„Internet of Things (IoT)“ beziehungsweise das „Internet der Dinge“ ist schon seit Jahren ein wichtiges Thema bei Unternehmen wie Investoren. Dabei geht es darum, dass Maschinen direkt miteinander kommunizieren. Das kann der Kühlschrank oder die Spülmaschine zu Hause sein, die per App mit dem Smartphone verbunden ist. Viel größer dürfte aber der Markt für Business sein. Denn wenn Maschinen von Produzenten und Lieferanten oder sogar die gesamte Lieferkette miteinander kommunizieren können, kann viel Geld und Zeit eingespart werden.
Laut Fortune Business Insight umfasste der gesamte Markt für IoT im Jahr 2023 bereits ein Umsatzvolumen von rund 600 Milliarden US-Dollar. Bis 2032 soll das Geschäft auf dann rund 4,1 Billionen US-Dollar zulegen. Das entspricht in etwa dem Siebenfachen des heutigen Werts. Die Beratungsfirma McKinsey geht davon aus, dass durch intelligente Automatisierung und Fernzugriff bis zum Ende des Jahrzehnts Unternehmen 400 und 650 Milliarden US-Dollar an Produktivität heben können.
Viel Angriffsfläche für Kriminelle
Doch der Boom des IoT hat auch seine Schattenseiten. Denn die sogenannten IoT-Endpunkte gelten als das bevorzugte Angriffsziel von Kriminellen. Offenbar bietet die steigende Zahl vernetzter Geräte und oft lückenhafte Kontrollen Hackern zahlreiche Möglichkeiten zur Attacke. In dem Report „The State of IoT Security“ aus dem vergangenen Jahr kam das Analysehaus Forrester Research zu dem Schluss, dass IoT-Maschinen in Unternehmensnetzwerken das am häufigsten gemeldete Ziel von Angriffen gewesen sei. Im Umkehrschluss bedeutet das: alle anderen Angriffspunkte wie mobile Endgeräte von Mitarbeitern oder Computer wurden seltener attackiert. Und auch die zunehmende Häufigkeit dürfte zu denken geben.
Laut dem Cyber Threat Report der Cybersicherheitsfirma SonicWall stiegen IoT-Angriffe 2024 um 124 Prozent. Demnach verfügt die IoT-Branche nicht über die nötigen Sicherheitsstandards. Zudem sei die Kontrolle von so vielen Geräten oft ein Problem. Dass das auch in Deutschland ein Problem ist, zeigte zuletzt eine Umfrage des TÜV. Bei mehr als ein Viertel der Unternehmen spiele Cybersicherheit keine besondere Rolle, dabei nehme die Zahl der Attacken zu. Die Problematik dürfte mit dem Siegeszug der Künstlichen Intelligenz in allen Unternehmensbereichen zunehmen. Denn auch die Angreifer wissen heutzutage die KI für sich zu nutzen.
Die sichere Kommunikation und die geschützte Übertragung von Daten dürfte also eine immer größere Bedeutung im Internet of Things spielen. Für Unternehmen, die genau für diese Anwendungen Lösungen bieten, gibt es demnach einen wachsenden Markt. Neben Sicherheit und Zuverlässigkeit geht es vor allem auch um die Übertragung über weite Distanzen – schließlich sind Lieferketten heute global. Dazu kommen Bereiche wie das Militär, staatliche Organisationen, kritische Infrastruktur oder auch die Polizei, in denen eine sichere und fehlerfreie Kommunikation gewährleistet sein muss.
Damit werden die Scheinwerfer an den Börsen noch stärker auf Sicherheitsanbieter gerichtet, denn es tut sich ein wachsender Markt auf. In genau diesem Bereich agiert auch die Harvest Technology Group. Das Unternehmen bietet Hardware- und Softwarelösungen für die sichere Datenübertragung in Echtzeit – und das selbst unter extremen Bedingungen.
Systeme für schwierige Einsatzorte
Harvest Technology entwickelt Systeme, die etwa in Offshore-Plattformen, Hafenanlagen, militärischen Operationen oder in der kritischen Infrastruktur eingesetzt werden. Die Kerntechnologie: die Komprimierung und verschlüsselte Übertragung von HD-Videodaten, Sensordaten und Audiostreams selbst bei minimaler Bandbreite. Damit lassen sich entfernte Orte aus sicherer Entfernung überwachen und Maschinen können miteinander kommunizieren, Systeme begutachtet oder gar ferngesteuert werden. Laut Harvest Technology nutzen Kunden aus dem Energie- und Verteidigungssektor die Plattform bereits aktiv.
Zu den strategischen Meilensteinen des Unternehmens zählen dabei die Partnerschaften mit Marlink und Guerrilla Technologies, die auf Harvest-Lösungen bei der Ferninspektion von Ausrüstung zurückgreifen. Für 2025 strebt Harvest eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Nordamerika und Europa sowie den Sprung in die Gewinnzone an. Die Aktie bringt es derzeit auf einen Börsenwert von umgerechnet rund 7 Millionen Euro und gilt außerhalb Australiens als weitgehend unentdeckt. Dies ermöglicht Investoren, die gerne als First Mover agieren, die Chance, ein paar Stücke einzusammeln. Neben der australischen Heimatbörse wird der Titel auch an der Börse in Frankfurt gehandelt.