Die Unterschiede auf einen Blick 3G, 4G und 5G: Das steckt hinter den verschiedenen Mobilfunkstandards

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Vom aktuellen Stand bis zur Mobilfunk-Zukunft: Das sind die Unterschiede zwischen 3G, 4G und 5G.

06.02.2019

Deutschland gilt beim Mobilfunk als Entwicklungsland. Die Erwartungen an die fünfte Mobilfunkgeneration 5G sind deshalb sehr hoch. Viele der aktuellen Probleme beruhen allerdings schlicht auf einem unzureichenden Ausbau des aktuellen Hauptstandards LTE+. Was sich hinter 3G, 4G und 5G verbirgt und wie der aktuelle Stand ist, haben wir für Sie zusammengefasst.

Dritte Generation: 3G oder UMTS

3G ist auch unter dem Namen Universal Mobile Telecommunications System oder UMTS bekannt. Es wurde 2004 kommerziell in Deutschland eingeführt und folgte auf den damals üblichen GSM-Standard.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger kommt 3G in der Grundvariante auf fast die doppelte Geschwindigkeit; 384 Kbit/s sind damit möglich. Diese Datenrate wurde seit 2004 durch zahlreiche Erweiterungen des Standards deutlich erhöht.

Mit High Speed Packet Access (HSPA+) liegt sie bei maximal 42 Mbit/s. HSPA+ firmiert auch unter dem Namen 3.5G; die neueste Erweiterung LTE wird als 3.9G bezeichnet. Auch wenn UMTS bereits mehr als 14 Jahre auf dem Buckel hat, ist es in vielen ländlichen Regionen Deutschlands weiterhin der vorherrschende Mobilfunkstandard.

Die Gegenwart: 4G oder LTE+

Das schnellste aktuell verfügbare mobile Internet ist 4G. Die vierte Generation des Mobilfunks wird oft mit LTE, kurz für Long Term Evolution, gleichgesetzt.

Technisch ist das allerdings nicht korrekt. Bei LTE handelt es sich um eine Erweiterung von 3G, die nicht die Kriterien für 4G erfüllt. Diese erreicht erst die Weiterentwicklung LTE-Advanced (LTE+). Theoretisch sind damit Datenraten von bis zu 1.000 Mbit/s möglich. In der Praxis wird das aber nicht einmal annähernd erreicht. Üblich sind eher Verbindungen mit bis zu 50 Mbit/s.

4G verbreitete sich in Deutschland ab 2014, ist allerdings noch nicht überall verfügbar. In den großen Städten stellt es den üblichen Mobilfunkstandard dar. Viele ländliche Regionen warten allerdings weiterhin auf die Versorgung mit LTE+.

Nichts für Privatpersonen: 5G oder die Zukunft

Die fünfte Mobilfunkgeneration 5G soll die Zukunft des mobilen Internets darstellen. Auf diesem Standard ruhen große Hoffnungen. 5G soll Geschwindigkeiten zwischen 10 bis 20 Gbit/s und Latenzzeiten von nur 1 ms ermöglichen. Damit wäre er bis zu 20-mal schneller als LTE+ und würde eine Übertragung in annähernd Echtzeit bieten.

In Deutschland beginnt zurzeit die Vergabe der 5G-Lizenzen. Nach den Wünschen der Bundesnetzagentur sollen bis 2022 98 Prozent der deutschen Haushalte Zugang zu 5G haben. Für Privatpersonen bietet er zunächst aber nur wenig. Zurzeit existieren fast keine Anwendungen, die auf 5G angewiesen sind.

Anders sieht es in der Industrie aus. Autonome Fahrzeuge und vernetze Maschinen könnten deutlich von den Vorzügen profitieren.

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