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Schmuck als Sprachassistent Dieser Ring ersetzt das Telefon

publish-industry Verlag GmbH

Der Orii-Ring will dem Träger das Anstarren von Displays und das Herumkramen nach dem Smartphone ersparen.

Bild: Origami Labs

25.07.2017

Mit dem Finger unbemerkt telefonieren, Nachrichten versenden und sich dabei fühlen wie James Bond: Möglich macht es das smarte Wearable Orii eines chinesischen Hersteller.

Der Trend der Miniaturisierung macht auch vor Wearables nicht Halt: Warum ein ganzes Armband á la Smart Watch tragen, wenn ein Ring am Finger dieselben Funktionen erfüllt? Das dachte sich wohl auch der chinesische Start-up Origami Labs, der via Kickstarter ein entsprechendes Wearable launchen möchte. Der Orii genannte Ring soll es dem Träger ersparen, ständig zum Smartphone zu greifen. Stattdessen tippt man sich elegant ans Ohr und kann darauf los kommunizieren - fast wie ein Geheimagent aus einem Hollywoodfilm.

Ich höre was, was du nicht hörst

Möglich macht dies Orii, indem sich das Wearable per Bluetooth mit dem Smartphone verbindet und darüber die entsprechenden Signale empfängt. Das Telefonieren funktioniert über eine so genannte Knochenschallleitung, wie sie auch in Bluetooth-Headsets oder Hörgeräten zum Einsatz kommt. Bei dieser Technik werden per Vibrationen erzeugte Klänge direkt ins Ohr des Trägers übertragen. Lautsprecher gibt es bei diesem Wearable keine. Zwei Mikrofone mit Noise-Cancelling-Funktion am Orii-Ring sorgen dafür, dass das Gesprochene auch bei hohem Geräuschpegel der Umwelt klar und deutlich beim Träger ankommt.

Die Knochneschalltechnik soll laut Origami Labs auch die Privatsphäre des Users sicher stellen, dessen Unterhaltungen so für Außenstehende nicht hörbar sind. Und die Sitznachbarn von notorischen Laut-Telefonierern in Bus & Bahn wird es vermutlich auch freuen.

Ein Ring für Siri und Alexa

Mit Orii soll nicht nur das Telefonieren möglich sein - der Träger kann sich auch nach einem kurzen Knopfdruck mit Sprachassistenten wie Siri und Alexa unterhalten können, ohne das Smartphone zücken zu müssen. Der am Ring angebrachte Touch-Button aktiviert unterschiedliche Funktionen, je nachdem, wie lange oder wie oft der Träger auf den Knopf drückt.

Ein Überbleibsel, das man von Smartphone und Smart Watch kennt, ist die im Ring integrierte LED. Diese blinkt in verschiedenen Farben, um dem Orii-User beispielsweise zu signalisieren, dass eine Nachricht eingegangen ist. Eine haptische Benachrichtigung per Vibration ist ebenfalls möglich. Über die Orii-App kann man per Smartphone die genaue Art der Benachrichtigung für bestimmte Kontakte und Services individuell einstellen.

Robustes Design und langes Leben - außer bei Vieltelefonierern

Laut Angaben des Herstellers auf Kickstarter ist der Orii-Ring spritzwassergeschützt gemäß IPX7, auch wenn man ihn vermutlich deshalb trotzdem nicht beim Abspülen anlassen sollte. Im Standby hält der Akku bis zu 45 Stunden, bei aktiver Nutzung des Gadgets schmilzt die Lebensdauer allerdings auf gerade mal 1,5 Stunden. Für einen Origami Labs hat den Ring nicht für lange Telefonate konzipiert, sondern für kurze Sprachnachrichten oder Befehle an Siri & Co. Mit einer 2-in-1-Kombination aus Ladestation und Powerbank soll sich Orii sowohl stationär als auch von unterwegs aufladen lassen, was laut Hersteller etwa eine Stunde in Anspruch nimmt.

Modebewusste können beim Orii-Ring zwischen drei Farben wählen, auch wenn das Design aller drei Varianten gleichbleibend klobig ist. Mit den drei mitgelieferten Silikon-Einsätzen lässt sich die Größe verstellen.

Wer sich mit dem Finger ans Ohr tippt und anfängt, in diesen Finger hinein zu telefonieren, wird vermutlich zunächst von seiner Umwelt skeptische Blicke ernten - aber das haben Bluetooth-Headset-Telefonierer am Anfang auch getan.

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