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Erzeugung von extrem brilliantem Licht Supraleitenden Undulator stellt Weltrekord auf

Undulatoren wie dieser bringen hochbeschleunigte Elektronen dazu, intensives und brillantes Röntgenlicht auszusenden. European XFEL testet derzeit supraleitende Undulatoren, um den Nutzern künftig noch bessere Bedingungen für ihre Forschung anbieten zu können.

Bild: European XFEL
01.02.2024

Ein Team des European XFEL hat am Karlsruher Institut für Technologie ein supraleitendes Undulator-Vorserienmodul (S-PRESSO) getestet, das für eine Ausbaustufe des European XFEL gedacht ist, und dabei einen Weltrekord aufgestellt.

Undulatoren sind eines der wichtigsten Geräte für Freie-Elektronen-Laser wie den European XFEL in Schenefeld bei Hamburg. Mit Hilfe einer Reihe von starken Magneten erzeugt ein Undulator ein extrem brillantes Licht, indem er schnell bewegte Elektronen auf einen Slalomkurs zwingt. Gleichzeitig regen die Undulatoren die Elektronen dazu an, laserähnliche elektromagnetische Strahlung auszusenden.

Die Stärke der Magnete eines Undulators bestimmt die Abstimmbarkeit der für die Experimente verfügbaren Photonenenergien. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY hat die Undulator Systems Group des European XFEL verschiedene Aktivitäten gestartet, um den Einsatz solcher supraleitender Undulatoren am European XFEL in den kommenden Jahren zu ermöglichen.

Jetzt hat ein Team des European XFEL am Karlsruher Institut für Technologie einen von Bilfinger Noell entwickelten und gebauten 30 cm langen supraleitenden Spulenprototypen getestet. Das Magnetfeld des S-PRESSO genannten Mock-ups hat 2 T erreicht, ein Wert, der bei solchen Undulatoren noch nie erreicht wurde.

Untersuchung von Zeitskalen von Mikro- bis Femtosekunden

Der European XFEL plant den Einsatz solch supraleitender Undulatoren, um Röntgen-Laserstrahlen bei noch nie dagewesenen kurzen Wellenlängen und hohen Photonenenergien von über 50 Tausend Elektronenvolt (50 keV) zu erreichen. Solche sehr harten Röntgenstrahlen sind zum Beispiel notwendig, um Prozesse zu untersuchen, die sich auf Zeitskalen von Mikrosekunden bis Femtosekunden abspielen und in schwer zugänglichen Probenumgebungen stattfinden.

Röntgenlaser sind damit hervorragende Werkzeuge für die Erforschung von zum Beispiel Biomolekülen, Medikamenten, festen Materialien oder sogar Quantenzuständen. Darüber hinaus sind sie ebenfalls bestens geeignet für die Mikroskopie von technologischen Prozessen mit hoher Energiedichte, zum Beispiel beim Schweißen oder in der Batterieforschung, sowie zur Untersuchung der Entwicklung und der Zustände im Inneren von Planeten, insbesondere von Gasriesen wie dem Neptun oder Uranus.

Bildergalerie

  • Vergleich eines supraleitenden Undulators (SCU) mit Permanentmagnet-Undulatoren für einen Abstand der Magnetreihen von 5 mm. Supraleitende Undulatoren (SCU; blaue Linie) haben ein höheres Magnetfeld als Undulatoren aus Permanentmagneten (PMU: Permanentmagnet-Undulator; IVU: Permanentmagnet-Undulator im Vakuum; CPMU: stark gekühlte Permanentmagnet-Undulator). Der getestete supraleitende Undulator hat eine Periodenlänge von λ=18 mm und einen Magnetspalt von 6,5 mm. Der Stern zeigt die hohe Leistungsfähigkeit des S-PRESSO Mock-Ups (angepasst an eine Grafik aus https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphy.2023.1204073/full).

    Vergleich eines supraleitenden Undulators (SCU) mit Permanentmagnet-Undulatoren für einen Abstand der Magnetreihen von 5 mm. Supraleitende Undulatoren (SCU; blaue Linie) haben ein höheres Magnetfeld als Undulatoren aus Permanentmagneten (PMU: Permanentmagnet-Undulator; IVU: Permanentmagnet-Undulator im Vakuum; CPMU: stark gekühlte Permanentmagnet-Undulator). Der getestete supraleitende Undulator hat eine Periodenlänge von λ=18 mm und einen Magnetspalt von 6,5 mm. Der Stern zeigt die hohe Leistungsfähigkeit des S-PRESSO Mock-Ups (angepasst an eine Grafik aus https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphy.2023.1204073/full).

    Bild: European XFEL

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