Import von Flüssigerdgas Erstes LNG-Terminal Deutschlands ein Jahr in Betrieb

Uniper Energy Sales

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist seit Dezember 2022 nahezu in Dauerbetrieb.

Bild: Uniper
18.12.2023

Das LNG-Terminal am Hooksieler Außenhafen bei Wilhelmshaven feiert am 17. Dezember 2023 seinen ersten Jahrestag. Bislang wurden rund sieben Millionen Kubikmeter Flüssigerdgas angeliefert und umgewandelt. Für die Zukunft setzt der Betreiber Uniper auf eine Transformation mit Wasserstofferzeugung und Ammoniak-Import.

Sponsored Content

Deutschlands erstes LNG-Terminal feiert einjähriges Jubiläum. Der erst im März 2022 von der Bundesregierung an Uniper erteilte Auftrag, den Import von Flüssigerdgas (LNG) über ein seeseitiges Terminal in Wilhelmshaven zu ermöglichen, wurde damals mit einer Bauzeit von neun Monaten umgesetzt. Seit der Inbetriebnahme am 21. Dezember 2022 läuft das Terminal nun nahezu unterbrechungsfrei.

„Wir sind sehr stolz auf dieses Terminal, das wir in Deutschland-Geschwindigkeit errichtet haben“, sagt Holger Kreetz, COO von Uniper. „Vor genau einem Jahr haben der Bundeskanzler, Minister aus Bund und Land und Hunderte von weiteren Gästen in Wilhelmshaven Deutschlands erstes LNG-Terminal eröffnet. Das folgende Jahr 2023 hat bewiesen, wie sehr Deutschland das Terminal brauchte und auch künftig brauchen wird.“

42 LNG-Carrier haben bis jetzt über die FSRU „Höegh Esperanza“ etwa sieben Millionen Kubikmeter LNG angeliefert. Dieses LNG wurde in etwa vier Milliarden Kubikmeter Erdgas umgewandelt und in das deutsche Ferngasnetz eingespeist. Rund sechs Prozent des deutschen Gasverbrauchs im Jahr 2023 konnten so durch das importierte Flüssigerdgas gedeckt werden. Bereits jetzt ist laut Uniper sicher, dass die Kapazitäten der „Esperanza“ auch für 2024 voll ausgelastet sein werden.

„Uniper arbeitet aber auch mit Hochdruck an künftigen grünen Importmöglichkeiten in Form von Ammoniak“, ergänzt Kreetz. „Die Region um Wilhelmshaven wird weit in die Zukunft ein Energieknotenpunkt sein.“

„Das war erst der Anfang“

Mittlerweile ist die Uniper-Tochtergesellschaft LNG Terminal Wilhelmshaven (LTeW) für die operative und technische Bewirtschaftung des Terminals verantwortlich. Sie agiert im Auftrag der bundeseigenen Deutschen Energy Terminal (DET), die für den Betrieb und die Vermarktung aller im Auftrag des Bundes errichteten LNG-Terminals an der deutschen Nordseeküste verantwortlich ist. Die Realisierung des LNG-Terminals war für Uniper ein wichtiges Projekt, wenngleich der Energieträger LNG für das Unternehmen lediglich als Übergangslösung auf dem Weg in eine neue, CO2-freie Energiewelt dient.

So beschreibt auch Dr. Peter Röttgen, Managing Director der DET, die Pionierarbeit in Wilhelmshaven erst als den Anfang. „Mit drei weiteren LNG-Terminals in der Deutschen Nordsee tragen wir zusätzlich zur Stabilität des Energiesystems bei“, sagt er.

Deutscher Nordwesten als Energie-Drehscheibe

Für eine zukünftig klimaneutrale Energieversorgung transformiert Uniper seine Kraftwerke und investiert in flexible Anlagen zur Stromerzeugung. Insgesamt sollen dafür zwischen 2023 und 2030 konzernweit mehr als acht Milliarden Euro investiert werden.

Am Standort Wilhelmshaven und in der Region sind Investitionen in Projekte zur Erzeugung von grünen Gasen und erneuerbaren Energien wie beispielsweise eine Großelektrolyseanlage auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Wilhelmshaven, ein Ammoniak-Importterminal in der Nähe des heutigen LNG-Terminals sowie Solar- und Windkraftanlagen in Planung. Diese Großprojekte sind Teil von Unipers ETHNw-Initiative (Energy Transformation Hub Nordwest), die auch weitere Elektrolyseanlagen, erneuerbare Energieprojekte und H2-Speicherprojekte in Conneforde, Elsfleth, Etzel, Huntorf, Krummhörn und Wilhelmshaven umfasst.

Zusätzlich sollen Solarparks mit einer Kapazität von etwa 300 MW in Elsfleth und rund 17 MW in Wilhelmshaven errichtet werden. Die Entwicklung der Standorte steht dabei ebenso im Fokus wie die Ausbildung von Fachkräften. Alle Projekte sollen den Nordwesten Deutschlands nach und nach zur nationalen Energie-Drehscheibe machen.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel