Studie zu Mobilfunk Was treibt den Ausbau privater 5G-Netze voran?

„Wir sehen das Management von Sicherheitsrisiken als einen der wichtigsten Treiber für das Geschäft.“ – Udo Schneider, IoT Security Evangelist bei Trend Micro

Bild: Trend Micro
11.07.2022

Immer mehr Betreiber von vernetzten Produktionsanlagen, Krankenhäusern und anderen Infrastrukturen sind auf der Suche nach Alternativen zu öffentlichen 5G-Netzwerken. Durch private 5G-Netze erhoffen sie sich eine Reihe von Vorteilen. Doch was ist das Hauptmotiv für den Ausbau? Eine neue Studie hat es untersucht.

Eine neue Studie von Trend Micro zeigt, dass verbesserte Security- und Datenschutzfunktionen das Hauptmotiv für den Ausbau privater 5G-Netze darstellen. Allerdings weisen solche Umgebungen auch eine Reihe an Sicherheitsanforderungen auf, die herkömmliche IT- und OT-Umgebungen nicht haben. Allen voran gilt die Offenlegung von Daten (31 Prozent), die über das private Funknetz übertragen werden, als die größte Herausforderung.

Des Weiteren nennt die Studie folgende relevante Angriffsvektoren:

  • Software-Schwachstellen in Betriebssystemen (37 Prozent)

  • Konfigurationsfehler (34 Prozent)

  • Schwachstellen in der Netzwerkausrüstung (33 Prozent)

  • Geräteschwachstellen in RAN- (31 Prozent) und CORE-Netzwerken (27 Prozent)

  • Kompromittierung des angeschlossenen Netzwerks (27 Prozent)

„Private 5G-Netzwerke sind unübersichtlich: Zwei Drittel der Befragten geben an, die Technologie zukünftig in irgendeiner Form einsetzen zu wollen“, sagt Eric Hanselman, Chefanalyst bei 451 Research, einem Teil von S&P Global Market Intelligence. „Das Modell der geteilten Verantwortung in der Cloud bedeutet jedoch, dass Unternehmen dabei ihre eigenen Sicherheitsfunktionen aufbauen müssen. Dazu brauchen sie kompetente Partner, die sie auf diesem Weg unterstützen. Unternehmen haben große Erwartungen an die 5G-Security. Dabei wird es jedoch vor allem auf die Qualität ihrer Partnerschaften ankommen.“

Silobildung bei Security-Teams

Eine weitere Herausforderung bei Security-Projekten wird sein, dass nur 23 Prozent der Befragten eine vollständige Integration von Private-5G-Security mit der bestehenden OT-Security erwarten. Nur etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) rechnet mit teilweise automatisierten Verbindungen mit bestehenden Sicherheitssystemen. Daraus lässt sich ableiten, dass Unternehmen zwar die Wichtigkeit von 5G-Sicherheit erkannt haben, jedoch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Security-Teams noch nicht vollständig definiert haben. Dies lässt eine Silobildung befürchten.

Angesichts der Komplexität solcher Projekte ist es nicht überraschend, dass mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten angeben, sie würden Risikobewertungen entweder gemeinsam mit Partnern durchführen oder die Aufgabe vollständig auslagern. 33 Prozent geben an, darüber hinaus mit einer dritten Partei zusammenzuarbeiten. Branchenspezifische Expertise in Sachen Security (24 Prozent) ist das wichtigste Kriterium für Unternehmen, die IT-Partner suchen. 19 Prozent wollen mit bereits bestehenden Partnern zusammenarbeiten.

„Wir sehen das Management von Sicherheitsrisiken als einen der wichtigsten Treiber für das Geschäft“, sagt Udo Schneider, IoT Security Evangelist bei Trend Micro. „Deswegen wollen wir sicherstellen, dass Unternehmen ein umfassendes Bewusstsein über die Technologie erhalten, die hinter IT, OT und Kommunikationstechnik wie privaten 5G-Netzwerken steht.“

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  • „Unternehmen haben große Erwartungen an die 5G-Security. Dabei wird es jedoch vor allem auf die Qualität ihrer Partnerschaften ankommen.“ – Eric Hanselman, Chefanalyst bei 451 Research

    „Unternehmen haben große Erwartungen an die 5G-Security. Dabei wird es jedoch vor allem auf die Qualität ihrer Partnerschaften ankommen.“ – Eric Hanselman, Chefanalyst bei 451 Research

    Bild: 451 Research

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