Lösungen gegen den Klimawandel Wassermanagement: Neuer Studiengang legt Schwerpunkt auf Digitalisierung

Im Studiengang „Sustainable Water Management and Engineering“ spielt die digitale Komponente eine entscheidende Rolle.

Bild: iStock, Leyn
18.02.2021

Mit „Sustainable Water Management and Engineering“ startet kommendes Wintersemester ein neuer Masterstudiengang an der Hochschule Hof. Was ihn von anderen Studiengängen abhebt: sein starker Schwerpunkt auf Digitalisierung.

Der Masterstudiengang „Sustainable Water Management and Engineering“ richtet sich an Menschen, die bereits im Besitz einer akademischen Ausbildung sind, sich gleichzeitig aber noch auf der Suche nach einem Betätigungsfeld mit gesellschaftlicher Relevanz befinden. Er soll Management- und Technikkompetenzen verknüpfen und dabei auch die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung integrieren.

„Wir möchten eine ganz neue Generation von Ingenieuren und Führungskräften ausbilden“, sagt Prof. Dr. Manuela Wimmer, Leiterin des Studiengangs. „Systemisches Denken mit multi- und interdisziplinären Fähigkeiten ist die Basis für die Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wasserwirtschaft.“

Dabei handele es sich um eine Branche, die vor allem im Hinblick auf den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten durch komplexe Herausforderungen geprägt sein wird. „Diese bewältigen zu können und dabei innovative und ökologische Lösungen zu finden, ist das Ziel unserer Lehre.“

Derzeitige Kernaufgabe ist es laut Wimmer, bestehende Systeme, Konzepte und Technologien in der öffentlichen und privaten Wasserwirtschaft sowie in der Industrie den laufenden Veränderungen anzupassen oder sogar neu zu entwickeln.

Verknüpfung mit digitalen Lösungen als Alleinstellungsmerkmal

Zwar gibt es national und international bereits einige interdisziplinäre Studiengänge zum Thema Wassermanagement, unter anderem in den USA, Kanada, Spanien und Schweden. Dennoch sei das nun in Hof aus der Taufe gehobene Kursprojekt einzigartig, wie Wimmer erklärt: „Ohne den Aspekt der Digitalisierung zu würdigen, wird eine nachhaltige Wasserwirtschaft in Zukunft nur schwer umzusetzen sein. Aus diesem Grunde legen wir einen starken Fokus auf die Frage, wie die anstehenden Herausforderungen durch digitale Technik bewältigt werden können.“

Die angebotene Lehre basiert auf einem multi- und interdisziplinärem Konzept. Es verbindet Nachhaltigkeits- und Risikomanagement mit dem Management vorhandener Ressourcen. Zusätzlich werden Kenntnisse über Aufbereitungstechnologien, Wasserkreislaufwirtschaft und spezifische Bauwerke der Wasserwirtschaft, beispielsweise Kanalsysteme, vermittelt.

Auch das Wissen über Digitalisierungstechniken und gesellschaftliche Belange soll mit einfließen, sodass die Studierenden breite Analysefähigkeiten, Methodenkenntnisse sowie Lösungs- und Bewertungskompetenzen erwerben.

Kooperation mit relevanten Akteuren

Der Kurs kann auf der Basis eines ingenieur- oder wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorabschlusses mit Umwelt- und Wasserausrichtung besucht werden. „Auch eine einschlägige Berufserfahrung in der Wasserwirtschaft bereichert natürlich und ist von Vorteil“, ergänzt Wimmer. „Eine enge Kooperation mit innovativen Firmen, Behörden und Forschungseinrichtungen findet aber in jedem Falle auch im Studium statt.“ In diesem Sinne kann der Studiengang ebenso dual absolviert werden.

Gruppenprojekte, zum Beispiel in Unternehmen, sollen dabei Theorie und Praxis miteinander verzahnen. Wimmer: „In Forschungsprojekten und Fallstudien sowie natürlich in der Masterarbeit möchten wir immer wieder die entscheidenden Zukunftsfaktoren miteinander kombinieren: Diese sind ökonomische Leistungsfähigkeit, die Beachtung sozialer Belange sowie natürlich die ökologische Verträglichkeit.“

Wachsende Jobperspektiven

Laut der Studiengangsleiterin sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt bereits jetzt sehr gut. So werde das Berufsbild des Nachhaltigkeitsmanagers mit Schwerpunkt Wasser oder des Wasseringenieurs mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung schon heute stark nachgefragt. „Man denke allein an viele innovative Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Planungsbüros oder staatliche Behörden, die hier als Arbeitgeber in Frage kommen“, zählt Wimmer auf. Auch als Projektingenieure, Sachverständige oder Gutachter können die Studierenden später tätig werden.

Klar sei: „Mit steigenden Herausforderungen in der Wasserwirtschaft wird die Nachfrage nach multi- und interdisziplinär ausgebildeten Menschen absehbar immer größer“, ist die Studiengangsleiterin überzeugt, die selbst als Expertin in vielen Netzwerken der Wasserwirtschaft aktiv ist.

Die Bewerbung für den Studiengang „Sustainable Watermanagement and Engineering“ startet im Mai 2021.

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