Ressourceneffizienz erhöhen So fördert IoT Nachhaltigkeit im Business

Durch die Fähigkeit, unsichtbare Zusammenhänge sichtbar zu machen, rentiert sich IoT schnell.

Bild: iStock, champc
19.06.2023

Von Cloud-Lösungen bis zu smarten Sensoren: Anwendungsszenarien machen das Potenzial von IoT sichtbar, wie Unternehmen Nachhaltigkeitsprozesse beschleunigen.

An allen Ecken und Enden in Unternehmen schlummert das Potenzial, effizienter mit Ressourcen umzugehen und nachhaltigere Prozesse und Verhaltensweisen zu stärken. IoT ist ein echter Game Changer, wenn es darum geht, anschaulich und zahlenbasiert die Vorteile von Prozessoptimierungen zu zeigen und unentdeckte Möglichkeiten sichtbar zu machen. NTT, ein IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen, zeigt anhand von fünf Aspekten, wie IoT-Implementierungen in der Praxis dazu beitragen können, die nachhaltige Transformation in Unternehmen zu beschleunigen.

Fünf Aspekte

Etablierung von Messinstrumenten

Ohne Messung kein Management – Einsparungen beim Energieverbrauch, Optimierungen bei der Auslastung von Produktionsanlagen oder Verbesserung beim Abfallmanagement lassen sich nur auf Basis von Daten durchführen. Die Gewinnung von Daten ist der Schlüssel, um Prozesse besser analysieren und evaluieren zu können. Hier kommt die Sensorik und Intelligenz von IoT ins Spiel.

Je nach Branche können durch IoT die unterschiedlichsten Herausforderungen und Problemzonen in Unternehmen angegangen werden – beispielsweise in der Gastronomie, indem Energiekosten ermittelt und Einsparpläne entwickelt werden, oder in der industriellen Fertigung, indem Faktoren wie Temperatur oder Feuchtigkeit gemessen werden, um daraus Prozessoptimierungen abzuleiten.

Digitalisierung analoger Bestandsprozesse

Die gute und vielleicht überraschende Neuigkeit: Mit IoT lassen sich in nahezu jedem Anwendungsfall analoge Prozesse digitalisieren und damit Verbesserungspotenziale erschließen. Für ein optimales Ergebnis sollten die analogen Bestandsprozesse im ersten Schritt analysiert und optimiert werden, um keine bestehenden Inneffizienzen und Fehler in die digitale Lösung zu übertragen. Anschließend können die benötigten Technologien für den jeweiligen Anwendungsfall eruiert und zusammengestellt werden. Das kann etwa eine Verknüpfung von Cloud- oder Edge-Netzwerken mit bestimmter Hardware wie Sensoren, Kameras oder Maschinen-Interfaces sein.

Entscheidend ist die fallspezifische Zusammenstellung, damit das System in der Lage ist, die physische Umgebung in digitale Daten zu übersetzen. Beispielsweise um zu erkennen, dass eine Abwasserpumpe läuft, eine Tür geöffnet wird oder die Produktivität einer Anlage sich verändert.

Kontextualisierung von Prozessen

Je mehr Daten an unterschiedlichen Stellen und mit verschiedenen Sensoren erhoben werden, umso wichtiger wird es, diese miteinander zu vernetzen. Eine einfache Information „Tür geöffnet“ ist erst dann verwertbar, wenn sie im zeitlichen und räumlichen Kontext zu anderen Informationen wie „Maschine außer Betrieb“ steht. Anschließend können regelbasierte Workflow-Prozesse in Gang gesetzt werden, die etwa die Information „Maschine überprüfen“ an einen Facharbeitenden senden. So lassen sich die richtigen Informationen etwa per App zielgenau an den passenden Endnutzer übermitteln. Das reduziert Ausfallzeiten oder Fehlproduktionen und wirkt damit produktivitätssteigernd.

Mit IoT kann so die Herausforderung gemeistert werden, digitale Kontexte wieder in die analoge Umwelt zurück zu übersetzen und Menschen zu integrieren. Der höchste Digitalisierungsgrad wird durch einen vollständigen digitalen Zwilling erreichbar, der als digitales Abbild der physikalischen Welt die Abhängigkeiten der Systeme sowie deren räumliche und zeitliche Veränderung implementiert hat.

Nutzung von Metadaten zur Automation

Die Kontextualisierung verschiedener isolierter Daten im Rahmen einer funktionierenden Lösung ist der große Mehrwert einer IoT-Implementierung. Erst durch das Zusammenspiel lassen sich wirkliche Erkenntnisse generieren – beispielsweise indem die Cloud-Analyse Schnittstelleneffekte oder Abhängigkeiten zwischen Prozessen offenbart und verschiedene Prozessebenen miteinander verknüpft.

An dieser Anforderung scheitern viele Projekte, weil Systeme isoliert aufgesetzt werden und nicht miteinander interagieren, etwa durch eigenständige Lösungen für die Temperaturüberwachung, die Türüberwachung oder die Anwesenheitssensoren. Erst wenn diese separaten Systemdaten kombiniert werden, ist eine echte Automation möglich. Dann lassen sich beispielsweise die Temperatureffekte eines Meetings visualisieren, je nachdem, ob die Tür im Sommer offensteht oder geschlossen wird und wie viele Teilnehmer involviert sind.

Effizientes und rechtskonformes Datenmanagement

IoT ist datengetrieben und erfordert daher grundlegend die Integration von Datenschutzanforderungen in das Datenmanagement. So lässt sich sicherstellen, dass etwa akustische Sensoren zur Maschinenüberwachung nicht zum Aufzeichnen von Gesprächen genutzt werden. Der Vorteil dieses Aufwands bei der Implementierung liegt zudem darin, dass die Daten vertrauenswürdig sind. Ebenso kann festgelegt werden, welche Daten effizient erhebbar und zur Prozessoptimierung notwendig sind. All das ermöglicht einen bewussten Umgang mit Daten, der die soziale Säule der Nachhaltigkeit im Unternehmen stärkt.

Fazit

„Vielfach wird unter IoT nur verkürzt die Installation von digitaler Sensorik an Maschinen oder der Aufbau eines Türüberwachungssystems verstanden“, erklärt Devin Yaung, SVP of Group Enterprise IoT Products and Services der NTT: „Das sind jedoch nur einzelne Bausteine, die erst im Zusammenspiel mit anderen Prozessen und Systemen eine IoT-Lösung ermöglichen. So können verschiedene Systeme im Netzwerk interagieren, Informationen kontextualisieren und damit unsichtbare Zusammenhänge sichtbar machen. Das ist der große Mehrwert von IoT.“

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