So kann die Zukunft des Erneuerbaren-Ausbaus aussehen Größter förderfreier Solarpark Deutschlands eingeweiht

Der Solarpark Weesow-Willmersdorf.

Bild: EnBW / Paul-Langrock.de
15.11.2021

Vor knapp einem Jahr floss die erste Kilowattstunde aus dem Solarpark Weesow-Willmersdorf, nun wurde der Solarpark feierlich eingeweiht. Mit dem Bau des Solarparks etwa 30 Kilometer östlich von Berlin schlug die EnBW ein neues Kapitel in der deutschen Photovoltaik-Geschichte auf. Mit seinen 187 Megawatt können bis zu 50.000 Haushalte jährlich mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden. Dies ist aktuell die größte Freiflächen-Solaranlage in Deutschland. Zudem baute die EnBW den Solarpark ohne Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Ein neuer Weg, Solarenergie in Deutschland stärker zu nutzen, wie EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamatelopoulos in seiner Rede bei der offiziellen Einweihung des Solarparks erläuterte. „Wir müssen schneller und digitaler werden, um das Ausbautempo der Erneuerbaren Energien zu erhöhen. Verfahren müssen gestrafft werden und rechtssicher sein. Auch die zuständigen Behörden sollten personell aufgestockt werden“, sagte er. Bezogen auf das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch Erneuerbare Energien zu decken, müsse jährlich ein Photovoltaik-Zubau von mindestens 10.000 Megawatt erfolgen - doppelt so viel wie bisher.

Zusammenspiel für die Energiewende

Ein gutes Zusammenspiel zwischen Ämtern, Behörden, Kommune und den rund um den Standort lebenden Menschen war bei diesem Projekt gegeben. Nach nur fünf Monaten war das Baugenehmigungsverfahren mit den Behörden und dem Landkreis Barnim abgeschlossen. Auch die Gemeinde Werneuchen begleitete die Entwicklung und Bauleitplanung positiv. Stamatelopoulos dankte der ortsansässigen Bevölkerung, die dieses Energiewendeprojekt mitträgt.

Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, begrüßte die Gäste und sagte: „Der Solarpark Weesow-Willmersdorf zeigt uns, wie die Zukunft des Erneuerbaren-Ausbaus aussehen kann. Mit Projekten, die Klima-, Natur- und Artenschutz zusammendenken, in enger Abstimmung mit den Menschen und Institutionen vor Ort geplant werden und dabei auch noch ohne die EEG-Förderung auskommen. Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht und viele Nachahmer findet, dann wird die Energiewende in Deutschland gelingen.“

Mit einer Stromerzeugung von etwa 180 Millionen Kilowattstunden im Jahr lassen sich jährlich rund 129.000 Tonnen CO2 vermeiden. Die EnBW selbst hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Von 2021 bis 2025 investiert sie rund vier Milliarden Euro in die Erneuerbaren Energien. Zwei weitere Photovoltaik-Großprojekte mit jeweils 150 Megawatt baut das Unternehmen aktuell unweit des Solarparks WeesowWillmersdorf und schafft damit in Brandenburg ein einzigartiges Solarcluster aus drei großen Solaranlagen

Förderung der Biodiversität -

Die komplette Baufläche des Solarparks mit 164 Hektar sind als artenreiches Grünland angelegt. Weitere 45 Hektar gehören zur Projektfläche. Ein Teil davon sind öffentliche Wege, die durch den Solarpark führen und von Spaziergängern und Reitern genutzt werden. Auf der zusätzlichen Fläche pflanzt die EnBW heimische Laub- und Obstbäume wie zum Beispiel Ahorn, Eiche, Eberesche sowie Apfel- und Birnbäume an. Hinzu kommen noch über 16.000 Sträucher wie Hainbuche, Hartriegel, Weißdorn und viele andere Arten, sobald die geeignete Witterung für die Umpflanzung von der Baumschule herrscht.

13 Trittsteinbiotope bieten Kleintieren Unterschlupf. Dass die heimische Tierwelt sich bereits im Solarpark tummelt, zeigen Aufnahmen einer Wildtierkamera. Fuchs und Hase sagen sich dort gute Nacht.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel