Industrielle Bedienlösungen im Wandel Kapazitive HMIs für raue Einsatzumgebungen

Für Applikationen mit erhöhten Anforderungen an die Betriebssicherheit ist das Panel mit MRAM ausgestattet. Dadurch bleiben Daten auch bei Stromausfall erhalten.

Bild: iStock, smuay
25.04.2025

Neue kapazitive Bedienpanels verbinden robuste Hardwareeigenschaften mit modernen Kommunikationsschnittstellen und IoT-Funktionalitäten. Damit werden sie zu einem entscheidenden Baustein in vernetzten Automatisierungsumgebungen – auch unter rauen Einsatzbedingungen.

In industriellen Anwendungen steigen die Anforderungen an Bedienoberflächen kontinuierlich. Neben einer intuitiven Benutzerführung rücken auch Widerstandsfähigkeit, Integrationsfähigkeit in vernetzte Systeme sowie langfristige Zuverlässigkeit immer stärker in den Fokus. Mit dem Modell HG2J bietet APEM/IDEC ein kapazitives Touchpanel, das auf die besonderen Anforderungen von rauen Industrieumgebungen abgestimmt ist.

Robustes Design und Beständigkeit

Das HG2J basiert auf Projected-Capacitive-Touch-Technologie (PCAP) mit kratzfester Glasoberfläche und bietet eine WVGA-Auflösung (800 × 460 Pixel) auf einem 7-Zoll-TFT. Mit einer Leuchtdichte von 500 cd/m2 ist das Display auch unter schwierigen Lichtverhältnissen gut ablesbar. Die Bedieneinheit kann sowohl im Hoch- als auch im Querformat montiert werden und ist bei einer Einbautiefe von nur 30 mm platzsparend integrierbar – ein Vorteil gegenüber Geräten mit Infrarot-Touchtechnik. Besonderes Augenmerk wurde auf die Umweltresistenz gelegt. Das Gerät ist öl- und chemikalienbeständig, IP66F/IP67F-zertifiziert und arbeitet zuverlässig in einem Temperaturbereich von -20 bis +60 °C. Die Glasoberfläche verhindert eine UV-bedingte Trübung, was zur langfristigen Lesbarkeit beiträgt. Eine Hintergrundbeleuchtung mit 50.000 Stunden Lebensdauer unterstreicht den Einsatz für langlebige Maschinenkonzepte.

Protokollvielfalt und Anschlussmöglichkeiten

Das Panel unterstützt eine Vielzahl industrieller Protokolle. Neben Modbus TCP und Ethernet/IP stehen serielle Schnittstellen (RS232/RS485) sowie MQTT-Kommunikation für IoT-Anwendungen zur Verfügung. Über USB lassen sich Zusatzgeräte wie Barcode-Scanner oder Lautsprecher anbinden. Die gleichzeitige Nutzung von bis zu vier Protokollen sowie die Möglichkeit zur Definition kundenspezifischer Kommunikationsbefehle ermöglichen eine flexible Systemintegration.

Ein weiterer technischer Fokus liegt auf den Remote-Funktionalitäten. Das integrierte Webserver-Modul erlaubt eine browserbasierte Fernüberwachung und -steuerung. Zusätzlich stehen Funktionen wie FTP-Datentransfer, E-Mail-Benachrichtigungen, Remote-Maintenance und Social-Media-Anbindung zur Verfügung. Die Kompatibilität mit der mobilen App „WindEDIT Lite“ erlaubt Konfigurations- und Wartungsvorgänge via Smartphone oder Tablet.

Langlebig und zuverlässig

Für Applikationen mit erhöhten Anforderungen an die Betriebssicherheit ist das Panel mit MRAM ausgestattet. Dadurch bleiben Daten auch bei Stromausfall erhalten. Ein integrierter Hyperkondensator versorgt die Echtzeituhr für bis zu zwei Wochen netzunabhängig.

Die Kombination aus robustem Aufbau, vielseitiger Kommunikationsfähigkeit und moderner Bedienoberfläche macht das HG2J zu einer funktionalen HMI-Lösung für Anwendungsbereiche wie Industrieautomation, Lebensmittel- und Pharmaindustrie, Petrochemie oder mobile Arbeitsmaschinen. Durch seine hygienischen Eigenschaften und die chemikalienresistente Oberfläche eignet sich das System auch für Anwendungen mit regelmäßigem Reinigungsbedarf.

Bildergalerie

  • Das Touchpanel HG2J sorgt nicht nur für gutes Aussehen und Erkennbarkeit, sondern bietet auch eine hohe Bediensicherheit und Widerstandsfähigkeit.

    Das Touchpanel HG2J sorgt nicht nur für gutes Aussehen und Erkennbarkeit, sondern bietet auch eine hohe Bediensicherheit und Widerstandsfähigkeit.

    Bild: Apem

  • Das Bedienpanel HG2J hat hygienische Eigenschaften und kann auch mit antiseptischen Lösungen oder Alkohol gereinigt werden.

    Das Bedienpanel HG2J hat hygienische Eigenschaften und kann auch mit antiseptischen Lösungen oder Alkohol gereinigt werden.

    Bild: Apem

  • Mit einer Einbautiefe von nur 30 mm benötigt die Serie HG2J weniger Platz als vergleichbare Geräte mit herkömmlichen Infrarot-Touchscreens.

    Mit einer Einbautiefe von nur 30 mm benötigt die Serie HG2J weniger Platz als vergleichbare Geräte mit herkömmlichen Infrarot-Touchscreens.

    Bild: Apem

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