Ausgangsmaterial für 3-D-Drucker Neue Anlage zur Filament-Herstellung

Im vergangenen Jahr haben der Auszubildende Philipp Bischoff, Labormeister Martin Althoff und die studentische Hilfskraft Alexander Biermann (v. l.) die Anlage zur Herstellung von Filament zusammengestellt. Diese ist nun im Labor für Kunststofftechnologie auf dem Steinfurter Campus der FH Münster in Betrieb.

Bild: FH Münster/Frederik Tebbe
28.02.2023

Ein 3-D-Drucker kann dreidimensionale Objekte erschaffen, zum Beispiel aus Kunststoff. Doch dafür benötigt das Gerät auch das entsprechende Ausgangsmaterial – das sogenannte Filament.

Dies stellt die FH Münster für ihre Forschung und Lehre künftig selbst her und kann damit Spezialanfertigungen herstellen, den stofflichen Kreislauf schließen und Kosten einsparen: Im Labor für Kunststofftechnologie und Makromolekulare Chemie auf dem Steinfurter Campus hat Labormeister Martin Althoff nun eine Anlage zur Filament-Herstellung in Betrieb genommen, die er gemeinsam mit der studentischen Hilfskraft Alexander Biermann sowie dem auszubildenden Verfahrensmechaniker Philipp Bischoff im vergangenen Jahr geplant hat. Durch Aufschmelzen, Fördern und anschließendes Komprimieren, Homogenisieren und Abkühlen formt die Anlage Kunststoffgranulat zu einem 1,75 mm dünnen Strang, der schließlich auf eine Rolle gewickelt wird, die in einen 3-D-Drucker eingelegt werden kann. Sie schafft zurzeit circa fünf Kilogramm Filament in der Stunde.

„Ich habe mich im vergangenen Jahr auf Fachmessen und bei Unternehmen über die Komponenten für die Anlage informiert“, sagt Althoff. „Die Teile mussten zu unserem Doppelschnecken-Extruder passen, mit dem wir im Labor den Kunststoff verarbeiten. Die weiteren Applikationen haben wir dann entweder eingekauft oder selbst angefertigt.“

Mit der Anlage kann das von Prof. Dr. Reinhard Lorenz geleitete Labor nun die Labore und Werkstätten der FH Münster auf Nachfrage mit Filamenten versorgen – und das für viel weniger als den aktuellen Marktpreis, wie Althoff sagt. „Wenn an den 3-D-Druckern Fehldrucke entstehen, können wir diese außerdem zu einem neuen Filament verarbeiten, solang sie sortenrein getrennt werden. So schaffen wir eine Kreislaufwirtschaft.“

Eine weitere Besonderheit:

Mit der Anlage ist das Labor imstande, Filamente mit bestimmten Eigenschaftsprofilen anzufertigen, die es auf dem Markt nicht zu kaufen gibt, aber für Forschungsprojekte benötigt werden. „Wenn zum Beispiel jemand ein magnetisches Filament benötigt, können wir hier eine maßgeschneiderte Lösung finden“, so Althoff.

„Als Labor für Kunststofftechnologie möchten wir der Hochschule unser Know-How verfügbar machen und die Kolleginnen und Kollegen unterstützen“, sagt Laborleiter Lorenz. „Ich freue mich sehr, dass wir die Anlage nun in Betrieb genommen haben. Sie bietet sich natürlich auch für unsere eigene Forschung in der Kunststofftechnologie an und ist geeignet für Kooperationen mit der Industrie.“

Bildergalerie

  • Laborleiter Prof. Dr. Reinhard Lorenz (l.) will mit der Anlage die Mitarbeitenden der Hochschule mit Filament versorgen und sieht in ihr auch großes Potenzial für die eigene Forschung in der Kunststofftechnologie.

    Laborleiter Prof. Dr. Reinhard Lorenz (l.) will mit der Anlage die Mitarbeitenden der Hochschule mit Filament versorgen und sieht in ihr auch großes Potenzial für die eigene Forschung in der Kunststofftechnologie.

    Bild: FH Münster/Frederik Tebbe

  • Die Anlage verarbeitet Kunststoffgranulat zu einem 1,75 mm dünnen Strang, der in einen 3-D-Drucker eingesetzt werden kann.

    Die Anlage verarbeitet Kunststoffgranulat zu einem 1,75 mm dünnen Strang, der in einen 3-D-Drucker eingesetzt werden kann.

    Bild: FH Münster/Frederik Tebbe

  • Das Labor kann mit der Anlage auch für Forschungsprojekte maßgeschneiderte Filamente mit bestimmten Eigenschaftsprofilen anfertigen, die es auf dem Markt nicht zu kaufen gibt.

    Das Labor kann mit der Anlage auch für Forschungsprojekte maßgeschneiderte Filamente mit bestimmten Eigenschaftsprofilen anfertigen, die es auf dem Markt nicht zu kaufen gibt.

    Bild: FH Münster/Frederik Tebbe

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