Gehäuseserie feiert Premiere Standard-Schaltschrank in Industrie 4.0 überführt

Rittal zeigt auf der Hannover Messe Kompaktschaltschränke als Industrie-4.0-taugliche Systemlösung.

Bild: Rittal
19.03.2019

Mit den AX-Kompakt-Schaltschränken und KX-Kleingehäusen stellt Rittal auf der Hannover Messe seine neue Gehäuseserie vor. Der Launch führt ein seit über 50 Jahren hergestelltes Standardprodukt in die digitale Zukunft: den AE von Rittal.

Die Digitalisierung und Automatisierung des Industrie-4.0-Zeitalters stellt die Gehäusetechnik vor neue Herausforderungen. „Wir haben die neuen Anforderungen einer digitalisierten Industrie verstanden und Kompakt-Schaltschränke sowie Kleingehäuse nach diesen Kriterien entwickelt“, sagt Uwe Scharf, Geschäftsführer von Rittal. „Damit sind jetzt nach der Blue-e+-Kühlgeräteserie und dem Großschranksystem VX25 all unsere Kernprodukte neu und als Systemlösung fit für Industrie 4.0.“

Digitale Kette ermöglicht Lieferung binnen 24 Stunden

Rittal bietet durchgängige Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Steuerungs- und Schaltanlagenbau. In Form eines digitalen Produkt-Zwillings liefert das Unternehmen hochwertige digitale Daten für den gesamten Konstruktions- und Bearbeitungsprozess. Durch QR-Codes können alle Teile eindeutig zugeordnet werden. In dieses Systemumfeld sind mit AX und KX jetzt auch die neuen Kompaktschränke und Kleingehäuse integriert.

Das Rittal Configuration System (RiCS) als Produktkonfigurationstool beispielsweise ermöglicht eine einfache und schnelle Konfiguration von Gehäusen, Zubehörprodukten sowie Modifikationen. Dabei wird durch eine automatische Plausibilitätsprüfung gewährleistet, dass das passende Zubehör fehlerfrei konfiguriert wird. Das Ergebnis der Konfiguration kann direkt in den Online-Shop von Rittal überführt werden und liefert eine Aussage zu Preis und Lieferzeit. Gleichzeitig kann das Konfigurationsergebnis an die Eplan-Engineering-Produkte übergeben und somit im weiteren Engineering-Prozess auch mit den Modifikationen genutzt werden. Damit reduziert sich die Zeit für den Engineering-Prozess.

Nach Absendung vom Kunden trifft die Bestellung im Rittal Global Distrubution Center (GDC) ein, von wo die Bestellungen werden direkt verschickt werden. Das GDC ist mit der automatisierten Produktion vernetzt und sorgt selbstständig für Nachschub. So sollen alle Serienprodukte in Deutschland in 24 Stunden nach Bestellung den Kunden erreichen.

Mehr Raum für die Kabeldurchführung

Gefertigt werden AX und KX im Werk in Haiger, das für die Herstellung von Kompakt-Schaltschränken und Kleingehäusen nach Industrie-4.0-Kriterien neu errichtet wurde. Durch die hochautomatisierte Produktionssteuerung wird es in Verbindung mit dem Distributionszentrum zu einem zentralen Glied in der Auftragsabwicklung und gewährleistet eine ständige Verfügbarkeit des Serienportfolios mit Zubehör.

Die beiden neuen Gehäuseserien sollen dabei schon bei der Lieferung Zeitersparnis bewirken: Die Flachteile können alle einzeln entnommen werden, sodass die sonst übliche Demontage entfällt. Einfacher wird auch die Montage von Türen und Verschlusssystemen, die meist werkzeuglos möglich ist. Der Wandbefestigungshalter kann nun auch bei schon eingebauten Komponenten von außen am Kompakt-Schaltschrank beziehungsweise Kleingehäuse angebracht werden – bei vollem Erhalt der Gehäuse-Schutzart. Dies reduziert zudem erheblich die Gefahr von Transportschäden, da die überstehenden Wandhalter jetzt erst am Aufstellungsort montiert werden können.

Ein weiterer Vorteil ist der zusätzliche Raum, den AX und KX im Vergleich zu den Vorgängerserien AE, CM, KL, EB sowie BG bieten. Das digitalisierte Umfeld der Steuerschränke verlangt eine steigende Anzahl von Kabeln, um die wiederum deutlich gewachsene Menge an Aktoren und Sensoren zu steuern. Durch die modulare Bauweise, optimierten Ausschnitte und größeren Flanschplatten entsteht durchschnittlich bis zu ein Drittel mehr Raum für die Kabeldurchführung. Die Nockenprägung in den Seitenwänden begünstigt dies noch zusätzlich, indem die Innenausbauschienen einfach und formschlüssig angebracht werden können. Da diese ebenfalls ein Raster von 25 mm nutzt, kann das Systemzubehör, wie zum Beispiel Leuchten oder Klemmleisten aus dem VX25-Schaltschranksystem, problemlos verwendet werden. Das sorgt für geringeren Teilebedarf im System, und die mechanische Bearbeitung wie etwa das Bohren entfällt ganz.

Sicherheitsaspekt nicht außer Acht lassen

Beim Einbau von Systemzubehör in den AX oder KX bleiben die Schutzarten erhalten; das gilt auch für die UL-Konformität, die für die Inbetriebnahme in Nordamerika entscheidend ist. Insgesamt sorgen die neuen Features dafür, dass die Stabilität der Kompakt-Schaltschränke höher und damit die Sicherheit auch bei dynamischen Belastungen größer ist.

Komplexität stark verringert

Die neuen Serien decken ein breites Spektrum unterschiedlicher Anforderungen ab. Wenn in Klemmenkästen und Busgehäusen nur wenige Komponenten untergebracht werden müssen, eignen sich die KX-Kleingehäuse ab einer Größe von 150 mm x 150 mm x 80 mm. Die AX-Kompakt-Schaltschränke sind mit Tiefen von 120 bis 350 mm und einer maximalen Größe bis zu 1.000 mm x 1.400 mm lieferbar.

Alle Modelle wird es sowohl in lackiertem Stahlblech als auch in Edelstahl geben. Trotz gesteigerter Einsatzmöglichkeiten hat sich durch das System insgesamt die Zahl der Komponenten und Zubehörteile und damit auch die Komplexität stark verringert.

Bildergalerie

  • AX und KX benötigen trotz gesteigerter Einsatzmöglichkeiten weniger Platz.

    AX und KX benötigen trotz gesteigerter Einsatzmöglichkeiten weniger Platz.

    Bild: Rittal

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