Dichtungen mögen unscheinbar erscheinen – in der hygienischen Getränke- und Lebensmittelverarbeitung aber sind sie essenziell, denn obwohl Anlagen zur Abfüllung und Verarbeitung von Getränken größtenteils aus Edelstahlkomponenten bestehen, verhindern sie mikrobiologische Verunreinigungen, sichern reibungslose Prozesse bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten und müssen auch den Belastungen durch aggressive Reinigungsmedien standhalten. Trelleborg Sealing Solutions verfolgt daher einen ganzheitlichen Ansatz: Bereits bei der Werkstoffentwicklung wird die Medienbeständigkeit berücksichtigt, bei der Formteilgestaltung stehen Hygienekriterien im Fokus.
Von der Auswahl der Materialien bis zur Entwicklung des Designs begleitet Trelleborg seine Kunden als Entwicklungspartner, wenn es um robuste Werkstoffe und maßgeschneiderte Formteile geht. Die Spezialisten sind mit den Anforderungen der Lebensmittelproduktion eng vertraut und unterstützen dabei, hygienegerechte Lösungen bereits frühzeitig in die Anlagenplanung zu integrieren.
Hygienic Design ist entscheidend
Hygiene ist eine der zentralen Herausforderungen in der Lebensmittelverarbeitung. Trelleborg bündelt seine Kompetenzen deshalb unter dem Stichwort Hygienic Design – ein Konzept, das weit über den klassischen O-Ring hinausgeht. Neben der Auswahl geeigneter Werkstoffe spielt dabei das Design der Formteile eine entscheidende Rolle. Mithilfe der Finite-Elemente-Analyse (FEA) wird das Verhalten von Dichtungskomponenten unter realen Einbau- und Prozessbedingungen simuliert. Auf diese Weise lassen sich potenzielle Toträume bereits im Entwicklungsstadium erkennen und gezielt vermeiden – ein entscheidender Beitrag für eine effektive Reinigung und sichere Produktion.
Durch die Kombination aus Simulation, Formteilentwicklung, Prinzipien des hygenischen Designs und langjährigem Werkstoff-Know-how und Anwendungserfahrung können aufwendige Testreihen reduziert und Entwicklungsprozesse beschleunigt werden – unabhängig davon, ob Dichtungen aus Elastomeren, Thermoplasten oder Verbundwerkstoffen bestehen. „In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickeln wir so maßgeschneiderte Dichtungslösungen für ihre Anlagen“, sagt Adam Li, Global Segment Director Processing Industries bei Trelleborg Sealing Solutions.
Globale Standards im Blick
Das speziell für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie entwickelte Werkstoffportfolio von Trelleborg erfüllt internationale gesetzliche, lebensmittelrechtliche Vorgaben und ist weltweit einsetzbar. Die Werkstoffe sind gänzlich auf ihre Verträglichkeit mit Reinigungsmedien und -prozessen geprüft und umfassen Elastomere wie Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Silikon und Fluor-Kautschuk (FKM) und die Kunststoffe Turcon-Polytetrafluorethylen (PTFE) in verschiedenen Varianten und Zurcon-Ultra-High-Molecular-Weight-Polyethylen (UHMWPE).
Auch regulatorische Aspekte werden frühzeitig berücksichtigt: Werkstoff- und Food-Contact-Compliance-Spezialisten arbeiten eng zusammen, um medienverträgliche und konforme Lösungen zu entwickeln. Die Einhaltung von EHEDG- und 3A-Richtlinien ist dabei ebenso Teil des R&D-Portfolios wie die Unterstützung bei Spezialanforderungen – etwa zur Vermeidung von Aromaverschleppung oder zur Umsetzung PFAS-freier Dichtungslösungen. „So können wir gemeinsam mit unseren Kunden Produkte für herausfordernde Projekte entwickeln“, betont Dr. Petra Hilt, Global Senior Regulatory Manager Food Contact and Special Materials bei Trelleborg.