Anlagensicherheit Sicherheitssteuerung bekommt neue SIL-2-Version

Die ProSafe-RS Lite ist die SIL2-fähige Version der sicherheitsgerichteten Steuerung ProSafe.

Bild: Yokogawa
12.11.2020

Mit der SIL-2-fähigen Version einer sicherheitsgerichteten Steuerung hat ein Hersteller die Möglichkeiten eines seiner Kernprodukte erweitert. Kunden haben damit nun freiere Wahl entsprechend ihrer Anforderungen bei Installationskosten und Standort.

Wird in einer Prozessanlage eine Anomalie erkannt, kann ein sicherheitsgerichtetes System einen Prozess automatisch in einen vorbestimmten sicheren Zustand versetzen. Hierzu löst es eine Steuerungsmaßnahme wie zum Beispiel eine Notabschaltung aus.

Die Systeme der ProSafe-Reihe werden typischerweise als Notabschaltsysteme für Großanlagen eingesetzt und sind ein Kernprodukt der Systemfamilie „OpreX Control and Safety“ von Yokogawa. Doch sicherheitsgerichtete Steuerungen werden auch für Versorgungseinrichtungen, Brandschutz- und Feuerlöschsysteme und Kessel benötigt, die nicht die höchsten Sicherheitsintegritätsstufen (SIL 3 und 4) erfordern.

Yokogawa hat deshalb die neue ProSafe-RS Lite entwickelt. Damit haben Kunden nun mehr Optionen bei der Auswahl des Systems, das ihre jeweiligen Bedürfnisse im Hinblick auf Installationskosten und SIL-Anforderungen am Standort erfüllt. Die SIL-2-Version soll Ende Januar 2021 auf den Markt kommen.

Merkmale der SIL-2-Sicherheitssteuerung

ProSafe-RS-Lite-Systeme lassen sich aus Controllern, einer Vielzahl von E/A- und Kommunikationsmodulen sowie Peripheriegeräten individuell zusammenstellen. Die Steuerung kann sowohl als integrierte als auch separate sicherheitsgerichtete Steuerung an Prozessleitsystemen eingesetzt werden.

SIL 2 mit Einzelmodulkonfiguration
Im Gegensatz zu den meisten am Markt erhältlichen sicherheitsgerichteten Steuerungen, die die SIL-2-Anforderung durch das Multiplexing von Modulen erfüllen, schafft ProSafe-RS Lite dies mit einer einzigen Modulkonfiguration. Das vereinfacht das Engineering und reduziert die Installationskosten, aber auch die Kosten für den Betrieb und die Wartung des Systems. Zudem soll eine doppelt redundante Modulkonfiguration sicherstellen, dass das System die Leistung auf SIL-2-Niveau halten kann und selbst bei Ausfall eines Moduls betriebsbereit bleibt.

Integration in Prozessleitsysteme
ProSafe-RS Lite lässt sich in das integrierte Produktionsleitsystem Centum VP und das ProSafe-RS-System integrieren. So können Anlagenbediener an den Centum-VP-HMI-Stationen die sicherheitsgerichteten Steuerungen für Notabschaltsysteme, Brandschutz- und Feuerlöschsysteme, Kessel und andere Einrichtungen auf einheitliche Weise überwachen. Ein Vorteil hierbei ist, dass die Bediener sofortigen Zugriff auf alle Alarme haben, die von den sicherheitsgerichteten Steuerungen ausgelöst werden, sodass sie bei einem Notfall gleich reagieren können.

Einfache Integration in bestehende Systeme
Die ProSafe-RS Lite unterstützt den gleichen Systembus (Vnet/IP) wie Centum VP und ProSafe-RS. Daher lässt sie sich problemlos in bestehende Systeme integrieren, die mit Vnet/IP erstellt wurden.

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