Der sogenannte graue Wasserstoff wird aus Methanhaltigem Erdgas mittels Dampfreformierung gewonnen, dabei fallen riesige Mengen Kohlendioxid an. Eine umweltfreundlichere Variante ist, Wasserstoff durch die Spaltung von Wasser mit elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. „Dieses Verfahren zur Produktion von grünem Wasserstoff ist aber ineffizient“, sagt Achim von Keudell, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Experimentalphysik.
Herstellung von Kohlenstoff-Staub
Seine Gruppe forscht daher an einem Zwischending: türkisem Wasserstoff. Dieser wird wie der graue Wasserstoff ebenfalls aus Methan gewonnen, aber mit einem anderen chemischen Verfahren, der Methan-Pyrolyse. Dabei wird Methan so stark erhitzt, dass es in Wasserstoff und Kohlenstoff gespalten wird. Letzterer entweicht aber nicht als CO2.
Stattdessen hat der Bochumer Physiker Dr. Simon Kreuznacht den Plasmaprozess so verbessert, dass hochwertiger Kohlenstoff-Staub entsteht. Aus diesem lassen sich beispielsweise Autoreifen oder Drucker-Toner herstellen, sodass das Verfahren wirtschaftlich interessant wird.
In einem anderen Projekt zeigt Doktorand Jonas Thiel vom Lehrstuhl für Experimentalphysik derzeit, dass sich mithilfe von Plasmen auch hochwertiger Stahl ohne CO2-Emissionen produzieren lässt. Statt Koks kommt dabei Wasserstoff als Reaktionspartner zum Einsatz.