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Brain-Computer-Interface Drohnen per Gedanken steuern

publish-industry Verlag GmbH

Bild: University of Florida

03.05.2016

Ferngesteuerte Flugzeuge gibt es schon sehr lange. Drohnen sind nur das neueste Spielzeug in dieser Reihe. Gesteuert werden sie mit Hilfe von Fernbedienungen. Wieviel cooler wäre es, sie durch die Kraft seiner Gedanken zu bewegen. Genau das ist jetzt bei einem Drohnenrennen an der Universität von Florida geschehen.

Angestrengt starrt Sara Sosa-Garcia auf den Laptop vor ihr. Die Augen sind halb geschlossen. Ein leises Surren ist zu hören und die auf dem Hallenboden stehende Drohne erhebt sich geschwind in die Höhe. Nach dem anfänglich sehr agilen Start lahmt Saras Copter allerdings etwas. Gut, dass es ihrem Nebenmann genauso geht: Drohnen mit dem Hirn zu steuern ist augenscheinlich nicht so einfach.

Sosa-Garcia ist eine der Teilnehmerin an einem von der Universität Florida veranstalteten Drohnenrennen. Der Clou dabei: Die Fluggeräte werden nicht mit den Händen, sondern mit den Gedanken gesteuert. Dafür nutzen die Kombattanten Headsets die über ein Brain-Computer-Interface (BCI) an einen Laptop angeschlossen sind. Darunter versteht man Schnittstellen, die eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und einem Computer ermöglichen.

In diesem Fall wurden vor dem Start die Hirnwellen der Teilnehmer gemessen, während sie an bestimmte Bewegungen dachten. Diese neuralen Muster verknüpfte eine Software mit Steuerungsalgorithmen der Copter. Sobald die Lenker danach wieder an die Bewegungen denken, führt die Drohne das zugehörige Kommando aus.

Besonders ausgereift ist die Technik allerdings noch nicht. Das zeigt sich an der geringen Geschwindigkeit, mit der sich die Fluggeräte fortbewegen. Kein Vergleich zu herkömmlichen Drohnenrennen. Bis diese per Gedankensteuerung bestritten werden, ist also noch einiges an Forschung nötig. Die Teilnehmer in Florida störte das allerdings nicht. Sie waren von den ersten Flugversuchen begeistert.

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