Industrie 4.0 Maschinenbauer sehen große Chancen

12.10.2015

Neun von zehn Maschinenbauunternehmen sehen deutliche Chancen, sich mit der vernetzen Produktion am Markt zu differenzieren. Viele Unternehmen haben bereits erfolgreiche Schritte auf dem Weg in die Industrie 4.0 unternommen. Wer mit der Vernetzung und Digitalisierung der Produktion beginnt, ist vom wirtschaftlichen Nutzen überzeugt. Dies sind ein paar der zentralen Botschaften der vorliegenden Studie Industrie 4.0-Readiness, erstellt von der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult) und dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, im Auftrag der Impuls-Stiftung des VDMA.

„Industrie 4.0 ist ein Zukunftsthema. Im Maschinenbau wird dies als Chance erkannt und unsere Branche hat sich erfolgreich auf den Weg gemacht. Einige sind schon sehr weit, andere zögern aber noch und sind unsicher. Gerade diesen Unternehmen soll die Studie eine Orientierung bieten“, sagt Dr. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender von Wittenstein und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Impuls-Stiftung. Im Maschinenbau befassen sich knapp 60 Prozent der Unternehmen mit Industrie 4.0, davon rund ein Drittel intensiv. Das sind doppelt so viele wie im gesamten Verarbeitenden Gewerbe.

Grundlage für die Bewertung der Industrie4.0-Bereitschaft und -Fähigkeit von Maschinenbauunternehmen ist ein Readiness-Modell, das im Rahmen der Studie entwickelt wurde. Im Modell werden die Vision von Industrie 4.0 geschildert, die Startlinie definiert und wichtige Schritte und Hemmnisse bei der Umsetzung beschrieben sowie Charakteristika aktuell führender Unternehmen identifiziert. Basis des Modells sind sechs wesentliche Dimensionen von Industrie 4.0: Strategie und Organisation, Smart Factory, Smart Operations, Smart Products, Data-driven Services und Mitarbeiter. Deren unternehmensspezifischer Reifegrad wird abgefragt. Daraus ergibt sich die Readiness-Einordnung der Unternehmen in Neulinge, Einsteiger und Pioniere.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Industrie 4.0 im Maschinen- und Anlagenbau angekommen ist und als Chance wahrgenommen wird. Insbesondere die Mitarbeiter spielen eine wichtige und entscheidende Rolle bei Industrie 4.0. In dieser Dimension sind die Unternehmen auch schon am weitesten“, erläutert Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. Im Detail zeigt die Studie die Readiness-Unterschiede der Unternehmen in den einzelnen 4.0-Dimensionen auf und definiert kritische Schritte, um die jeweils nächste Stufe zu erreichen: So lassen sich derzeit knapp 6 Prozent der Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus als Industrie-4.0-Pioniere klassifizieren, weitere gut 18 Prozent haben erste systematische Maßnahmen getroffen und zählen daher zu den Einsteigern.

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