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Auswertung zu Energiekosten Neukundenpreise für Strom und Gas brechen ein

Verivox hat die Preisentwicklung am Energiemarkt analysiert. Demnach können Neukunden aktuell viel Geld sparen.

Bild: iStock, vchal
30.01.2023

Die Börsenpreise für Strom und Gas sind gesunken. Während viele Kunden in der Grundversorgung weiterhin von Preissteigerungen betroffen sind, haben Neukunden jetzt wieder die Chance auf günstige Tarife. Eine Analyse von Verivox zeigt die Details auf.

Die Neukundenpreise für Strom und Gas sind seit vergangenem Herbst stark gesunken. Gleichzeitig sind die Preise der Grundversorgung inzwischen wieder durchschnittlich die teuersten am Markt. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Haushalte, die zuletzt im örtlichen Grundversorgungstarif Zuflucht vor explodierenden Energiekosten gesucht haben, sollten jetzt die verfügbaren Tarife vergleichen.

„2022 stand der Energiemarkt Kopf, die normalerweise teure örtliche Grundversorgung war fast durchgehend günstiger als die Neukundentarife überregionaler Versorger. Nun kehrt sich das Verhältnis wieder um“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Dank günstigerer Neukundentarife können Haushalte je nach Region und Verbrauch mit einem Wechsel wieder sparen.“

Kostete 1 kWh Gas für Neukunden Anfang September durchschnittlich noch rund 40 Cent, sind es aktuell rund 14,3 Cent. Das entspricht einem Rückgang um 64 Prozent. In der Gas-Grundversorgung lässt sich eine gegenteilige Entwicklung beobachten: Die Preise stiegen im gleichen Zeitraum im Durchschnitt von 12,7 auf 17,7 Cent/kWh, ein Plus von 39 Prozent.

1 kWh Strom für Neukunden kostete Mitte Oktober im bundesweiten Durchschnitt 56 Cent, aktuell sind es 42,7 Cent und damit 24 Prozent weniger. Die Strom-Grundversorgung verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 27 Prozent – von 36,8 auf 46,6 Cent/kWh.

Auch mit Preisbremse: Wechsel bringt Ersparnis

Aktuell spart eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, die aus der Grundversorgung zum günstigsten Anbieter wechselt, durchschnittlich 154 Euro jährlich ein. Ein Haushalt, der mit Gas heizt, kann seine Jahresrechnung im Schnitt um 680 Euro senken. Unter Berücksichtigung der 2023 wirkenden Preisbremsen beläuft sich die Ersparnis bei Strom immer noch auf 31 Euro und bei Gas auf 136 Euro.

Die Preisbremsen für Strom und Gas sind zunächst bis zum 31. Dezember 2023 befristet. „Werden die Preisbremsen nicht verlängert, kostet jede verbrauchte Kilowattstunde im kommenden Jahr wieder den regulären Vertragspreis“, erklärt Storck. „Auch deshalb wird es für Verbraucher in diesem Jahr wichtig, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen.“

Stimmung verhalten optimistisch

An den Energiemärkten herrscht derzeit eine verhalten optimistische Stimmung. Angesichts des milden Wetters sind sowohl die Gas- als auch die Strompreise im Großhandel im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich gesunken.

Der Preis für 1 MWh Strom zur Lieferung im kommenden Jahr lag an der Strombörse zuletzt bei rund 180 Euro. Das ist deutlich günstiger als noch im September, wo über 500 Euro/MWh verlangt wurden. Das Preisniveau bleibt dennoch historisch hoch. Zum Vergleich: Vor Beginn der Energiekrise bewegten sich die Preise im langjährigen Mittel zwischen 35 und 55 Euro/MWh.

Ähnlich verhält es sich beim Gas. 1 MWh liegt an den Spotmärkten aktuell bei rund 70 Euro und damit deutlich niedriger als im vergangenen Sommer, wo der Gaspreis zeitweise bei 350 Euro/MWh lag. Aber auch hier liegt das Vorkrisenniveau in weiter Ferne, im langjährigen Mittel bewegten sich die Preise zwischen 10 und 25 Euro/MWh.

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