Nicht nur „das Zünglein an der Waage“ Warum die Deckelfolie über die Zukunft der Fleischverpackung entscheidet

SÜDPACK Verpackungen SE + Co. KG

Welchen Einfluss eine Oberfolie für die Recyclingfähigkeit einer Verpackung hat und welche Herausforderungen bei der Umsetzung lauern, ist von Südpack zu erfahren.

Bild: iStock, DenisMArt
01.10.2025

Mit der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) rückt die Recyclingfähigkeit stärker denn je in den Mittelpunkt. Während Trays aus Polypropylen längst etabliert sind, zeigt sich beim vermeintlichen Detail – der Deckelfolie – wie komplex die Anforderungen tatsächlich sind. Welche technologischen Grenzen Monomaterialien haben, welche Ansätze die Industrie verfolgt und wie sich Recyclingquoten realistisch berechnen lassen, beleuchtet dieser Beitrag.

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Welchen Einfluss eine Oberfolie für die Recyclingfähigkeit einer Verpackung hat und welche Herausforderungen bei der Umsetzung lauern, ist von Südpack zu erfahren. Der Folienhersteller ist einer der Technologie- und Innovationsführer in seiner Branche, einer der nachhaltigsten Mittelständler Deutschlands, aktiver Treiber für eine Kreislaufwirtschaft in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie und mit seinen wegweisenden Folien- und Verpackungskonzepten immer am Puls der Zeit. Schon frühzeitig hat man sich in Ochsenhausen auf die Entwicklung von Materialstrukturen fokussiert, die den künftigen Anforderungen in den drei zentralen Handlungsfeldern gerecht werden.

Die PPWR definiert Recyclingfähigkeit neu

Grundsätzlich forciert Südpack bei allen Produktinnovationen heute schon eine Recyclingfähigkeit von mindestens 80 Prozent gemäß der aktuellen Berechnungsstandards. Aus gutem Grund: Die PPWR, die für alle in der EU hergestellten oder in die EU importierten Verpackungen gilt, sieht ein Bewertungssystem für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen vor, das von A (Recyclingfähigkeit ≥ 95 Prozent) bis C (> 70 Prozent) reicht. Die Einführung erfolgt stufenweise: Ab 2030 ist mindestens Kategorie C einzuhalten, alle Verpackungen mit einer geringeren Recyclingfähigkeit dürfen dann nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Ab 2038 wird die Grenze dann auf 80 Prozent angehoben, Verpackungen der Kategorie C sind dann auch nicht mehr erlaubt.

Ziel ist es, den Wertstoffkreislauf bei Verpackungen zu schließen, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen ebenso wie den Verpackungsabfall zu reduzieren und nicht zuletzt den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken. Gleichzeitig werden, so die Hoffnung, die verbindlichen Quoten für einen stabilen Markt in Bezug auf recyceltes Material und auch für die dringend benötigte Investitionssicherheit bei Infrastrukturen und Technologien sorgen.

Im Klartext bedeutet dies allerdings auch: Unternehmen müssen zügig ihre Verpackungen den neuen Standards anpassen. Monomaterial-Lösungen auf Basis von Polyolefinen wie PP oder PE besitzen dabei aus heutiger Sicht eine sehr hohe Recyclingfähigkeit – und sind nicht nur in Deutschland häufig erste Wahl. Zudem punktet das Ausgangsmaterial mit einem geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich etwa zu PET oder PA. Als reine Monolösung ist beispielsweise eine Tiefziehanwendung mit peelfähiger Oberfolie ideal zum Verpacken von Aufschnitt.

Monomaterial ist allerdings nicht immer optimal

Denn: Beim Verpacken von Frischfleisch kommen Verpackungskonzepte aus Monomaterial an ihre Grenzen. Frisches Hühnchen-, Puten-, Lamm-, Schweine- oder Rindfleisch wird in Deutschland zwar seit vielen Jahren überwiegend in Trays aus Polypropylen gelegt. Doch die Materialauswahl des Trays ist nur die eine Seite der Medaille. Um die hohen Erwartungen von Herstellern, Handel und Konsumenten wie auch die spezifischen Anforderungen des Packguts zu erfüllen, ist die Wahl eines geeigneten – und möglichst auch recyclingfähigen – Deckelfoliensystems nicht minder entscheidend. Denn: Erst das perfekte Zusammenspiel von Tray und Deckelfolie macht eine Verpackung zu dem, was sie sein soll: eine Einheit, die für maximale Packungs-, Produkt- und letztendlich auch Verbrauchersicherheit steht und in bestehenden Recyclingströmen mit möglichst hoher Recyclingfähigkeit punktet.

Dass die technologisch ausgefeilten Deckelfolien hierfür auch mit verschiedensten Funktionalitäten wie etwa Sauerstoffbarriere, Bedruckbarkeit und Lackierung, Öffnungshilfen mittels Peelfunktion, Antifog und Antistatik, effizienter Verarbeitbarkeit auf marktgängigen Maschinen und nicht zuletzt auch starker Siegelperformance ausgestattet werden sollten, versteht sich von selbst, ist aber insbesondere bei Monomaterialien nicht trivial. Im Gegenteil: Es erfordert eine hohe Expertise, langjährige Erfahrung und ein tiefes Verständnis für Zusammenhänge. Warum? „Monomaterialien haben ihre Grenzen in der Verarbeitbarkeit – und der Teufel steckt im Detail“, lautet die Antwort der Südpack-Experten.

Ein neuer Lösungsansatz

Eine aus Recyclingsicht optimale Lösung wäre eine Oberfolie aus dem gleichen Monomaterial wie das jeweilige Tray. Allerdings kann beispielsweise bei PP, bedingt durch das relativ kleine Siegelfenster und eine Verarbeitungstemperatur von max. 175 Grad, keine Prozesssicherheit bei kontaminierten Siegelnähten garantiert werden. Ein Ansatz wäre, den Abpackungsprozess zur Vermeidung der Kontamination entsprechend umzustellen. Doch dies ist mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden.

Um dennoch eine hohe Recyclingfähigkeit von Trayverpackungen für Frischfleisch bei gleichzeitig hohem Produktschutz realisieren zu können, verfolgt Südpack mit der einfachen Trennbarkeit von unterschiedlichen Materialien, die sich dann bestehenden Recyclingströmen zuordnen lassen, einen anderen Ansatz. Für die smarte Lösung hat der Hersteller eine seiner Top-Folien, nämlich die Safe Peel Clear, entsprechend weiterentwickelt.

Die neue Oberfolie...

… Safe Peel Clear NT ist eine hochtransparente, sehr materialeffiziente Verbundfolie der neuesten Generation, die mit 37 µm mehr als 25 Prozent dünner und damit auch leichter als ihre 52 µm starke Vorgängerin ist. Auch hinsichtlich ihres Carbon Foot Prints überzeugt die Neuentwicklung im Südpack Portfolio: Internen Berechnungen zufolge ist dieser um bis zu 33 Prozent geringer im Vergleich zur bisherigen Safe Peel Clear. Ebenso macht sich das dünnere Material entlang der Logistikkette bezahlt: 40 Prozent mehr Laufmeter auf der Rolle bedeuten weniger Lager- und Transportfläche, weniger Kosten, weniger Aufwand – und beim Verpackungsprozess auch weniger Rollenwechsel und damit Stillstandzeiten. Ein weiterer positiver Impact hinsichtlich des ökologischen Fußabdrucks ergibt sich, wenn das Material mit SPQ bedruckt wird: Die innovative Technologie von Südpack reduziert u.a. den Verbrauch von Farben und Lösemitteln drastisch – bei gleichzeitig verbesserter Druckqualität.

Für eine lange Produkthaltbarkeit kann die Safe Peel Clear NT mit einer hohen Barriere (z.B. gegen Sauerstoff) und optional mit Antifog ausgestattet werden. Die integrierte Peelfunktion sorgt dabei für ein konsumentenfreundliches Öffnungsverhalten. Und auch die Verarbeitung auf bestehenden Anlagen ist aufgrund des großen Verarbeitungsfensters und der hohen Siegeltemperatur ohne Nachrüstung einfach möglich.

Das Besondere der Safe Peel Clear NT jedoch ist ihre exzellente Siegelperformance. Selbst bei Kontamination durch Fleischsaft oder -stückchen siegelt die Deckelfolie sehr gut auf Mono-PP Trays. Darüber hinaus ist die Verbundfolie so konzipiert, dass sie durch das Schwimm-Sink-Verfahren im Recyclingprozess vom Mono-Tray getrennt wird und die unterschiedlichen Materialien den jeweiligen Recyclingströmen zugeführt werden können.

Faktenbasierte Entscheidungen? Mit Sicherheit besser!

Ob das Verpackungskonzept tatsächlich die geforderte PPWR-Einstufung in Bezug auf Recyclingfähigkeit erfüllt, zeigt ein Blick auf die vom Institut cyclos-HTP zertifizierte Berechnung: Demnach kann einem typischen 12-Gramm-PP-Tray mit Safe Peel Clear NT Deckelfolie eine Recyclingfähigkeit von 90 Prozent attestiert werden – das entspricht einer Einstufung in Kategorie B der PPWR. Realistisch betrachtet muss der Verpackung aber zumindest ein Etikett und je nach Fleischart auch ein Absorber hinzugefügt werden. Internen Berechnungen zufolge kann aber selbst mit einem Absorber in handelsüblicher Größe und einem recycelbaren Etikett noch eine Recyclingfähigkeit von über 80 Prozent erreicht werden. Die Tray-Konzepte können damit im Recycling-Ranking der PPWR noch in Kategorie B eingestuft und damit als zukunftssicher angesehen werden. Zumindest, wenn wir die aktuelle Ausformulierung der PPWR betrachten.

Fakt jedenfalls ist: Nachhaltigkeit hat viele Facetten – und muss vor allem ganzheitlich gedacht werden. Unter Umständen lohnt sich daher „Thinking-outside-the-box“ im wörtlichen Sinne. Denn jedes Produkt, jede Anwendung, jede Anforderung braucht ihre spezifische Lösung. Ob eine unbedruckte Oberfolie mit abwaschbarem Papierlabel ökologisch sinnvoller ist als eine bedruckte Monofolie oder ob eine leichte, schwimmbare, bedruckte Oberfolie, die sich vom Tray trennen lässt und dadurch den Recyclingstrom sauber hält, besser ist – das lässt sich am besten mit einer ganzheitlichen LCA-Analyse herausfinden. Neben einem breiten Spektrum an nachhaltigen Lösungen für unterschiedlichste Anwendungen bietet Südpack auch diesen Service seinen Kunden an.

Bildergalerie

  • Die hochtransparenten Safe Peel Clear NT Oberfolien siegeln zuverlässig selbst bei Kontamination der Siegelränder mit Öl, Marinade oder Pulver und gewährleisten dadurch eine maximale Verpackungssicherheit.

    Die hochtransparenten Safe Peel Clear NT Oberfolien siegeln zuverlässig selbst bei Kontamination der Siegelränder mit Öl, Marinade oder Pulver und gewährleisten dadurch eine maximale Verpackungssicherheit.

    Bild: Südpack

  • Mit der richtigen Folienlösung ist Frischfleisch perfekt vorbereitet für die Langzeitlagerung und den Transport. Es reift in der Verpackung weiter und gewinnt weiter an Qualität.

    Mit der richtigen Folienlösung ist Frischfleisch perfekt vorbereitet für die Langzeitlagerung und den Transport. Es reift in der Verpackung weiter und gewinnt weiter an Qualität.

    Bild: Südpack

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