Elektromobilität BASF und Porsche entwickeln leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie

Ein Schlüssel zu nachhaltigerer Mobilität: Kathodenmaterialien-Vorprodukte (grünes und braunes Pulver), Lithiumcarbonat (weißes Pulver) und Kathodenmaterialien (schwarzes Pulver)

Bild: BASF
22.07.2021

Ein hochenergetisches Kathodenmaterial von BASF soll die Batteriezellen von Porsche-Fahrzeugen künftig leistungsstärker machen. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist ein großer Schritt in Richtung CO2-neutraler Mobilität.

BASF wurde von der Cellforce Group, einem Joint Venture von Porsche und Customcells Itzehoe, als exklusiver Zellentwicklungspartner für ihre Lithium-Ionen-Batterie der nächsten Generation ausgewählt. Im Rahmen der Zusammenarbeit stellt der Chemiekonzern hochenergetische HED-NCM-Kathodenmaterialien für leistungsstarke Batteriezellen zur Verfügung, die ein schnelles Laden und eine hohe Energiedichte ermöglichen sollen.

Cellforce, mit Sitz in Tübingen, wird die Hochleistungsbatterien herstellen. Die Produktionsanlage der Firma soll 2024 mit einer Anfangskapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr in Betrieb gehen und Batterien für rund 1.000 Motorsport- und Hochleistungsfahrzeuge herstellen.

Nachhaltige Mobilität und Batterierecycling

Die Produktionsabfälle aus der zukünftigen Batterieproduktionsanlage von Cellforce werden in der BASF-Prototypanlage für Batterierecycling in Schwarzheide recycelt – so wird der Kreislauf geschlossen. Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan werden dabei in einem hydrometallurgischen Prozess recycelt und wieder in den BASF-Produktionsprozess für Kathodenmaterialien eingebracht. Dem gemeinsamen Ziel

„Die Kathodenmaterialien von BASF werden dank unserer Forschungs- und Entwicklungskompetenz auf die spezifischen Bedürfnisse von Porsche zugeschnitten. Zudem werden sie dank unseres Herstellungsprozesses, des hohen Anteils an erneuerbaren Energien, der vorgelagerten Integration in die Schlüsselrohstoffe sowie der kurzen Transportwege entlang der Wertschöpfungskette einen sehr niedrigen CO2-Ausstoß haben“, sagt Dr. Markus Kamieth, Vorstandsmitglied bei BASF. „Mit Batterierecycling können wir sicherstellen, dass wertvolle Materialien im Produktionskreislauf verbleiben und den CO2-Fußabdruck unserer Kathodenmaterialien um voraussichtlich insgesamt bis zu 60 Prozent weiter reduzieren.“

CO2-Neutralität bei Porsche

„Porsche möchte 2030 als Automobilhersteller insgesamt bilanziell CO2-neutral sein. Ein niedriger CO2-Footprint, Closed-Loop-Recycling und Nachhaltigkeit stehen insofern zunehmend im Vordergrund“, sagt Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung bei Porsche.

Die Zusammenarbeit mit BASF sei laut Steiner eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und die kurzen Transportwege von Schwarzheide nach Baden-Württemberg waren ein wichtiges Argument für die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit BASF.

Markus Gräf, Geschäftsführer bei Cellforce, ergänzt: „Die Kathodenmaterialien zeigen von Beginn an sehr hohe Zyklenstabilitäten und sind besonders gut schnellladefähig. BASF bringt sich zudem mit großem Engagement ein, die Kathodenmaterialien auf die Anforderungen der nächsten Generation von Siliziumanoden anzupassen. Und auch im Produktionsbereich haben wir gemeinsam mit BASF ein Konzept ausgearbeitet, wie anfallende Produktionsabfälle in den verschiedenen Bereichen erfasst und dem Closed-Loop-Recycling wieder zugeführt werden können. Das spart Kosten und schont die Ressourcen sowie die Umwelt.“

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  • Im Recyclingprozess entsteht die sogenannte schwarze Masse, die von Laborant Stefan Schleicher und Chemikerin Dr. Birgit Gerke aufgearbeitet wird.

    Im Recyclingprozess entsteht die sogenannte schwarze Masse, die von Laborant Stefan Schleicher und Chemikerin Dr. Birgit Gerke aufgearbeitet wird.

    Bild: BASF

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