Dosierung von 1K-Silikon Schwierige Dichtmittel in Form bringen, bevor sie aushärten

ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH

Die Dosiersysteme von Viscotec eignen sich beispielsweise für Verguss- oder Klebeapplikationen im Bereich Batteriemodulfertigung.

Bild: Viscotec
26.11.2018

Hochviskose Materialien prozesssicher und präzise zu dosieren, ist leichter gesagt als getan. Mit auf dem Endloskolben-Prinzip basierenden Dosierern soll es dennoch möglich sein. Die viskositätsunabhängigen Dispenser verfügen nämlich über schersensitives, hochpräzises Materialhandling.

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Das thixotrope 1K-Silikon Loctite SI 5970, das bei Raumtemperatur durch Feuchtigkeitskontakt aushärtet, ist aufgrund seiner hohen Viskosität ein schwer zu verarbeitendes Medium. In Dosiertests haben sich Viscotec-Dosiersysteme für das Handling dieses 1K-Dichtmittels als geeignet herausgestellt – Im Speziellen die 1K-Dispenser der RD-Baureihe.

Zeitdruck, der zu unschönen Ergebnissen führt

Die Härtung des 1K-Silikons erfolgt vergleichsweise schnell: Nach nur circa 25 Minuten bei 23 °C und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit tritt die Hautbildung ein und die Oberfläche ist klebefrei. Da während der Härtung Methanol abgespalten wird, zählt Loctite SI 5970 zu den neutralvernetzenden Silikonen.

Die Eigenschaften des 1K-Silikons verursachen beispielsweise mit Zeit-Druck-Systemen große Probleme bei der Dosierung einer schönen und gleichmäßigen Raupe. Denn hierbei kann es vor allem zu Beginn der Dosierung zu einem Materialüberschuss und am Ende zu einem starken Fadenziehen und Nachtropfen kommen.

Das Material ist thixotrop formuliert, wodurch sich laut Viscotec die Viskosität bei Scherung prinzipiell reduziert und die Verarbeitung durch ein verbessertes Fließverhalten vereinfacht wird. Trotzdem bleibt bei geringer Scherung eine Ausgangsviskosität von etwa 1,5 Millionen mPas. Das Dosiermaterial stellt also nach wie vor Herausforderungen dar, vor allem im Anfahrverhalten der Systeme. Nach dem Auftrag relaxiert das Silikon aber wieder sehr schnell und die Viskosität erhöht sich nahezu schlagartig, wodurch ein Verlaufen wiederum verhindert wird.

Typische Einsatzgebiete des 1K-Silikons

Loctite SI 5970 wird hauptsächlich für Dichtungsanwendungen verwendet, zum Beispiel als Dichtmittel in einer Nut oder auch als geschlossene Dichtraupe auf der ebenen Fläche eines Flansches, Gehäusedeckels oder einer Ölwanne. Die gute Ölbeständigkeit des Silikons macht das Material besonders interessant für Dichtungsanwendungen in diesen Bereichen. Auch für die Abdichtung von Deckeln für Getriebe mit Kontakt zum Getriebeöl kann Loctite SI 5970 eingesetzt werden.

Gleichzeitig bietet das Material natürlich alle Vorteile von Silikon im Allgemeinen. Dazu gehören hohe Temperatur- sowie Temperaturwechselbeständigkeit und hohe Dehnung/Elastizität. Damit lassen sich unterschiedliche Wärmeausdehnungen der zu verklebenden Bauteile ausgleichen. Die Dichtheit des Systems bleibt auf diese Weise erhalten.

Vorteile bei hochviskosen Materialien

Typische Systeme für das Silikon bestehen aus einer Hobbockentnahme (in einigen Fällen mit zusätzlicher Trennplattenentgasung, um während des Gebindewechsels keine Luft ins System einzubringen), aus einer Schlauchleitung und einem 1K-Dispenser. Viscotec bietet das komplette Dosiersystem aus einer Hand. Perfekt geeignet für das 1K-Material und dessen typische Anwendungsfälle sind laut dem Hersteller von Dosiersystemen die Dispenser 3RD12 oder 3RD10 der RD-Baureihe.

Viskositätsunabhängige Dosierung mittels Exzenterschnecken-Technologie ist insbesondere wichtig für hochviskose Materialien. Durch Endlosdosierung soll zudem eine fehlerfreie Dosierraupe auch bei unterschiedlichen Dichtungsgeometrien möglich sein. Im Fall von Dichtraupen ist das entscheidend, da beispielsweise durch das „Aufladen“ oder Umschalten im Falle eines Kolbendosierers eine kleine Fehlstelle entstehen würde.

Daraus folgt ferner mehr Flexibilität für den Kunden, falls dieser etwa die Bauteilgeometrie verändert. Außerdem soll laut Viscotec keine Kontaminierung der Bauteile mit Dosiermaterial aufkommen: Das Raupenende wird durch die Vermeidung von Fadenziehen und Nachdrücken sauber gehalten.

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