Die Förderung von Gasen stellt unterschiedliche Anforderungen an die eingesetzten Kompressoren. RKR Gebläse und Verdichter, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Aerzen, stellt individuelle Gebläse- und Verdichtersysteme für die ölfreie Gasförderung her. Mit der Baureihe 2C/3C bietet das Unternehmen Lösungen für verschiedene Gase an, darunter neutrale oder Sondergase.
Die zwei- und dreistufigen Kompressoren basieren auf der Schraubenverdichter-Baureihe 2C/3C und liefern ölfreies und absorptionsmittelfreies Prozessgas im Druckbereich von 4 bis 17 bar (g) bei Volumenströmen von 166 bis 9.300 m3/h. Ölfreiheit ist für verschiedene Prozesse wichtig, bedeutet aber auch Kostenreduzierung, da aufwendige Filtertechnik und die Aufbereitung ölhaltiger Kondensate entfallen. Somit lassen sich zusätzliche Wartungsarbeiten und Energieverluste für den Druckabfall in Filtern vermeiden. Das reduziert Ressourcen- und Energieverbrauch.
Modulares Konzept
Die 2C/3C-Schraubenverdichter erfüllen die sicherheitstechnischen Anforderungen nach DIN EN 1012-3 für brennbare Gase. Ein Sperrgassystem, das Gasdichtheit gewährleistet, und ein duktiler Tieftemperaturwerkstoff (Kugelgraphitgrauguss) sorgen für Prozesssicherheit. Durch eine optimierte Auslegung auf den Betriebspunkt sollen die Schraubenkompressoren eine hohe Effizienz durch geringe Druckverluste erreichen. Ein weiterer Vorteil ist laut Hersteller die einfache Wartung und Baugruppen-Zugänglichkeit. Eine Ausrüstung mit Atex-Komponenten ist möglich.
Je nach Anforderung und Umgebungsbedingungen kommen luft- oder wassergekühlte Ausführungen oder eine Kombination aus beidem zum Einsatz. Das modulare Konzept erlaubt eine funktionale Anpassung an unterschiedliche Antriebs- und Steuerungskonzepte. Die Modifikationsmöglichkeiten reichen von Sondermotoren und Sonderwerkstoffen über Schwingungsüberwachung bis hin zu speziellen Schallhauben oder Containerlösungen, beispielsweise für die Außenaufstellung, Seeklima, Winterbetrieb oder Erdbebensicherheit.
Energiepotenziale durch Wärmerückgewinnung
Bei der ölfreien Komprimierung von Gasen fällt Wärmeenergie an. Wird diese Prozesswärme mittels Wärmerückgewinnung für weitere Betriebsabläufe – beispielsweise Trocknungsprozesse oder das Heizen von Fertigungsstätten – nutzbar gemacht, lassen sich Energieeinsparungen, Emissionssenkungen und Kostenreduzierungen erzielen. Für die Baureihe 2C/3C realisiert Aerzen Systeme zur Wärmerückgewinnung, die neben der Gasanwendung den gesamten Kundenprozess berücksichtigen.