Ethernet-APL „Umstieg hat hohe Priorität“

„Der wichtigste nächste Schritt für die Produktionsstätten ist die breite Verfügbarkeit von Ethernet-APL-Produkten. Nur dann ist eine Ethernet-APL-Installation für den Anwender realisierbar“, betont Thomas Rummel, Managing Director bei Softing Industrial Automation.

Bild: Softing
15.03.2023

Für Endnutzer eröffnet Ethernet-APL Möglichkeiten für neue Strukturen beim Aufbau leistungsfähiger Automatisierungsnetze. Mit der P&A sprach Thomas Rummel, Managing Director bei Softing Industrial Automation, über den Stellenwert des 2-Draht-Ethernets und wie die Installation schnell realisierbar wird.

Das Projekt zu Ethernet-APL ist im Sommer 2022 erfolgreich abgeschlossen worden. Wie sind Ihre Beobachtungen: Welchen Stellenwert nimmt dies Thema ein? 

Der Umstieg der Kommunikation in der Prozessautomatisierung ist für viele unsere Kunden unter den Herstellern von Automatisierungskomponenten ein Thema mit hoher Priorität. Mit Ethernet-APL revolutioniert sich die industrielle Kommunikation in den Kontrollnetzwerken. Bereits einige Kunden unter den Anwendern von Prozessautomatisierungslösungen erproben die Technologie in Testanlagen.

Welche wesentlichen Vorteile bietet Ethernet-APL?

Ethernet-APL erlaubt eine durchgängige, performante Kommunikation vom Controller zum Feldgeräte. Es können Standard-Realtime-Ethernet-Protokolle wie Profinet und EtherNet/IP für die Controller-Kommunikation genutzt werden. Der deutlich höhere Kommunikationsdurchsatz, der mit Ethernet-APL im Vergleich zu vorherigen Kommunikationswegen zur Verfügung steht, erlaubt zusätzlichen Anwendungen auf Daten der Feldgeräte zuzugreifen. Damit lässt sich das Namur-NOA-Konzept einfach umsetzen.

Wie gestaltet sich die Umsetzung von Ethernet-APL für den Anwender und den Hersteller so einfach wie möglich? 

Bei der Spezifikation von Ethernet-APL wurde die einfache Umsetzung auch in Bestandsanlagen bereits berücksichtigt. Ethernet-APL kann mit Standard Feldbuskabeln der Kategorie A betrieben werden, die schon durch bestehende Feldbus Installationen vorhanden sein können. Auch auf der Controller-Seite werden schon in vielen Controller-Produkten vorhandene Ethernet-Protokolle wie Profinet oder EtherNet/IP genutzt. Damit müssen für die Umsetzung von Ethernet-APL nur Ethernet-APL-fähige Switche und -Feldgeräte neu verbaut werden.

Was sind Ihrer Meinung die nächsten Schritte, damit die Produktionsstätten der Prozessindustrien vollumfänglich von den Vorteilen Ethernet-APLs profitieren?

Der wichtigste nächste Schritt für die Produktionsstätten ist die breite Verfügbarkeit von Ethernet-APL-Produkten. Nur dann ist eine Ethernet-APL-Installation für den Anwender realisierbar. Von Softing werden im Jahr 2023 sowohl ein Ethernet-APL-Switch als auch Ethernet-APL-Kommunikationsmodule für den Einsatz in Feldgeräten als Produkte verfügbar sein.

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