Der etwas andere Blick auf die Energie Schwabbelige Kraftwerkszerstörer

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Bild: iStock, Dovapi
17.08.2018

Die Klimaerwärmung führt derzeit zum Anstieg des Meeresspiegels und auch die Ozeane sind um ein paar Grad wärmer. Doof für Walfisch, Schildkröte, Koralle und Co., super für Quallen. Ein vermehrtes Wachstum der Medusen bringt jedoch Kraftwerksdirektoren zum Schwitzen.

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Die Meldung erreichte uns die letzten Tage: Riesige Quallenschwärme überfluten die Küsten. Sie verfangen sich in den Fischernetzen, verschleimen den Fang und verstopfen die Kühlsysteme von Atomkraftwerken. Ja, richtig gelesen. Die hirnlosen Nesseltiere dringen ohne besonderen Grund durch die Rohrleitungen in die Kraftwerke ein und bilden dort eine Art glibbrigen Pfropfen. Da Kraftwerke Meerwasser für ihre Kühlanlagen benutzen und die daraus abstrahlende Abwärme die Quallen magisch anzieht, kommt es zu dieser unglücklichen Begegnung.

Um den Medusen-Korken wieder zu lösen, muss das Kühlrohr aufwändig aufgebrochen und die Schleim-Tiere mit einem Bagger abgetragen werden. Was lernen wir daraus? Weshalb ist das beispielsweise bei Solaranlagen und Windparks nicht der Fall gewesen? Klar! Die benötigen kein Meerwasser zur Kühlung. Ergo: Trägt die vermehrte Quallenpopulation zur Energiewende bei? Vielleicht baut man in Zukunft vermehrt erneuerbare Energieerzeuger anstatt Atomkraftwerke. Dies würde sich auch wieder positiv aufs Klima auswirken und daher negativ auf das Quallenwachstum, positiv auf Wal und Schildkrötenpopulation – im Übrigen die natürlichen Feinde der Nesseltiere. Nun stellt sich die provokante – und zugegebenermaßen ironische – Frage: Kann ein Quallen-Blackout die lang erhoffte Energiewende bringen?

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