Troubleshooting Optical Bonding: Erhebliche Probleme durch Wechsel auf LEDs erwartet

Falschfarbendarstellung beim Optical Bonding: Eine Umstellung auf LEDs bringt Vorteile, kann aber bei unüberlegter Vorgehensweise auch zu Problemen führen.

Bild: Wammes & Partner
29.03.2021

LEDs ersetzen nach und nach alte Quecksilber-UV-Quellen bei der Aushärtung im Optical Bonding. Jedoch übersehen es Integratoren dabei häufig, Messgeräte, Tests und Klebevorrichtung samt Bestrahlungszeit oder -intensität an das neue Spektrum der LEDs anzupassen. Ein Display-Experte rechnet mit „sehr viel Troubleshooting“.

Nach Angabe des Display-Experten Wammes & Partner ist ein UV-Quellen-Wechsel auf LEDs beim Optical Bonding aus mehreren Gründen logisch und richtig. So sind LEDs im Gegensatz zu Quecksilberdampflampen beispielsweise nicht gefährlich für Mensch und Umwelt.

Aber: „Sehr viele Beispiele zeigen jüngst, dass beim Wechsel der UV-Quelle einfach nur die alte UV-Quelle, Quecksilberdampflampen unterschiedlichster Couleurs, durch LEDs ersetzt werden. Ein Tausch ,alt gegen neu‘ funktioniert jedoch nicht ohne Weiteres“, erklärt Klaus Wammes, Geschäftsführer von Wammes & Partner. Das Unternehmen erhält aktuell diesbezüglich immer häufiger Troubleshooting-Anfragen.

Warnung vor irreparablen Schäden

Ein UV-Quellen-Tausch muss laut dem Display-Experten systemabhängig und vor allem professionell durchdacht werden. UV-LEDs haben eine spezielle Wellenlänge und keine spektrale Verteilung. Sie bieten damit nicht die Vielzahl der Emissionsmaxima ihrer Quecksilber-basierten Vorgänger.

In manchen Fällen reagiert die chemische Zusammensetzung des Klebers bei falscher Kombination schlichtweg nicht auf das LED-Licht und härtet gar nicht erst aus. In anderen Fällen treten diverse, auch sichtbare respektive mechanische Artefakte auf. Diese können sich beispielsweise über das gesamte Display oder nur in lokalen Verschiebungen der Farbtemperatur, in Flecken unterschiedlicher Art, in Kontrastveränderungen oder in Veränderungen der Gamma-Kurve zeigen. Mechanische Probleme entstehen unter anderem als Auffälligkeiten bei Schock- und Vibrationstests.

„Die Umstellung von UV-Belichtungssystemen von Quecksilber-basierenden UV-Quellen zu UV-LEDs erzeugt aktuell großen Handlungsbedarf“, sagt Klaus Wammes. Fehler wurden laut ihm meist aber schon vor vielen Monaten begangen: „Die merk- beziehungsweise sichtbaren Auswirkungen treten erst viel später – also beim Endkunden im Feld – auf und damit erst nach vielen weiteren Stufen in der Wertschöpfungskette!“ Besonders letzteres Szenario sei kritisch, da es irreparabel sei und so erhebliche Probleme und Kosten verursache.

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