Borkum Riffgrund 2 Erstes Suction-Bucket-Jacket-Fundaments in neuem Windpark installiert

Das erste Suction-Bucket-Jacket-Fundament im Windpark Borkum Riffgrund 2.

Bild: Ørsted
11.06.2018

Am 01. Juni 2018 wurde das erste von 20 Suction Bucket Jackets (SBJ) im Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 2 installiert. Erstmalig setzt Ørsted in großer Anzahl auf die neue Bauform, bei der das dreibeinige Fundament nicht in den Meeresboden gerammt wird, sondern mittels Ansaugverfahren verankert wird.

„Bereits im Jahr 2014 konnten wir den ersten Prototypen eines Suction Bucket Jackets in unserem Windpark Borkum Riffgrund 1 installieren und erfolgreich testen. Die zweite Installation ist der nächste Schritt um diese Fundamentform in unserer Industrie weiter zu etablieren. Diese Entwicklung verdeutlicht die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Offshore-Wind.“ sagt Volker Malmen, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland. „Wir sind froh darüber, dass die Installation nun losgeht. Es war eine zeitintensive Vorbereitung und harte Arbeit bis zu diesem Punkt. Unser starkes Team hat exzellente Arbeit geleistet und auch schwierige Herausforderungen gemeistert. Damit wurden die idealen Voraussetzungen für diesen nächsten Schritt geschaffen. Jetzt wollen wir sichergehen, dass auch die Installation gut durchgeführt wird.“ sagt Peter Buhl, SBJ Fundament Projektmanager von Ørsted.

Das belgische Unternehmen GeoSea ist verantwortlich für die Installation der 20 Fundamente, die jeweils mehr als 50 Meter hoch und 950 Tonnen schwer sind. Das Errichter-Schiff Innovation führt die Installation durch. „Wir sind froh darüber, erneut mit Ørsted zusammenzuarbeiten und stolz darauf, das erste Fundament erfolgreich installiert zu haben. Jetzt liegt es an uns sicherzustellen, dass die komplexe Installation so reibungslos wie möglich verläuft.“ sagt Glenn Carton, Projektmanager von GeoSea. NGI (Norwegian Geotechnical Institute) wird die Durchführung des Ansaugvorgangs betreuen.

Internationale Zusammenarbeit bei der Herstellung

Die 20 Jackets wurden vom Hersteller ST3 Offshore im polnischen Stettin gefertigt. Der britische Fabrikant Harland and Wolff war zuständig für die Produktion der Becherfundamente, von denen elf Sätze mit jeweils drei Bechern in Lübeck und weitere neun Sätze in Belfast hergestellt wurden. Für den finalen Zusammenbau hat Ørsted im Hafen von Cuxhaven (Cuxport) eine Fertigungsstelle eingerichtet. Hierfür wurde ein spezieller Kran nach Cuxhaven gebracht, um die Jackets auf die Becherfundamente zu setzen. Von Cuxhaven aus werden die Fundamente auch ins Baufeld verschifft.

SBJ-Fundamente werden seit vielen Jahren in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt. Angepasst auf Offshore Wind-Bedürfnisse handelt es sich hier um eine dreibeinige Jacket-Struktur mit Becherfundamenten. Anstatt das Fundament in den Meeresboden zu rammen, wird ein SBJ mittels Ansaugverfahren im Boden verankert. Ørsted hat diese Technologie für den Bereich Offshore-Wind als erstes Unternehmen adaptiert und 2014 im Windpark Borkum Riffgrund 1 erstmalig genutzt und erprobt. Neben den geringeren Kosten aufgrund einer schnelleren Installation und dem einfacheren Rückbau, sind die kaum vorhandenen Geräuschmissionen ein großer Vorteil.

Nach der Fertigstellung wird Borkum Riffgrund 2 eine Exportkapazität von etwa 450 Megawatt vorweisen. Damit können umgerechnet rund 460.000 deutsche Haushalte mit grüner Energie versorgt werden. Die vollständige Inbetriebnahme ist für 2019 geplant.

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