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Deutschlandweite Analyse Wo ist Strom am teuersten?

Anfang März sind die Preisbremsen für Strom und Gas in Kraft getreten. Das Vergleichsportal StromAuskunft hat im Zuge dessen die Strompreise und Wechselersparnisse für über 6.000 deutsche Städte berechnet.

Bild: StromAuskunft
13.03.2023

Das Internetportal StromAuskunft hat eine umfassende Analyse des deutschen Strommarktes durchgeführt. Preisunterschiede lassen sich anhand einer interaktiven Karte einfach vergleichen. Verbraucher sehen auch auf einen Blick, wo die Unterschiede am größten sind und sich ein Anbieterwechsel eventuell lohnt.

Mit seinem Strompreis-Atlas gibt StromAuskunft eine visualisierten Überblick, wo die Preise beim Grundversorger besonders groß sind. Eine interaktive Karte liefert dabei Informationen zu Stadt, Landkreis, Stromkosten im Jahr, Kosten lokaler Versorger, günstigsten Anbietern und maximalen Wechselersparnissen. Per Klick gelangen User auf die zugehörige Städteseite mit weiterführenden Informationen und einer Möglichkeit zum Anbieterwechsel.

Grundversorger bis zu 30 Prozent teurer

Der durchschnittliche Strompreis für Neuverträge in Deutschland beträgt am 3. März 2023 beim Grundversorger 48,14 Cent pro Kilowattstunde. Beim günstigsten Anbieter außerhalb der Grundversorgung kostet die Kilowattstunde 37,37 Cent.

Damit kostet Strom beim Grundversorger rund 30 Prozent mehr als beim günstigsten Stromanbieter außerhalb der Grundversorgung. Die Grundversorger liegen damit im Durchschnitt 8,14 Cent oberhalb der staatlich festgelegten Strompreisbremse.

Wechsel potenziell lohnenswert

Der Wechsel des Stromanbieters spart laut Preisatlas im Durchschnitt 377 Euro, reduziert die persönlichen Kosten und entlastet die Staatskasse. Aktuell erhalten Stromversorger für jede Kilowattstunde, die oberhalb des Preisdeckels von 40 Cent liegt, die Differenz vom Staat erstattet. Das sind aktuell 8,14 Cent pro Kilowattstunde.

Verbraucherschützer sprechen in diesem Zusammenhang von erheblichen Mitnahmeeffekten durch die Versorger und fordern Gewinndeckel. Der Bund der Steuerzahler sieht in der Strompreisbremse eine erhebliche Gefahr von Missbrauch.

StromAuskunft empfiehlt Kunden, die aktuell in der Grundversorgung sind, einen Anbieterwechsel. „In der Konsequenz tragen Kunden durch einen Wechsel zu mehr Wettbewerb bei und verhindern gleichzeitig die Verschwendung von Steuergeldern“, sagt Dr. Jörg Heidjann, Geschäftsführer StromAuskunft. „Wer jetzt nicht wechselt, verschenkt unnötig Geld.“

Große regionale Unterschiede

Laut der Analyse beträgt die Wechselersparnis im deutschlandweiten Schnitt aktuell 377 Euro. Je nach Bundesland fällt der Betrag jedoch sehr unterschiedlich aus:

  • Baden-Württemberg: 293,21 Euro

  • Bayern: 290,89 Euro

  • Berlin: 275,20 Euro

  • Brandenburg: 633,49 Euro

  • Bremen: 107,59 Euro

  • Hamburg: 229,72 Euro

  • Hessen: 453,25 Euro

  • Mecklenburg-Vorpommern: 581,79 Euro

  • Niedersachsen: 428,37 Euro

  • Nordrhein-Westfalen: 276,06 Euro

  • Rheinland-Pfalz: 275,73 Euro

  • Saarland: 573,81 Euro

  • Sachsen: 431,96 Euro

  • Sachsen-Anhalt: 568,30 Euro

  • Schleswig-Holstein: 620,54 Euro

  • Thüringen: 688,23 Euro

Besonders hoch ist die Differenz zwischen Grundversorgung und günstigstem Stromanbieter in Thüringen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Preisunterschiede von unter 300 Euro finden sich in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Die größten Unterschiede zwischen dem Grundversorger und dem günstigsten Anbieter finden sich in:

  • Beuren bei Nürtingen: 2.013 Euro

  • Neuffen: 1.998 Euro

  • Rüsselsheim: 1.952 Euro

Die geringsten Unterschiede zwischen dem Grundversorger und dem günstigsten Anbieter finden sich in:

  • Rheurdt: null Euro

  • Hopsten: zwei Euro

  • Hemer: zwei Euro

Preisberechnung im Atlas

StromAuskunft fragt für seine Preisanalyse täglich die Strompreise für über 6.300 Städte in Deutschland ab. Grundlage für die Berechnung der Atlas-Preise ist ein Jahresverbrauch von 3.500 kWh. Stromtarife mit Kaution und/oder Vorauskasse werden nicht berücksichtigt. Weitere Kriterien für die Berechnung umfassen eine Vertragslaufzeit von maximal zwölf Monaten, eine Preisgarantie von mindestens zwölf Monaten und eine Kündigungsfrist von maximal sechs Wochen.

Das errechnete Sparpotenzial bezieht sich auf einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh. Die mögliche Ersparnis wird in Bezug zum Tarif des lokalen Anbieters berechnet. Die eingeführte Strompreisbremse von 40 Cent pro kWh für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs wird bei der Berechnung nicht berücksichtigt.

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