Fertigungssoftware Erste cloudbasierte ERP-Software für KMUs

Mit den auf die einzelnen Betriebsbereiche zugeschnittenen Modulen und Funktionen der Software lassen sich Durchlaufzeiten, Produktionskosten und Lieferzeiten berechnen, Personalressourcen einteilen und deren Auslastung planen.

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14.07.2021

Die neue Fertigungssoftware setzt sich aus Elementen für die Bereiche Produktionsplanung, Lager, CRM, Einkauf, Team und Buchhaltung zusammen, einzelne Module sind auf die einzelnen Betriebsbereiche zugeschnitten. IT- oder Geschäftsprozessspezialisten sind zur Installation und zum Betrieb der Software ebenso wenig erforderlich wie umfangreiche Schulungen der Anwender durch externe Berater.

KMUs, die für Großkunden spezifische Produkte herstellen und eventuell zudem noch eigene Güter vermarkten, sind tagtäglich mit komplexen Aufgaben und unzähligen Prozessen konfrontiert. Notwendige Analysen wie etwa die Bedarfsprognose und die Produktionsplanung sind oftmals schwierig, weshalb digitale Werkzeuge auch hier an Bedeutung gewinnen.

Bereits in den 1970er-Jahren wurden erste Softwareprogramme entwickelt, um mit deren Hilfe Kapazitäten und Verfügbarkeiten von Materialien zu verwalten. Inzwischen bieten einschlägige IT-Systeme vielfältige Möglichkeiten. Zeitgleich werden die zur bedarfsgerechten Materialbedarfsplanung (Enterprise Resource Planning, kurz ERP) eingesetzten Computerprogramme wie SAP und Microsofts Dynamics AX immer umfangreicher. So gehören kundenspezifisch ausgerichtete Elemente wie Datenerfassung, Bestandskontrolle, Einkauf, Prognosen, die Verwaltung von Fertigungsabläufen und Echtzeitberichte zu den Kernfunktionen.

Der Installationsprozess und später erforderliche Updates sind bei diesen Systemen allerdings sehr aufwendig. Zudem müssen Unternehmen teure Lizenzen erwerben, um die Software nutzen zu können. Nicht zuletzt sind die Anwender gefordert, sich die zur Bedienung der Programme erforderlichen Kenntnisse anzueignen.

Fertigungssoftware speziell für KMUs

Kleine und mittelständische Fertigungsunternehmen benötigen jedoch günstige Programme, die sich flexibel konfigurieren lassen und unkompliziert zu bedienen sind. „Obwohl sich die Produktionsprozesse mittelständischer Unternehmen mit 10 bis 200 Mitarbeitern oftmals gleichen, gab es lange keine auf diese spezifischen Anforderungen zugeschnittene Fertigungssoftware“, hebt Konstantin Klugmann, einer der Unternehmensgründer von MRPeasy hervor. Das Unternehmen bietet weltweit kleinen und mittleren Fertigungsbetrieben Dienstleistungen rund um die Disposition und Ressourcenplanung an.

Der Gedanke, eine Fertigungssoftware für KMUs zu entwickeln, kam Klugmann im Jahr 2008. Damals wurde er von Enterprise Estonia beauftragt, die Inhaber kleiner Firmen in einer Reihe von Seminaren zu schulen, wie man die richtige ERP- und MRP (Material Requirements Planning)-Software auswählt. „Zu jener Zeit konnte ich den Seminarteilnehmer auf Anfrage keine passenden Systemempfehlungen geben, weil für die günstigste Option etwa 100.000 Dollar zu investieren waren.“

Anfang 2012 hat sich Klugmann daher gemeinsam mit seinem Sohn und zwei weiteren Partnern dazu entschlossen, ein auf die Bedürfnisse der KMU’s ausgerichtetes Softwareprogramm auf den Markt zu bringen.

Das System im Detail

Die Fertigungssoftware MRPeasy setzt sich aus Elementen für die Bereiche Produktionsplanung, Lager, CRM, Einkauf, Team und Buchhaltung zusammen. Das System lässt sich mit minimalem Aufwand implementieren, konfigurieren und modifizieren. IT- oder Geschäftsprozessspezialisten sind zur Installation und zum Betrieb der Software ebenso wenig erforderlich wie umfangreiche Schulungen der Anwender durch externe Berater.

Mit den exakt auf die einzelnen Betriebsbereiche zugeschnittenen Modulen und Funktionen lassen sich Durchlaufzeiten, Produktionskosten und Lieferzeiten berechnen, Personalressourcen einteilen und deren Auslastung planen. Die Dateneingabe erfolgt über eine intuitive grafische Benutzeroberfläche, wobei personalisierte Dashboards die wichtigsten Anwendungen und Berichte hervorheben. Die nahezu in Echtzeit verarbeiteten Daten lassen sich auch am Tablet und über das Smartphone abrufen.

Als Cloud-basierte SaaS (Software-as-a-Service) kommt MRPeasy ohne umfangreiche IT-Struktur aus. Weil außerdem lediglich die tatsächlich genutzten Systemelemente berechnet werden, richten sich die laufenden Kosten variabel nach der Umsatzentwicklung des Unternehmens, der Anzahl der Nutzer und deren Traffic. Langfristige Vertragsbindungen müssen Kunden nicht eingehen.

Der Schlüssel zur Profitabilität

Mittlerweile ist MRPeasy weltweit mit über 900 Software-Lizenzen im Einsatz. Das digitale Werkzeug wird genutzt, um die Architektur eines Unternehmens schnell, flexibel und bezahlbar abzubilden und den Cashflow im Blick zu behalten.

„Insbesondere für kleine Unternehmen kann die Software ein Schlüssel zu nachhaltiger Profitabilität sein“, ist Klugmann überzeugt. Er will daher den Vertriebsschwerpunkt ausdehnen. Lag dieser bislang auf englischsprachigen Ländern wie Großbritannien, USA und Australien, sollen nun auch die Märkte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz erschlossen werden

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