Ein Motto Ihres Unternehmens lautet „Powering the Future“. Was bedeutet dieser Anspruch konkret für Janitza und Ihre Kunden in der industriellen Automatisierung?
Unser Slogan „Powering the Future“ ist mehr als nur eine Marketingbotschaft; er ist die Essenz unserer Unternehmensphilosophie und unseres täglichen Handelns. Für unsere Kunden in der industriellen Automatisierung bedeutet dies, dass wir maximale Transparenz in ihren Energieflüssen schaffen. Wir liefern präzise Messdaten und ermöglichen es ihnen, detailliert zu verstehen, wo, wann und wie Energie verbraucht wird. Unsere Innovationen im Bereich der „Efficient Energy Solutions“ zielen darauf ab, unseren Kunden Werkzeuge und Erkenntnisse zu bieten, mit denen sie ihren Energieverbrauch optimieren, Kosten senken und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen können. Dies umfasst unser breites Portfolio an Hardware, intelligente Softwarelösungen zur Analyse und Visualisierung der Daten sowie umfassende Beratungskompetenz. Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden und unterstützen sie ganzheitlich auf dem Weg zu einem energieeffizienten Betrieb.
Wie bewerten Sie im Bereich Energiemonitoring und -management den aktuellen Stand in Deutschland im Vergleich zum globalen Markt?
In Deutschland wird das Thema Energiemonitoring oft stark durch regulatorische Anforderungen getrieben, insbesondere durch die ISO-Normen 50001 und ISO 14001. Dies hat dazu beigetragen, dass Deutschland in diesem Bereich oft als Vorreiter und Anbieter hochwertiger Lösungen wahrgenommen wird. Im Vergleich dazu sehen wir in anderen Ländern, dass die Implementierung solcher Normen eher auf freiwilliger Basis oder als Empfehlung erfolgt. Die starke Regulierung in Deutschland kann sowohl Vor- als auch Nachteile für deutsche Industrieunternehmen mit sich bringen. Ein Vorteil ist, dass Unternehmen, die frühzeitig in Energiemanagement investieren, oft einen Wettbewerbsvorteil haben, da sie ihre Energieeffizienz steigern und somit Kosten senken können. Ein potenzieller Nachteil ist manchmal, dass der administrative Aufwand und die Kosten für die Implementierung und Zertifizierung von Energiemanagementsystemen gerade für kleinere und mittlere Unternehmen eine Belastung darstellen können. Zudem könnte eine zu starre Regulierung innovative Ansätze und flexiblere Lösungen behindern. Hier ist es wichtig, dass die Regulatorik einen klaren Rahmen setzt, aber gleichzeitig genügend Spielraum für unternehmensspezifische Lösungen und technologische Weiterentwicklungen lässt.
Gibt es spezifische Förderprogramme, die Unternehmen bei der Implementierung von Energiemanagement-Systemen und energieeffizienter Systeme finanziell unterstützen?
Ja, in Deutschland existiert eine Reihe von Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene, die Unternehmen bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz und der Implementierung von Energiemanagement-Systemen unterstützen. Dazu gehören beispielsweise die „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ und BAFA-Förderungen. Diese Programme unterstützen Investitionen in energieeffiziente Anlagen, können aber komplex und bürokratisch sein. Wir bei Janitza unterstützen unsere Kunden bei der Identifizierung passender Förderprogramme und bieten auch Beratungsleistungen im Hinblick auf die Antragsstellung an, um ihnen den Zugang zu diesen wichtigen finanziellen Hilfen zu erleichtern.
KI gewinnt in immer mehr Anwendungsbereichen an Bedeutung. Welche konkreten Vorteile sehen Sie im Kontext des Energiemanagements?
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz birgt im Energiemanagement ein enormes Potenzial. KI-Algorithmen sind in der Lage, große Mengen an Energiedaten in Echtzeit zu verarbeiten und komplexe Muster und Anomalien zu erkennen. Ein konkreter Vorteil liegt in der vorausschauenden Analyse von Energieverbräuchen. Durch den Einsatz von Machine-Learning-Modellen können zukünftige Energiebedarfe präziser prognostiziert und somit beispielsweise Lastspitzen vermieden oder die Einspeisung erneuerbarer Energien optimal geplant werden. Auch im Bereich der Fehlererkennung und -diagnose bietet KI wertvolle Unterstützung. Intelligente Algorithmen können ungewöhnliche Verhaltensmuster in den Energiedaten erkennen, die auf potenzielle Störungen oder Ineffizienzen in Anlagen und Prozessen hindeuten. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention und die Vermeidung kostspieliger Ausfälle. Wir bei Janitza arbeiten intensiv an der Integration von KI-Technologien in unsere Lösungen, um Effizienzsteigerungen zu ermöglichen.
Mit dem Einsatz von KI in der Energiemesstechnik sind auch Herausforderungen verbunden, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und die Verifizierung der Ergebnisse. Wie begegnen Sie diesen Bedenken?
Datensicherheit hat für uns höchste Priorität. Unser Ansatz ist es, KI-Modelle idealerweise so zu gestalten, dass die Datenverarbeitung und das Training der Modelle primär lokal beim Kunden und in seiner sicheren IT-Infrastruktur erfolgen können. Für cloudbasierte KI-Anwendungen setzen wir auf modernste Verschlüsselungstechnologien und halten uns strikt an die geltenden Datenschutzbestimmungen, insbesondere die DSGVO. Auch die Verifizierung der Ergebnisse von KI-Algorithmen ist ein wichtiger Aspekt. Wir legen großen Wert auf die Transparenz unserer KI-Modelle und darauf, dass die Entscheidungen und Empfehlungen nachvollziehbar sind. Dies erreichen wir durch den Einsatz von „Explainable Artificial Intelligence“ (XAI) und umfangreiche Tests und Validierungen unserer KI-Modelle.
Welche großen Trends, neben KI, sehen Sie in den nächsten Jahren im Bereich Energiemonitoring und -management?
Technologisch wird die Bedeutung von Echtzeitdaten weiter zunehmen. Kunden fordern zunehmend Informationen in nahezu Echtzeit, um diese mit anderen Prozessdaten korrelieren und unmittelbar auf Veränderungen reagieren zu können. Dies erfordert leistungsfähigere Messgeräte, schnellere Kommunikationsinfrastrukturen und intelligente Datenverarbeitungsplattformen. Die bereits erwähnte KI wird hierbei eine immer wichtigere Rolle spielen. Auch die Integration von Energiemonitoring in umfassendere IoT-Plattformen wird weiter voranschreiten. Auf der Marktanforderungsseite sehen wir einen klaren Trend hin zu umfassenden Lösungen statt reiner Einzelprodukte. Kunden suchen Partner, die ihnen nicht nur die Messtechnik liefern, sondern auch bei der Implementierung, Integration und Analyse der Daten unterstützen. Der Bedarf an benutzerfreundlicher Energiemanagement-Software und Cybersecurity im Kontext des Energiemonitorings wird weiter steigen. Schließlich wird die Nachfrage nach Lösungen, die Unternehmen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen und der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele unterstützen, weiterhin stark wachsen.
Wenn ein Unternehmen Energiemanagement umsetzen will – warum sollten sie sich gerade an Janitza wenden?
Erstens bieten wir umfassende Expertise und langjährige Erfahrung. Unsere Mitarbeiter begleiten Unternehmen bei jedem Schritt des Energiemanagementprozesses – von der ersten Analyse bis zur Implementierung und Optimierung. Zweitens zeichnen sich unsere Produkte durch hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationskraft aus. Mit unserem modularen System UMG 800 und der Energiemanagementsoftware GridVis bieten wir flexible und kosteneffiziente Lösungen. Drittens legen wir großen Wert auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und maßgeschneiderte Lösungen, um langfristige Beziehungen aufzubauen und unsere Kunden auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen und effizienten Energieverbrauch zu unterstützen.
Gibt es noch etwas, das Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?
Ja, ich möchte Ihren Lesern mit auf den Weg geben, dass es wichtig ist, positiv nach vorne zu schauen, auch wenn die aktuellen Zeiten von Unsicherheit und Herausforderungen geprägt sind. Die Welt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und wir müssen uns an diese neuen Realitäten anpassen. Ich glaube fest an die Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland und daran, dass wir gemeinsam wieder erfolgreich sein können. Es ist wichtig, den Kopf nicht hängen zu lassen, sondern die Chancen zu erkennen und mutig anzupacken. Jeder Einzelne, jedes Unternehmen kann einen Beitrag leisten. Lasst uns die Ärmel hochkrempeln und mit Zuversicht in die Zukunft gehen.