Der lange Weg zur Ladesäule Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge beschleunigen

Jeder E-Auto-Fahrer kennt das Problem: Nach langen Strecken ist die Suche nach einer öffentlichen Ladestation oft eine Qual.

Bild: iStock, Marcus Lindstrom
05.04.2023

Das Jahr 2021 war entscheidend für den deutschen Automobilmarkt. So wurden im vergangenen Jahr laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 356.000 reine Elektroautos neu zugelassen – ein Rekordwert! Bei längeren Fahrten ist man jedoch auf öffentliche Ladestationen angewiesen. Doch schon hier beginnen häufig die Probleme.

Elektromobilität ist in Deutschland zweifellos auf dem Vormarsch. Und die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum: Fuhren laut einer Aufstellung von Statista vor zehn Jahren nur etwa 4.000 elektrifizierte Autos auf deutschen Straßen, hat sich deren Anzahl im vergangenen Jahr mit einer Million Fahrzeugen deutlich vervielfacht.

Das aktuelle Ziel der Bundesregierung ist noch deutlich ambitionierter: Bis 2030 soll die Gesamtanzahl auf 15 Millionen Elektrofahrzeuge steigen. Damit verbunden ist jedoch auch der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur – ein wichtiger Faktor für den weiteren Erfolg der Elektromobilität in Deutschland.

Derzeit gibt es laut Statista deutschlandweit rund 59.000 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge – die meisten davon in Bayern mit rund 12.000 Ladepunkten. Doch der Status Quo zeigt: Obwohl der Bau von Ladestationen an Dynamik gewinnt, ist noch Luft nach oben. So wurden seit Beginn des Jahres 2022 zwar rund 3.100 neue öffentliche Ladestationen in Betrieb genommen. Das Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030 liegt aber noch in weiter Ferne. Es herrscht Handlungsbedarf.

Staatliche Förderung

Derzeit wächst die Zahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen etwa drei Mal so schnell wie die Zahl neuer öffentlicher Ladepunkte – Tendenz steigend. Es ist daher nicht ratsam, den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes weiter hinauszuzögern. Um den Bau von Ladepunkten voranzutreiben, hat der Bund diverse Förderprogramme ins Leben gerufen.

So hat die Bundesregierung beispielsweise von 2017 bis Juni 2021 über das Programm „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ private Investoren, Städte und Gemeinden bei der Finanzierung öffentlicher Ladepunkte mit insgesamt 300 Millionen Euro unterstützt. Hierbei haben die öffentlichen Zuschüsse in der Regel bis zu 60 Prozent der gesamten Baukosten abgedeckt. Im Rahmen des Programms wurden laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVD) Anträge für den Bau von 30.000 Ladestationen genehmigt, davon fast 10.000 Schnellladestationen.

Als Fortführung fördert der Bund laut BMVD seit Sommer 2021 und bis 2025 den Bau von Ladestationen im Rahmen des Programms „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ mit 500 Milliarden Euro. Geplant ist die Errichtung von mindestens 50.000 Ladepunkten, davon etwa 20.000 Schnellladepunkte. Im Förderprogramm inkludiert ist neben der Beschaffung und Errichtung von Ladeinfrastruktur an neuen Standorten unter anderem auch die Aufrüstung oder Modernisierung von bestehender Ladeinfrastruktur.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Doch nicht nur der Bund engagiert sich im Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Auch private Anbieter planen und investieren zunehmend in den Aufbau ihrer Ladenetze. Darunter sind neben Energiekonzernen auch Tankstellenbetreiber und Einzelhandelsketten. In erster Linie setzen diese Akteure auf die Abdeckung wichtiger Verkehrswege. Dennoch planen sie auch flächendeckend Stationen einzurichten.

Besonders aktiv im Bereich des öffentlichen Ladens sind unter anderem Tankstellennetze wie Aral und Einzelhandelsketten wie Lidl. So verfügt ersterer nach eigenen Angaben bereits über mehr als 700 Ladepunkte an seinen Standorten, während letzterer ebenfalls nach eigenen Angaben rund 450 Elektroladestationen betreibt.

Es ist zu erwarten, dass nach und nach weitere Akteure wie Shell, Total oder Aldi und Rewe dem guten Beispiel rasch folgen. Damit der Betrieb der Ladepunkte auch reibungslos klappt, sind Ladestationsbetreiber allerdings auf ein Managementsystem angewiesen, das alle zu verwaltenden Stationen in einem System zusammenfasst und eine Fernüberwachung ermöglicht. So lassen sich kostspielige Serviceeinsätze bis zu 80 Prozent reduzieren.

Worauf Betreiber achten müssen

Die Auswahl der richtigen Managementlösung für Ladestationen bringt für öffentliche wie auch private Betreiber einige Herausforderungen mit sich. Es empfiehlt sich daher, auf die Expertise von Anbietern wie ChargeUp zu setzen.

Was sollte so eine Managementlösung können? Sie sollte einfach zu implementieren, zu betreiben und sicher sein. Um allen Ansprüchen gerecht zu werden, sollten folgende Merkmale im Leistungsumfang abgebildet sein: die Verwaltung des Ladenetzes, White-Label-Apps als intuitive Bedien- und Zahlungslösungen für die Kunden, die Unterstützung aller zertifizierten Ladestationstypen sowie ein Rundum-Kundenservice. So stellen Betreiber sicher, dass sie eine Managementlösung erhalten, die ganz individuell auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist. Denn nur so können sie ihren EV-Fahrern ein positives Kundenerlebnis bieten.

Wichtig ist auch, dass die Lösung aus einer Hand kommt: vom Entwurf und der Entwicklung der Ladelösung für Elektrofahrzeuge über die Lieferung und Installation der eigentlichen Ladestationen bis hin zum Einsatz hochmoderner Betriebssoftware und Applikationen beispielsweise für die Aktivierung und bargeldlose Bezahlung des Ladevorgangs.

Grundsätzlich sind Betreiber von Ladestationen gut beraten, auf intuitive Plattformen für effizientes Stationsmanagement zu setzen. So sollten verschiedene Ladesäulen-Modelle in das System integrierbar sein. Das erhöht für die Betreiber die Flexibilität bei der Auswahl des Ladesystems. Ein wichtiger Faktor, vor allem, wenn bereits Ladeinfrastruktur vorhanden ist, die erweitert werden soll.

Daher sollten Betreiber außerdem auf eine Cloud-Architektur setzen. Das gewährleistet die Stabilität der Lösung, gerade bei großen Infrastrukturen, und ermöglicht die Skalierbarkeit der Lösung. So kann das Managementsystem mit der Infrastruktur mitwachsen. Zudem sollten Managementsysteme mit Echtzeit-Statistiken einen Überblick über Stationsnutzung, Verbrauch oder Ladeeinnahmen geben. Nur so können Betreiber ihre Ladestationen effizient managen und datengestütze Entscheidungen treffen.

Auf die Ladezeit kommt es an

Auch wenn Elektroautos heute in der Regel zuhause oder im betrieblichen Umfeld geladen werden. Gerade für längere Strecken werden immer häufiger öffentliche Ladestationen genutzt beziehungsweise sogar notwendig. Dabei sind vor allem Schnellladestationen gefragt. Denn die Ladezeit soll selbstverständlich so kurz wie möglich gehalten werden – idealerweise auf unter einer Stunde, also im Rahmen einer Pause. Die schnellsten Ladestationen werden daher vor allem in der Nähe von Autobahnen oder wichtigen Transitpunkten benötigt. Dennoch darf auch der Bau „normaler“ Ladestationen nicht vergessen werden, um das Ziel der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen.

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