Fachbeitrag Mechanische Eingabe weiter erwünscht

SCHURTER AG ELECTRONIC COMPONENTS

12.05.2014

Touchscreens und Tastaturen, die eine berührungslose Eingabe ermöglichen, sind aus Sicherheitsgründen in der Medizintechnik nicht zugelassen. Dort wird weiterhin eine mechanische Dateneingabe gefordert. Genau dies ermöglicht nun eine Folientastatur mit integrierten Mikropunkten für ein „Sensor-Feeling“.

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Die projiziert-kapazitive Technologie (PCAP) in Touchscreens und Tastaturen ermöglicht eine berührungslose Eingabe und verbreitet sich zunehmend im industriellen Einsatz. Es gibt aber Anwendungsgebiete wie etwa die Medizintechnik, bei denen weiterhin eine Eingabe mit mechanischer Kontaktgabe vor allem aus Sicherheitsgründen gefordert wird. Deshalb hat Schurter das Touch Keypad mit patentiertem Aufbau entwickelt, um eine mechanische Dateneingabe mit „Sensor-Feeling“ ohne Druckpunkt zu realisieren.

Für den Einsatz einer Folientastatur speziell im Touch Panel hat das Unternehmen dazu eine spezielle Tastatur – das Touch Keypad – entwickelt, die der Betätigungscharakteristik eines analogen Touchscreens entspricht. Es erlaubt eine nahezu kraftlose Dateneingabe durch leichtes Antippen. Dies garantiert eine schnelle und ermüdungsfreie Betätigung. Der Anwender kann die Tastenfelder mit der gleichen Charakteristik betätigen wie einen analogen Touchscreen. Das Touch Keypad von Schurter reagiert nahezu weglos bei einer sehr geringen Betätigungskraft von zirka 0,3 N.

Patentierte Technik

Das Touch Keypad besteht aus zwei flexiblen Folienlagen. Beide Lagen werden im Siebdruckverfahren mit Silberleitfarbe bedruckt und die Kontaktflächen zum Schutz zusätzlich mit Graphit überdeckt. Die obere Schaltfolie ist deckungsgleich zur unteren Leiterplatte ausgeführt, somit erfolgt beim Betätigen eine sichere Kontaktgabe. Im Ruhezustand wird die obere Schaltfolie über speziell bedruckte Mikropunkte auf Distanz gehalten. Ein umlaufender Distanzkleber und die auf der unteren Lage bedruckten Mikropunkte halten die Folien auf einen Abstand von etwa 80 µm. Der Aufbau mit Mikropunkten ermöglicht einen geringen und sicheren Abstand der Kontaktflächen im unbetätigten Zustand der Tastatur. Wird die Tastatur jedoch betätigt, erfolgt die Auslenkung der Schaltfolie um die Mikropunkte.

Variables Design

Die sehr geringe mechanische Belastung der Folie im Touch Keypad und deren Kontaktflächen bewirkt eine sehr hohe Lebensdauer der Tastatur von über 5 Millionen Schaltzyklen – elektrisch und mechanisch. Der erweiterte Aufbau der Folientastatur mit integrierten Mikropunkten erlaubt vielfältige Möglichkeiten im Design. Bei dem Touch Keypad entsprechen die Kontaktflächen exakt der grafischen Bedruckung der Betätigungsflächen auf der Frontfolie. Somit ist eine sichere Kontaktgabe in allen Bereichen der bedruckten Designflächen möglich. Bisher war die Kontaktgabe begrenzt auf Schaltelemente; nun kann vollflächig mit der gesamten Bedruckungsfläche kontaktiert werden.

Die Tastflächen lassen sich variabel und frei gestalten. Eine optische Rückmeldung der Betätigung erfolgt zeitgleich durch die LED im Tastpunkt oder durch die Anzeige im Display. Bei der Konstruktion von Anwendungen unter Einsatz des Touch Keypads kann man daher viele Designmöglichkeiten realisieren. Die Größe und Form bestimmt nicht mehr das Kontaktelement, sondern der Designer. So können auch versteckte Tastpunkte – Tasten, die nicht grafisch bedruckt sind – für den Service oder Einrichter der Anwendung einfach in das Touch Keypad integriert werden. Diese Tastpunkte sind für den normalen Anwender dann nicht als Tasten erkennbar. Sie werden nur dann aktiviert, wenn ein Service nötig ist.

Einfach zu reinigen

Die Bedieneinheit mit Touchscreen und Touch Keypad hat keine Schmutzkanten und ist dicht gemäß IP65. Der Touchscreen befindet sich vollflächig laminiert direkt hinter der durchgängigen Frontfolie; somit ist eine einfache Desinfizierung möglich.

Bildergalerie

  • Folientastatur zur Kombination mit Touchscreen-Bedienung für eine schnelle Dateneingabe auch in der Medizintechnik.

    Folientastatur zur Kombination mit Touchscreen-Bedienung für eine schnelle Dateneingabe auch in der Medizintechnik.

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