Visualisierung Alle Facetten der Automation im Blick

Bild: Esa
13.02.2015

Der wachsenden Komplexität der Fertigung kommt man nur noch mit technischer Unterstützung bei. Um die wichtigsten Kennziffern des Produktionsprozesses visualisieren zu können, braucht es zum einen eine leistungsfähige Software, zum anderen geeignete Bedienpanels für die Mitarbeiter. Nun gibt es beides aus einer Hand.

Der Blick auf das Panel löst immer öfter den Blick auf die Anlage oder in die Maschine ab. Die Mensch-Maschine-Schnittstellen haben die Aufgabe, Prozesse übersichtlich grafisch darzustellen. Komplexe Prozesse in Maschinen und Anlagen verständlich abzubilden, aber die Konfigurationswerkzeuge oder Editoren für die Visualisierung einfach bedienbar zu halten – das ist die Herausforderung. Mit Crew stellt Esa ein Software-Paket für Visualisierungsprojekte vor, das sich dieser Herausforderung stellt. Die Software gibt es in Form des Editors, als Laufzeitumgebung (Runtime) und auch als Apps für iOS- und Android-Systeme. Außerdem gehört eine Fernwartungsanwendung mit zum Programmpaket.

Der einfachen Erstellung der Visualisierungsapplikation dient der Crew Editor. Pro Objekt erscheinen im Editor nur objektrelevanten Funktionen. So wirkt die gesamte Oberfläche aufgeräumt und es besteht keine Gefahr, dass die Bediener überfordert werden. Trotzdem werden alle Standardfunktionen unterstützt. Eine ebenfalls einfach gestaltete Schnittstelle zu Codesys unterstützt die Umsetzung von Projekten mit Steuerungsaufgaben.

Der Tabelleneditor von Crew erlaubt es, eine große Anzahl von Daten mit hoher Geschwindigkeit zu managen, da er das unkomplizierte Erstellen, Entwickeln und Verwalten von Objekten unterstützt. Das mitgelieferte Set aus Symbolen und Vorlagen ermöglicht eine schnelle Abbildung der Prozesse mit einer ansprechenden Visualisierung. Somit lassen sich sofort einsetzbare Applikationen erstellen. Zur Verfügung steht ein großes Angebot an vektorbasierten Bibliotheksobjekten, die an die jeweilige Applikation frei anpassbar sind, beispielsweise über Einstellungen zu Transparenz und Farbverläufen. Der Editor basiert auf den Programmiersprachen WPF und .net und läuft auf Windows XP, 7 und 8.1.

Bedienung à la iPhone

Die Runtime von Crew für beliebige x86-kompatible Hardware unterstützt moderne Bedienphilosophien und lehnt sich an das Design von iPhone-Applikationen an, sei es bei der Gesten- und Mehrfingerbedienung über Touchscreens als auch bei der Menüführung. Sehr schnell kann gezoomt oder mit den Projektkommandos interagiert werden. Darüber hinaus steht ein modernes Nutzermanagement zur Verfügung, das zum Beispiel ein grafisches Passwortsystem sowie Werkzeuge für den Aufruf aller Datentypen mitbringt. Die Laufzeitumgebung basiert wie der Editor auf WPF-Technik, womit es Anwendern ermöglicht wird, direkt XAML-Files für 3D-Animationen zu nutzen. Crew ist ebenfalls eine App. Anwender können ihre Applikation einfach auf beliebigen mobilen Geräten, wie Smartphones und Tablets, aufrufen, die mit den Betriebssystemen Android, iOS und Windows Phone laufen.

Crew Everyware ist ein weiterer Bestandteil des Software-Pakets und ermöglicht die sichere Fernwartung der Applikation via VPN-Tunnel über eine normale Internetverbindung. Ein Login zur Everyware-Domain reicht, um Anlagen aus der Ferne zu steuern, mit ihnen zu interagieren oder Modifikationen vorzunehmen, denn die Applikation unterstützt weitreichende Scada-Funktionalitäten. Dabei werden Datenschutz und Übertragungssicherheit mittels TLS1.2-Verschlüsselung gewährleistet. Datentransfer und Chat-Service sind zusätzliche Dienste des Werkzeugs. Drei verschiedene Lizenzmodelle gibt es für Everyware: der Einfachzugang, der Multizugang mit Single Domain und der Multizugang mit Multi Domain.

Passende Hardware

Neben der Software liefert der Hersteller mit seinem Easy­ware-Portfolio die passenden HMIs, I/O-Module, Box-PCs, Panel-PCs sowie Industriemonitore. Die HMI-Serie EW100, basierend auf der aktuellsten Version von Win CE Embedded, bietet Flexibilität und Einfachheit. Eine effektive und sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine wird ermöglicht, ohne den Bediener mit unnötigen Informationen zu überfrachten. Im Bereich der Esaware-Industrie-PCs gibt es die Touchpanel-Serie und die Box-IPCs für die Hutschienenmontage – jeweils in verschiedenen Ausführungen. Dazu kommen Touchmonitore für die Box-IPC.

Die Panel-PCs gliedern sich wiederum in zwei Untergruppen: Fanless und Dynamic. Die lüfterlosen Geräte eignen sich eher für Webapplikationen. Hingegen bringen die mit Intel-i3-,- i5- oder- i7-Prozessoren ausgerüsteten Dynamic-Rechner genug Power auch für intensive Rechenoperationen mit. Die Displays sind entweder kapazitiv mit Glasfront ausgestattet und damit auch Multitouch-tauglich, oder resistiv mit günstiger 5-Leitertechnik versehen. Die Diagonalen reichen von 12 bis 22 Zoll. Die Reihe EW 400 umfasst Box-PC-Modelle, die selbst mit Intel-i7-Prozessor ausgerüstet ohne Lüfter auskommen. (Böblinger Automationstreff, Workshop am 26.3.2015)

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