H2-Netz im Chemiepark Wasserstoff-Testanlage für 3,8 Millionen Euro

TÜV SÜD

Zur Erreichung des vorgenommenen Ziels, wird an einem Simulationsmodell geforscht, um Wasserstoffinfrastrukturen und die Verwendung von Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu bewerten.

Bild: iStock; ThomasVogel
16.05.2018

Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen entsteht derzeit eine Wasserstoff-Testinfrastruktur. Initiator ist Mitnetz Gas. Die rund 12.000 Quadratmeter des Geländes in der Graphitstraße wurden bereits auf die am 2. Mai begonnene Verlegung der Rohrleitungen vorbereitet. In den folgenden Wochen sollen Versuchsfelder errichtet werden, auf denen dann die Rohrleitungen verlegt und eine Gasdruckregel- und -messanlage aufgestellt wird.

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Sobald die Errichtung des Versuchsfelds abgeschlossen ist, wird der Anschluss der Endverbraucher und der Versuchsstände erfolgen. Für Ende 2018 ist dann die Inbetriebnahme der Wasserstoff-Testinfrastruktur im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und die Forschungsphase geplant. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird den kompletten Zeitraum über vom TÜV Süd begleitet. Ziel des Hypos-Projekts ist es, eine Modellregion für Wasserstoff in Ostdeutschland aufzubauen und innovative Konzepte für eine Verteilnetzstruktur zur Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern zu entwickeln.

Vielseitige Zielsetzung

Zur Erreichung des vorgenommenen Ziels, wird an einem Simulationsmodell geforscht, um Wasserstoffinfrastrukturen und die Verwendung von Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu bewerten. Mitnetz Gas will darüber hinaus auch Verlegetechniken und neue Materialien testen und die erforderliche Sicherheitstechnik definieren. Beispielsweise sollen hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt und Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht werden.

Projektkoordinator Martin Glas von Mitnetz Gas, ist der Überzeugung dass aus der Vernetzung von Strom-, Gas- und Wasserstoffnetz und Speichern neue Formen der Versorgung entstehen können, die der Energiewende neue Impulse geben.

Speicherung rückt in den Mittelpunkt

Neben der Integration der Erneuerbaren Energien in das bestehende Energiesystem rückt zunehmend ihre Speicherung in den Mittelpunkt. Da die heutigen Stromspeichertechnologien nicht für große Mengen ausreichen, kommt der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff oder Methan und die Speicherung im Erdgasnetz eine wichtige Rolle zu.

Neben Mitnetz Gas sind Rehau Unlimited Polymer Solutions, DBI Gas- und Umwelttechnik, TÜV Süd Industrie Service und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Partner des Projekts. Das Budget beträgt insgesamt rund 3,8 Millionen Euro.

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