EU-Projekt startet mit Fokus auf ländliche Mobilität Autonomes Fahren erreicht den öffentlichen Nahverkehr

Im Projekt SMARTAUTO entwickeln die Universität Magdeburg und die NASA gemeinsam mit europäischen Partnern Strategien für den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ländlichen Raum – mit Fokus auf mehr Teilhabe, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit im Nahverkehr.

Bild: publish-industry, DALL·E
26.06.2025

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) erarbeiten gemeinsam mit Partnern aus sieben Ländern Strategien für den Einsatz autonomer Fahrzeuge in ländlichen europäischen Regionen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „SMARTAUTO” werden rechtliche, soziale und technische Fragen rund um die Einführung automatisierter Mobilität im ÖPNV erörtert. Der Clou des Projekts: Bis 2029 sollen die gewonnenen Erkenntnisse in politische Handlungsempfehlungen münden – auch als Impuls für den Fahrplan des Landes Sachsen-Anhalt.Im Projekt SMARTAUTO entwickeln die Universität Magdeburg und die NASA gemeinsam mit europäischen Partnern Strategien für den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ländlichen Raum – mit Fokus auf mehr Teilhabe, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit im Nahverkehr.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) beteiligen sich ab sofort gemeinsam an einem länderübergreifenden Forschungsprojekt für intelligente Verkehrslösungen in Europa. Unter dem Titel SMARTAUTO – Harnessing Automated Vehicles for Mobility and Logistics wollen Mobilitätsforscher der Universität gemeinsam mit der NASA GmbH und elf weiteren Partnerinstitutionen aus ganz Europa die Einführung und Nutzung autonomer Fahrzeuge in Europa vorantreiben.

Zum Projektkonsortium gehören Universitäten, Verkehrsunternehmen, Innovationsagenturen und Kommunen aus Portugal, Irland, Ungarn, Italien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien. Die Partner bringen standortspezifische Erfahrungen aus Pilotprojekten ein, bewerten ökologische und wirtschaftliche Effekte und tauschen Best-Practices-Beispiele aus. So sollen Synergieeffekte entstehen, um gemeinsam den gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit der Einführung autonomer Fahrzeuge verbunden sind, zu begegnen. Dazu gehören die Neugestaltung von Infrastruktur, die Formulierung rechtlicher Rahmenbedingungen oder das Erreichen gesellschaftlicher Akzeptanz. Derzeit sind diese Aspekte europaweit sehr unterschiedlich entwickelt und werden mithilfe von SMARTAUTO angeglichen.

Bis 2029 sollen die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse in politische Handlungsempfehlungen fließen, um moderne Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger europaweit barrierefrei zugänglich, sicher und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

Mobilität für dünn besiedelte Räume intelligenter gestalten

Die Universität Magdeburg bringt Erkenntnisse ihrer langjährigen Mobilitätsforschung ein, insbesondere aus dem Landesnetzwerk NIIMO – Intelligente Mobilität Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit der NASA liegt der regionale Fokus auf autonomen Lösungen für dünn besiedelte Gebiete. Hier sollen automatisierte Fahrzeuge helfen, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken und Versorgungslücken zu schließen. Die Mobilitätsforscherinnen und -forscher entwickeln im Projekt Methoden, um soziale und ökologische Wirkungen autonomer Mobilität messbar zu machen. Im Herbst 2025 richtet die Universität Magdeburg zudem die erste internationale SMARTAUTO-Studienreise aus.

Die NASA bringt die vom Land Sachsen-Anhalt beschlossene Roadmap zum automatisierten Fahren im ÖPNV in den europäischen Austausch ein. Der Landtag hatte sie 2022 verabschiedet, mit konkreten Schritten bis 2032. Ziel ist ein Regelbetrieb autonomer Fahrzeuge im Linienverkehr. Die NASA erwartet vom Projekt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung dieses Fahrplans.

SMARTAUTO wird im Programm Interreg CENTRAL Europe mit EU-Mitteln gefördert. Die Universität Magdeburg erhält rund 240.800 Euro, die NASA rund 85.400 Euro. Das Gesamtbudget des Projekts liegt bei über 2 Millionen Euro.

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