Smart Production „Bei uns entspricht keine Anlage der anderen“

Florian Klein ist geschäftsführender Gesellschafter bei Ruland. Die branchenübergreifende Aufstellung und die Positionierung als Anbieter für Sonderanlagen haben ihn 2007 von Ruland überzeugt. Heute betreut er Kunden vom Konzept bis zur Realisierung. Im Unternehmen ist er für die Auslandsniederlassungen und die Bereiche Finanzen und HR zuständig.

Bild: Nico Bohnert, Ruland
31.08.2020

Anlagenbau allein ist in der Regel nicht revolutionär. Die Innovation liegt im Koppeln des Kunden-Produkt- beziehungsweise Markt-Know-hows mit der richtigen Technologie. So entstehen moderne Produktionsabläufe mit zuverlässigen Komponenten in einem effizienten Gesamtsystem. Spannend wird der Anlagenbau durch die Herausforderung, die optimale Lösung zu realisieren.

Florian Klein ist mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Individueller Anlagenbau und intensive Kundenberatung waren schon im Gründungsjahr 2000 ein zentrales Thema bei Ruland. Deshalb entspricht bei uns keine Anlage einer anderen. Selbst beim gleichen Kunden unterscheiden sich die Anlagen oft im Detail.

Produkteigenschaften verändern sich, technologische Lösungen werden weiterentwickelt, verschiedene Standorte haben unterschiedliche Voraussetzungen. Zwar nutzt das Team vorhandene Erfahrungen bei der Auslegung und Konstruktion als Basis, dennoch ist am Ende jede Anlage maßgeschneidert mit den passenden Komponenten und Prozessen.

Verschiedene Branchen nähern sich an

In der intensiven Kommunikation mit den Kunden und dem Erfassen der Anforderungen im jeweiligen Projekt liegt in unseren Augen eine große Innovationskraft. Branchenübergreifend sind steigende Anforderungen an Anlagentechnologie und Produktsicherheit festzustellen. Verbraucher erwarten eine immer größere Produktauswahl. Gleichzeitig steigt der Qualitätsanspruch an die Endprodukte.

Darauf müssen die Hersteller mit kleineren Chargenmengen und häufigen Produktwechseln reagieren. Für die Anlagentechnologie bedeutet das: schnelle Produktwechsel und geringe Produktverluste sicherstellen. Auch die Hygieneanforderungen steigen in allen Branchen. Bedingt durch gesetzliche Anforderungen wird in vielen Bereichen der Dokumentationsaufwand höher. Insgesamt nähern sich die Branchen immer mehr an.

Da Ruland von Anfang an das Wissen aus unterschiedlichsten Projekten und Branchen zu individuellen Anlagen kombiniert hat, fällt der branchenübergreifende Transfer sehr leicht. Die Prozesse zur Produktaufbereitung, Erhitzung oder Sterilisation und Fermentation aus der Lebensmittelindustrie und die hohen Hygieneanforderungen in der Pharmaindustrie ähneln zum Beispiel sehr stark den Anforderungen aus der Biotechnologie oder Feinchemie.

Zahlreiche Kunden hat das Unternehmen bei der Entwicklung von Prozessanlagen begleitet. Und das von der ersten Testanlage im Labor über die Skalierung auf eine Pilotanlage für Kleinmengen bis zum Bau einer Komplettanlage für die industrielle Produktion.

Übergeordneten Prozess im Auge behalten

Ebenfalls branchenübergreifend ist der Trend der Digitalisierung. Viele Komponentenhersteller arbeiten an cleveren Lösungen für die Datenerfassung und -steuerung. Als Anlagenbauer muss Ruland dabei den übergeordneten Prozess im Auge behalten.

Die Ingenieure prüfen gemeinsam mit dem Kunden, welche Daten wirklich benötigt werden, um Aussagen über den Zustand des Prozesses machen zu können. Für die Rückverfolgbarkeit und Chargenprotokollierung verfügt Ruland über ein eigenes Datenbanksystem, das sehr stark in die Anlagensteuerung integriert ist und die Daten in kundenspezifischen Reports zur Verfügung stellt und archiviert.

Für die Zukunft setzt Ruland auf den branchenübergreifenden Ansatz und das Ziel, mit dem Kunden Anlagen für spezielle Produktanforderungen und neuartige Verfahren zu entwickeln und so die Innovation durch individuelle Projekte voranzutreiben.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel