Maschinenbedienung erweitert Modulare Touch Panels jetzt auch mit Steuerungsfunktion

Die Touch Panels von Christ sind durch die Codesys-V3-Software zukünftig auch mit Steuerungsfunktionalität erhältlich.

Bild: Christ
18.01.2023

Die Firma Christ Electronic Systems hat ihre für Maschinenbedienung bekannten Touch Panels nun um eine Steuerungsfunktionalität ausgebaut. Die Angebotserweiterung ist eine Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen am Elektronikmarkt und Materialengpässe. Resonanz auf der SPS fiel durchweg positiv aus.

Arm-basierte Codesys-Steuerungsplattformen machen ab sofort einen Teil des Christ-Produktportfolios aus. Die Integration der Steuerungsfunktionalität in Touch Panels soll die Anwendungsmöglichkeiten vieler Unternehmen vergrößern.

„Mit dem Gedanken, unser Produktportfolio in diese Richtung zu erweitern, spielen wir schon länger“ sagt Christ-Entwicklungsleiter Arthur Zerr. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen am Elektronikmarkt und der andauernden Materialengpässe haben wir unsere Chance gesehen und genutzt.“ Pünktlich zur SPS 2022 stellte das Unternehmen seine neueste Entwicklung dem Messepublikum vor, die Resonanz war positiv.

Platz im Schaltschrank ausnutzen

Die individuellen Konfigurationsmöglichkeiten, die Christ für seine Panels durch ein Baukastensystem verfolgt, sind auch für die All-in-One-SPS-Panels verfügbar. Das Ziel ist eine auf den Kunden zugeschnittene Lösung. „Die angespannte Liefersituation hat bei vielen Unternehmen dazu geführt, dass sie sich nach Alternativen umsehen“, sagt Zerr. „Die Integration der Codesys-Steuerungssoftware in unsere Touch Panels ist eine optimale Ergänzung. So schlägt der Kunde zwei Fliegen mit einer Klappe: Er spart Geld und der knappe Platz im Schaltschrank kann optimal genutzt werden.“

Zum Einsatz kommt bei den Panels ein NXP i.MX 8M Plus QuadCore und eine Embedded-Linux-Distribution mit Echtzeitpatch. Auf diese Weise soll ein echtzeitfähiger und reibungsloser Betrieb sichergestellt werden. Die Serie ist dabei mit dem gesamten Christ-Touch-Panel-Portfolio kombinierbar und kann mittels Schnittstellenerweiterungen und Speicherupgrades auf individuelle Anforderungen angepasst werden.

Datenverlust vorbeugen

Datenverlust ist gerade vor dem Hintergrund eines möglichen Spannungsabfalls ein Thema. Christ löst diese Herausforderung durch den Einsatz eines NVRAMs (Non-Volatile Random Access Memory). Der zusätzliche Einsatz einer Mini-USV sichert die Datenspeicherung.

Die Konfiguration und Inbetriebnahme der Panels ist mithilfe der selbst entwickelten WebConfig möglich. Auf einem übersichtlichen Interface können Geräteeinstellungen wie Uhrzeit, IP-Adresse und so weiter geändert werden. Zudem stehen Import- und Exportfunktionen bereit, damit die Geräte bequem vervielfältigt und in Betrieb genommen werden können.

Für eine barrierefreie Nutzung ist ein eigener Taster auf der Rückseite der Geräte vorgesehen, um direkt in die Bedienmaske zu gelangen. Das ermöglicht größere Unabhängigkeit, und zeitaufwendiger Support entfällt.

Technische Details zu den Panels

Technische Spezifikationen:

  • NXP i.MX 8M Plus QuadCore

  • NVRAM (Non-Volatile Random Access Memory)

  • RTC-Modul RV-8803-C7 (±5 ppm)

  • 1 GB DDR4-RAM 8 (erweiterbar)

  • Massenspeicher eMMC mit 8 GB (erweiterbar)

  • zwei USB 3.0 Host Type A

  • zwei Ethernet 10/100/1000-BaseT (RJ45)

  • Betriebstemperatur von 0 bis 50 °C

  • passiv gekühlt (lüfterlos)

  • IP-Schutzklassen: IP65 Front / IP20 Rückseite (auf IP65 erweiterbar)

  • Power: 24 VDC ±30 Prozent

  • Reset Button

  • USV (intern)

  • Run/Stop Switch

  • Service Button

  • Power/Error/User LED

Unterstützte Feldbustechnologien:

  • CANopen

  • EtherCAT

  • EtherNet/IP

  • Profinet

  • Modbus TCP

  • Modbus RTU

  • OPC UA

Eingesetzte Steuerungssoftware und Lizenzen:

  • Codesys V3

  • Codesys WebVisu

  • Codesys Target Visu

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