Produktion in Chemie- und Prozessunternehmen Produktivität und Sicherheit in einem: Neuer Ansatz kombiniert Hazop mit Opex

TÜV SÜD

Mit Hazop+ lassen sich Optimierungspotenziale in Prozessanlagen ausschöpfen, während gleichzeitig sicherheitsrelevante Grenzwerte eingehalten werden.

Bild: iStock, syahrir maulana
20.04.2021

Hazop und Opex werden oft getrennt voneinander betrachtet. Dabei kann eine Kombination aus beidem große Synergiepotenziale liefern. Ein Ansatz, der zusätzlich noch KI-Algorithmen nutzt, zeigt diese Potenziale auf.

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Für den Betrieb von Produktionsanlagen in Chemie- und Prozessindustrie sind Sicherheit, Integrität und wirtschaftliche Effizienz entscheidend. Mit Hazop+ haben der TÜV Süd und Atlan-tec Systems nun einen neuen Ansatz vorgestellt, der Hazop, Operational Excellence (Opex) und KI-basierte Methoden miteinander verbindet. Er soll Synergien für eine kontinuierliche Optimierung von Produktionsprozessen und Anlagensicherheit schaffen.

„Hazop und Opex werden in Unternehmen oft getrennt betrachtet und behandelt“, sagt Rainer Semmler, Experte für das Hazop-Verfahren bei TÜV Süd Chemie Service. „Dabei bieten die Verknüpfung von Hazop-Analysen und Opex-Studien und der zusätzliche Einsatz von KI-basierten Methoden erhebliche Synergiepotenziale.“

Wichtige Standards berücksichtigt

Bei Hazop+ handelt es sich um einen datenbasierten Ansatz für Prozesssicherheit, der auch regulatorische Vorgaben sowie relevante Richtlinien und Standards berücksichtigt. Dazu gehören etwa die VDI-Richtlinie 3714 „Implementierung und Betrieb von Big-Data-Anwendungen in der produzierenden Industrie“ oder der Reifegrad-Index „SIRI“.

Die Durchführung von Hazop+ bereiten der TÜV und Atlan-tec Systems gemeinsam mit dem Kunden vor. Dabei werden unter anderem die benötigten Dokumente und Daten zusammengestellt. „Im Rahmen des Opex-4.0-Projekts erzeugen wir auf Grundlage der Betriebsdaten der vergangenen Jahre ein statistisches Modell, das die gegenseitigen Abhängigkeiten der relevanten Betriebsparameter erfasst und mit Künstlicher Intelligenz bewertet“, erklärt Thomas Froese, Geschäftsführer von Atlan-tec Systems.

Mithilfe eines digitalen Zwillings wird dann die optimale Fahrweise der Anlage ermittelt und auf eine definierte Zielgröße wie EBIT pro Stunde ausgerichtet. TÜV Süd Chemie Service zertifiziert den Ablauf des Opex-Projekts nach den Vorgaben der VDI-Richtlinie 3714, was die nötige Rechtssicherheit bezüglich der angewandten Methoden schafft.

Sichere Grenzwerte für Prozessoptimierung

Die Betriebsdaten für das Opex-4.0-Projekt liefern auch zusätzliche Informationen für die Hazop-Analyse. Ausgehend von „guten“ und „schlechten“ Fahrperioden einer Anlage lassen sich die Grenzwerte für die Sicherheitseinrichtungen genauer bestimmen und sichere Grenzen für die Optimierung der Betriebsprozesse definieren. „Dadurch erhöht sich nicht nur der Optimierungsspielraum, sondern auch die reale Sicherheit der Anlage“, betont Dr. Hans Volkmar Schwarz von TÜV Süd Chemie Service, auf dessen Initiative hin die Zusammenarbeit mit Atlan-tec zustande kam.

Im Ergebnis bietet Hazop+ somit einen rechtskonformen Ansatz für eine kontinuierliche, automatisierte Prozessoptimierung von Anlagen mit verbesserter wirtschaftlicher Leistung und höherer Sicherheit.

Bildergalerie

  • Experten vom TÜV und Atlan-tec bereiten die Durchführung von Hazop+ gemeinsam mit dem Betriebsteam des Kunden vor.

    Experten vom TÜV und Atlan-tec bereiten die Durchführung von Hazop+ gemeinsam mit dem Betriebsteam des Kunden vor.

    Bild: TÜV Süd

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