Kolumne Leicht zu durchschauen

12.11.2012

Moderne transparente Werkstoffe sind nicht nur optisch attraktiv, auch die Materialeigenschaften haben einiges zu bieten.

Frösche sezieren - wie eklig! Zartbeseitete Biologiestudenten können aufatmen: Endlich muss niemand mehr einen Frosch aufschneiden, um sein Innenleben zu analysieren. Dafür sorgt der Glasfrosch aus den Regenwäldern Südamerikas. Hinter seiner transparenten Bauchhaut lassen sich nicht nur die Knochen erkennen, auch der Herzschlag ist deutlich sichtbar. Zudem hat man durch die Kehle hindurch, einen guten Blick auf die Rückseite der Augäpfel. Aber man muss schon ganz genau hinschauen: Glasfrösche werden nur 1 bis 3 Zentimeter groß und sind durch ihre farbliche Angepasstheit im grünen Blätterwerk des Regenwaldes nur schwer aufzuspüren.

Apropos Angepasstheit: Um Glasflächen an die Einsatzumgebung anzupassen, setzt das Unternehmen Glas Teich auf ein spezielles Verfahren zur Glaslamination. Dabei werden unterschiedliche Materialien zwischen Glasplatten eingeschlossen - von Naturgräsern bis zum Stahlgewebe. Das erfolgt nicht immer des optischen Effekts wegen. Durch die Einlaminierung können auch die Materialeigenschaften von Glasflächen verbessert werden. Ob sich die Materialeigenschaften von Glasfröschen durch Einlaminierung verbessern ließen, bleibt zu bezweifeln. Für unsere zartbeseiteten Biologiestudenten hingegen ein verführerischer Gedanke. Frei nach dem Motto: Frösche anfassen - wie eklig!

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