ISO 9001 sollte im Dezember geändert werden Revision der Qualitätsmanagement-Norm auf 4. Quartal 2026 verschoben

Der Fachverband Bauelemente Distribution (FBDi) rät Unternehmen, sich frühzeitig mit den Neuerungen auseinanderzusetzen.

Bild: iStock, Aree Sarak
02.10.2025

Die für Dezember 2025 geplante Veröffentlichung der überarbeiteten ISO 9001 wird aufgrund umfangreicher Erweiterungen (Stand heute) auf September 2026 verschoben. Unternehmen sollten die Übergangszeit nutzen, um sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

Die neue Version der weltweit anerkannten Norm für Qualitätsmanagementsysteme soll Unternehmen insbesondere dabei helfen, ihre Prozesse zukunftssicher und nachhaltig auszurichten. Nach Veröffentlichung gilt eine dreijährige Übergangsfrist für die Umstellung.

Maßstab für Qualität und Zuverlässigkeit

Der Fachverband Bauelemente Distribution (FBDi) rät Unternehmen, sich frühzeitig mit den Neuerungen auseinanderzusetzen und ihre bestehende Systeme gezielt weiterzuentwickeln. Die ISO 9001 gilt als globaler Maßstab für Qualität und Zuverlässigkeit – ihre konsequente Anwendung stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern bildet auch die Grundlage für nachhaltiges Wachstum.

„Die überarbeitete ISO 9001 wird ein Impulsgeber für moderne Qualitätsmanagementsysteme sein. Sie fördert nicht nur die kontinuierliche Verbesserung, sondern auch die Einbeziehung von Stakeholdern und macht so die übergeordneten Anforderungen für Unternehmen sichtbarer und verständlicher“, so Andreas Falke, Geschäftsführer des FBDi Verbands. „Gerade für KMU bietet die neue Struktur neben Orientierung Gestaltungsspielräume in der Konsultation und Kooperation mit Ihren Partnern.“

Neuerungen im Überblick

Das sind die wichtigsten Neuerungen der ISO 9001:2026:

1. Nachhaltigkeit & ESG-Integration

  • Einbindung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG)

  • Nachweis, wie das QM-System zur nachhaltigen Unternehmensführung beiträgt

2. Risikomanagement & Resilienz

  • Stärkere Betonung der Risikoidentifikation und -bewältigung

  • Klare Differenzierung zwischen Risiken und Chancen

3. Digitalisierung

  • Berücksichtigung moderner Technologien zur Digitalisierung und weitergehende Implementierung digitaler Lösungen (Internet of Things (IoT), Big Data und Künstliche Intelligenz (KI),)

  • Ziel: Transparenz und Effizienzsteigerung neben datenbasierter Entscheidungsfindung

4. Zukunftsfähige Design-Spezifikation

  • Anpassung an globale Veränderungen und technologische Entwicklungen

  • Mehr Flexibilität für unterschiedliche Organisationstypen, insbesondere KMU

5. Überprüfung der QM-Grundsätze

  • Kritische Bewertung und mögliche Anpassung der sieben Grundprinzipien des Qualitätsmanagements

6. Harmonisierung mit anderen Normen

  • Bessere Abstimmung mit ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 45001 (Arbeitsschutz)

  • Einführung einer harmonisierten Struktur (High Level Structure – HLS)

Übergangszeit aktiv nutzen

Der FBDi empfiehlt Unternehmen, die Übergangszeit aktiv zu nutzen, um sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Insbesondere frühzeitige GAP-Analysen zum heutigen Standard vor Ort und Schulungen von Mitarbeitern können große Potentiale eröffnen. Weitere Informationen und praxisnahe Unterstützung bietet der Verband in seinem Competence Team.

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