10 Prozent im ersten Halbjahr Weltweite Offshore-Windenergiekapazität wächst

Zwischen 2010 und 2019 hat sich die globale Offshore-Windkapazität beinahe verzehnfacht.

Bild: wind:research
03.09.2019

Der weltweite Ausbau der Offshore Windenergie, insbesondere in Europa, aber auch in Märkten wie Asien und Nordamerika, führt zu einem weiterhin starken Anstieg der globalen Offshore Windkapazität. Auch in Deutschland, das seine Kapazitäten in den letzten Jahren stark ausgebaut hat, konnte im ersten Halbjahr 2019 die Energieerzeugung durch Offshore Windenergieanlagen erneut gesteigert werden

So lag zum Beispiel die Wachstumsrate in der deutschen Nordsee im ersten Halbjahr bei 16 Prozent, in der deutschen Ostsee sogar bei 145 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kam der Halbjahresreport 2019 The Global Market For Offshore Wind Energy des Trend- und Marktforschungsinstituts wind:research in Kooperation mit dem World Forum Offshore Wind.

Kapazität weltweit wird sich weiter steigern

Weltweit setzt sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fort: lag die globale Offshore Windkapazität im Jahr 2010 noch bei 3 GW, hatte sie sich bis 2018 auf 23,3 GW beinahe verachtfacht, während für 2019 mit einer Zunahme der Kapazität von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet wird.

Dass sich an dieser rasanten weltweiten Marktentwicklung in der Zukunft nichts ändern wird, zeigt ein Blick auf die geplanten Offshore Windenergieprojekte. Durch die sich im ersten Halbjahr 2019 offiziell in Planung befindenden Windanlagen wird sich die Gesamtkapazität bis 2030 um weltweit mindestens 46 GW erhöhen, was einem Anstieg von über 180 Prozent entspricht.

Auch neue Märkte finden Beachtung

Der Großteil dieser geplanten Projekte liegt mit knapp 36 GW in Europa; weitere 6 GW sind in Nordamerika geplant sowie mindestens 4 GW in Asien. Unter den europäischen Ausbauzielen fällt insbesondere Großbritannien ins Auge, welches mit einer angestrebten Offshore Windkapazität von über 30 GW im Jahr 2030 seine Kapazität in knapp zehn Jahren verdreifachen möchte und die Messlatte für andere Länder entsprechend hoch setzt.

Deutschland mit seinem Ausbauziel von 15 GW, die Niederlande mit 11,5 GW sowie Frankreich mit bis zu 10,4 GW bleiben mit ihren Plänen bis 2030 hinter diesen ehrgeizigen Zielen zurück. Auch außerhalb Europas und insbesondere im asiatischen Raum wird die Offshore Windenergie immer gefragter: so sind in ganz Asien im ersten Halbjahr 2019 Offshore Windanlagen mit einer Kapazität von fast 5 GW im Betrieb und in den Ländern China, Südkorea, Taiwan und Vietnam weitere circa 3,9 GW in der Bau- beziehungsweise Planungsphase.

Positive Marktbedingungen trotz politischem Stillstand

Wie wichtig unterstützende politische Rahmenbedingungen für das weitere Marktwachstum sind, lässt sich derweil in Deutschland beobachten. Der politische Stillstand im Ausbau der (Offshore) Windenergie führte in den vergangenen Jahren zur Abnahme von Investitionen und Beschäftigung bis hin zu Insolvenzen und Marktaustritten, sowohl von großen als auch von kleinen Marktteilnehmern.

Technologische Verbesserungen wie höhere Turbinenleistung, schwimmende Fundamente oder die Nutzung von Wasserstoff, politische Maßnahmen wie eine CO2-Bepreisung sowie der steigende Bedarf an (grüner) Energie für die Sektorkopplung, zum Beispiel die E-Mobilität, bieten jedoch unter dem Strich weiterhin positive Marktbedingungen.

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