Security Das fehlende „S“ in IoT

Sven Etzold, U-blox, leitet seit 2015 das Business Marketing des Unternehmens. Der Schweizer Hersteller von Chips und Modulen für Positionierung und drahtlose Kommunikation beschäftigt weltweit mehr als 1.100 Mitarbeiter, mit dem Ziel, alle Menschen und Dinge miteinander verbinden zu können.

Bild: U-blox
19.08.2020

Unsere Zukunft ist digital. Der Ausbau der Sicherheit im Internet der Dinge ist entscheidend, um unsere vernetzte Zukunft positiv, fair und nachhaltig zu gestalten. Daher ist es an der Zeit, dass wir uns ernsthaft mit der Sicherheit im IoT auseinandersetzen.

Sven Etzold ist mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

In den zwölf Sekunden, die Sie benötigen, um diesen Satz zu lesen, werden rund 1.000 neue Geräte mit dem Internet und für unzählig neuen Anwendungen verfügbar sein, die unser Leben, unsere Städte und unsere Unternehmen miteinander verbinden.

In den weiteren 40 Sekunden, die Sie diesen Abschnitt lesen, werden die Honeypots des russischen Antiviren-Herstellers Kaspersky schätzungsweise 270 Angriffe auf IoT-Geräte entdeckt haben.

In den etwa fünf Minuten, die Sie für diesen Artikel benötigen, könnten erfahrene Hacker ein frisch angeschlossenes IoT-Gerät in ihr Botnet rekrutieren, und zwar nicht nur einmal, sondern gleich zweimal.

Virtuelle und physische Welt verbinden

Das IoT schlägt eine Brücke zwischen der virtuellen und der physischen Welt. So können sich Aktivitäten in Ihrem IoT-Netzwerk durchaus auf Ihr Unternehmen, Ihr Zuhause oder Ihren Körper auswirken. Durch die Verbindung von Geräten, die mit Sensoren oder Aktoren ausgestattet sind, mit der Cloud, und durch die Nutzung leistungsstarker Algorithmen zur Analyse großer Datenmengen verändert das IoT unser tägliches Leben und kann unser Streben nach mehr Komfort und besserer Effizienz perfekt bedienen.

Kontinuierliche Überwachung von uns selbst und unserer Umgebung sowie die Analyse der gesammelten Daten für Anomalien bietet neue Wege zur Verbesserung unserer Gesundheit und unserer physischen Sicherheit. Automatische Überwachung von Lieferketten, Produktionsprozessen und Produktqualität verändert die Produktivität unserer Unternehmen.

Hinzu kommt noch, dass der neue Kommunikationskanal zwischen den Unternehmen und den installierten Geräten eine mehr als solide Basis zur Schaffung neuer, lukrativer Geschäftsmodelle ist.

Erweiterte IoT-Sicherheit

Es gibt einen alten Witz, der besagt, dass das „S“ in IoT für Sicherheit steht. In den zwei Jahrzehnten, seit der Prägung des Begriffs IoT, wurde dem Bereich Sicherheit nicht die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Viel wichtiger als Sicherheit war – und teilweise ist – die Erfüllung von Größen-, Preis- und Leistungsanforderungen, die für IoT-Anwendungen entscheidend sind. So stehen wir heute vor einem Paradigmenwechsel, was die Entwicklung und Herstellung von zukunftsfähigen und vor allem nachhaltigen IoT-Systemen angeht: von der Zuverlässigkeit hin zur Sicherheit.

Und hier reicht die Sicherheit von IoT-Geräten allein nicht aus: Sicherere IoT-Ökosysteme müssen durch einen Sicherheitsansatz in den Organisationen, die sie entwickeln und einsetzen, ergänzt werden. Dazu benötigen Organisationen ein klares Verständnis der aktuellen und neu auftretenden Bedrohungen für ihre Systeme, um die notwendigen Sicherheitsprozesse einzurichten und aufrechtzuerhalten.

Die U-blox-IoT-Plattform

Wir bei U-blox verstehen uns als aktiver Teil dieser IoT-Ökosysteme und sind dabei, eine vertrauenswürdige Umgebung mit unseren „fünf Säulen der Sicherheit“ in unseren Produkten zu implementieren. So bieten die neuen Sara-R5-Mobilfunkmodule Secure-Cloud-Konnektivität mit integrierter Root-of-Trust (RoT) und End-to-End-Security.

Zusätzlich unsere U-blox-M9-GNSS-Plattform, deren Anti-Jamming- und –Spoofing-Fähigkeiten es dynamischen Anwendungen wie unbemannten Luftfahrzeugen erlauben, potenzielle Sicherheitsangriffe zu erkennen. Denn letztendlich müssen alle Teile eines IoT-Systems den geforderten Sicherheitsansprüchen standhalten.

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