Forschungsprojekt Minga ÖPNV in München soll um automatisierte Fahrzeuge ergänzt werden

Ab 2025 soll automatisierter Nahverkehr den Linienbetrieb in München erweitern.

Bild: MAN Truck und Bus
01.06.2023

Um die Automatisierung und digitale Vernetzung des öffentlichen Nahverkehrs in München voranzubringen, haben sich insgesamt 16 Partner, darunter die Universität Stuttgart, im Forschungsprojekt „Minga“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: On-Demand-Angebote zur Ergänzung von U-Bahn, Bus und Tram, zwei virtuell verbundene elektrische Solo-Busse, so genannte Bus-Platoons als Ersatz für die bisherigen Dieselbusse sowie ein automatisierter Solo-Bus, der perspektivisch fahrerlos verkehren kann.

In sechs Arbeitspaketen befassen sich die Partner mit der Planung, Finanzierung und Regulatorik des automatisierten Nahverkehrs, der Integration in das Mobilitätsökosystem, einem Dienst zur Bündelung von Fahrtanfragen (On-Demand Ridepooling), dem Linienbetrieb des Solobusses und des Bus-Platoons, der Entwicklung eines digitalen Zwillings und der Simulation des automatisierten ÖPNVs sowie der Bewertung der Systeme.

Von Seiten der Universität Stuttgart wirkt das Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) an Minga mit. Im Bereich Datenökosystem beschäftigt es sich damit, welche Stakeholder entlang des gesamten Lebenszyklus für den Betrieb eine Rolle spielen, in welcher Wechselbeziehung diese zueinanderstehen und wie die damit einhergehenden Informationsflüsse transparent in einem Datenkommunikationsmodell dargestellt werden können.

Darüber hinaus untersuchen die Forschenden im Feld „Inclusive Designs“, wie sich das Wegfallen von Busfahrern bei automatisierten Fahrzeugen auf die Barrierefreiheit und Inklusion auswirkt. Ziel ist hier, eine Akzeptanz für alle Nutzergruppen zu realisieren, beispielsweise für mobilitäts-eingeschränkte Personen oder Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen. Zudem wollen die Forschenden herausfinden, wie die erforderlichen Interaktionsschnittstellen konzipiert werden müssen.

Förderung und großes Beteiligungsfeld

Das Forschungsvorhaben Minga (Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons) wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 13 Millionen Euro gefördert.

Unter der Konsortialführerschaft der Landeshauptstadt München mit Bau- und Mobilitätsreferat sind neben dem IKTD der Universität Stuttgart die Stadtwerke München mit der Münchner Verkehrsgesellschaft, der Münchner VerkehrsVerbund (MVV), die Technische Universität München, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das FZI Forschungszentrum Informatik sowie die Unternehmen MAN Truck und Bus, ioki Ebusco Deutschland, Benz + Walter und Fryce Partner im Projekt Minga beteiligt. Als assoziierte Partner wirken die Stiftung Pfennigparade, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), YunexTraffic und der Landkreis München mit.

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