Gea, ein weltweit führender Anbieter von Prozesstechnologie und nachhaltigen Industrielösungen, unterstützt die Lignatherm AG in Küssnacht, Schweiz, mit der Lieferung der Schlüsselkomponenten für eine maßgeschneiderte, dreistufige Wasseraufbereitungslösung in der neuen Holzfaserdämmplattenfabrik in Küssnacht. Ziel von Lignatherm ist es, Holzfaserdämmplatten mit möglichst geringen Umweltauswirkungen zu produzieren. Das neue Werk soll im Herbst 2025 fertiggestellt werden und jährlich rund 50.000 t Holzspäne zu leistungsstarken und ressourcenschonenden Dämmplatten verarbeiten.
Ein Durchbruch in der wassersparenden Produktion
Das Herzstück der Anlage ist das maßgeschneiderte Wasseraufbereitungsverfahren von Gea, das an drei verschiedenen entscheidenden Stellen des Produktionsprozesses ansetzt, um sicherzustellen, dass mehr als 95 Prozent des Abwassers als Dampf wiederverwendet werden können - was den Bedarf an Frischwasser ebenfalls um über 95 Prozent reduziert. Der dreistufige Prozess erfolgt wie folgt.
Die erste Stufe umfasst die mechanische Trennung mit Gea Dekanterzentrifugen. Hier werden suspendierte Feststoffe effektiv aus dem Abwasserstrom entfernt. Die zweite Stufe ist die thermische Trennung mit dem Fallfilmverdampfer. Hier werden die gelösten Feststoffe für die spätere Entsorgung aufkonzentriert, während klares Kondensat zur Beschickung der dritten Stufe anfällt. Diese Stufe ist besonders ressourceneffizient dank des mechanischen Brüdenkompressionssystems (MVR), das den Verdampfer ohne fossile Brennstoffe bei maximaler energetischer Effizienz betreibt. Dieses System erreicht eine Leistungszahl (COP) von mehr als 25. Das ist mindestens fünfmal höher als bei anderen Heizoptionen wie Wärmepumpen oder Gaskesseln.
Die dritte Stufe besteht aus einem Gea-Dampfreformer. Diese Stufe sorgt für eine vollständige Kreislaufführung des Wasserrecyclingsystems, indem sie das Abwasser in einem Kreislauf auffängt, in dem es in Prozessdampf umgewandelt wird, so dass ansonsten kein Dampf erzeugt werden muss.
Durch die drastische Reduzierung des Frischwasserverbrauchs und die Minimierung der Abwassereinleitung setzt die Lösung einen neuen Maßstab für die Nachhaltigkeit in der holzverarbeitenden Industrie. „Unser dreistufiges Verfahren erfüllt nicht nur die ehrgeizigen Umweltziele von Lignatherm, sondern übertrifft sie sogar. Es zeigt, was möglich ist, wenn Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen", sagte Roland Moser, Evaporation Sales & Process Manager bei Gea.
Ein Modell für die Zusammenarbeit mit der Industrie
Der Erfolg dieses Projekts ist das Ergebnis einer engen Partnerschaft zwischen Gea und Lignatherm, die durch offene Kommunikation und gemeinsame Werte untermauert wird. „Vom ersten Tag an haben die fachkundige Beratung und der kooperative Ansatz von Gea dazu beigetragen, eine Lösung zu entwickeln, die auf unsere anspruchsvollen Standards zugeschnitten ist", sagte Tobias Osterwalder, Leiter der Verarbeitung und Geschäftsführer von Lignatherm. „Gemeinsam beweisen wir, dass eine nachhaltige Produktion und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt industrielle Entwicklungen vorantreiben können."
Neue Maßstäbe für den Gewässerschutz setzen
Das dreistufige Wasseraufbereitungssystem von Gea profitiert von der jahrhundertelangen Erfahrung des Unternehmens in der thermischen Trennung und chemischen Verarbeitung. Die Lösung ist speziell an die besonderen Herausforderungen der Holzfaserproduktion angepasst und gewährleistet maximale Wassereinsparungen und Energieeffizienz – auch bei jahreszeitlich schwankenden Rohmaterialeigenschaften.„Dank der Synergie zwischen unseren Technologien und dem Engagement von Lignatherm für Nachhaltigkeit erreicht dieses Projekt nicht nur seine Ziele, sondern legt auch die Messlatte für Wasserschutz und Ressourceneffizienz in der Branche höher", so Rafael Piña, Projektleiter Verdampfung bei Gea.